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Approximationstheorie

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16 2 POLYNOMAPPROXIMATION – DICHTHEITSAUSSAGEN<br />

Satzes von Weierstraß für algebraische Polynome 15 , der 1912 von Bernstein 16 [8] gegeben wurde.<br />

Definition 2.3 Für n ∈ N0 und 0 ≤ j ≤ n ist das j–te Bernstein–(Bézier17 )–Basispolynom<br />

definiert als<br />

B n <br />

n<br />

j (x) = x<br />

j<br />

j (1 − x) n−j<br />

und zu einer Funktion f ∈ C[0, 1] das n–te Bernsteinpolynom als<br />

n<br />

<br />

j<br />

Bnf = f<br />

n<br />

j=0<br />

B n j . (2.1)<br />

Beweis von Satz 2.2: Wir können zuerst einmal ohne Einschränkung annehmen, daß I = [0, 1]<br />

ist, denn jedes andere Intervall läßt sich mit einer einfachen affinen Transformation auf diese<br />

Gestalt bringen und die Supremumsnorm läßt sich von solchen Transformationen ohnehin nicht<br />

beeindrucken. Es wird nicht weiter überraschen, daß wir beweisen, daß für jede stetige Funktion<br />

f ∈ C(I) die Bernsteipolynome Bnf für n → ∞ gleichmäßig gegen f konvergieren.<br />

Dazu bemerken wir zuerst, daß<br />

n<br />

sowie<br />

n<br />

und<br />

n<br />

j=0<br />

j=0<br />

j=0<br />

j<br />

n Bn j (x) =<br />

= x<br />

B n j (x) =<br />

n j<br />

n<br />

j=0<br />

j(j − 1)<br />

n 2 B n j (x) =<br />

= n − 1<br />

= n − 1<br />

n<br />

j=1<br />

n<br />

j=0<br />

n!<br />

<br />

n<br />

x<br />

j<br />

j (1 − x) n−j = (x + 1 − x) n = 1, (2.2)<br />

j!(n − j)! xj (1 − x) n−j =<br />

n<br />

j=1<br />

(n − 1)!<br />

(j − 1)!(n − j)! xj−1 (1 − x) n−j n−1<br />

= x<br />

n<br />

j=0<br />

n<br />

j(j − 1)<br />

n 2<br />

n<br />

j=2<br />

n x2 .<br />

n!<br />

j!(n − j)! xj (1 − x) n−j<br />

(n − 1)!<br />

(j − 1)!(n − j)! xj (1 − x) n−j<br />

<br />

j=0<br />

(n − 2)!<br />

(j − 2)!(n − j)! xj (1 − x) n−j =<br />

B n−1<br />

j (x) = x<br />

<br />

n − 1<br />

n x2<br />

n−2<br />

j=0<br />

B n−2<br />

j (x)<br />

15 Und in diesem Fall hat man leider keine Fourierreihen zur Verfügung.<br />

16 Sergi Bernstein, 1880–1968, promovierte an der Sorbonne in Paris, Beiträge zur Numerischen Mathematik<br />

wie auch zur Stochastik (auch Anwendungen in der Genetik!).<br />

17 Pierre Bézier, 1910-1999, französicher Ingenieur, bei Renault für die Entwicklung von numerischen Systemen<br />

zur Modellierung und Behandlung von Flächen zuständig. Überraschenderweise weist B´zier darauf hin, daß<br />

er ziemlich genau 30 Jahre nach Bernstein an der “SupElec” (Ecole Supérieure d’Electricité) studierte und daß<br />

Bernstein seine Bernsteinpolynome entwickelte, um für eine Versicherungsgesellschaft Wahrscheinlichkeitsverteilungen<br />

zu plotten – dies ist allerdings eine unbewiesene Anekdote. Weitere Details in [59].

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