Approximationstheorie
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172 8 DER SATZ VON KOLMOGOROFF<br />
• aj,β ∈ (x, x + h), dann ist (x, x + h) ⊂ [bj,β ′, bj,β], wobei β ′ der Index des linken Nachbarintervalls<br />
von Ij(β) ist.<br />
• bj,β ∈ (x, x + h), dann ist (x, x + h) ⊂ [aj,β, aj,β ′], nur steht eben jetzt β′ für den Index<br />
des rechten Nachbarn.<br />
• Keiner Punkte liegt in (x, x + h), das dann entweder in einem Intervall oder einer Lücke<br />
komplett enthalten ist, also sowohl in einem Intervall der Form [aj,β, aj,β ′] als auch in<br />
einem der Form [bj,β ′, bj,β] liegt.<br />
In allen drei Fällen gibt es also (mindestens) ein Intervall der Länge B −n+1 mit Randpunkten<br />
a, a ′ der Stufe n und wegen der strikten Monotonie 218 von φj und 2) ist daher<br />
φj (x + h) − φj(x) < φj (a ′ ) − φj (a) <<br />
n B<br />
(a<br />
2<br />
′ − a)<br />
<br />
=B−n+1 < B2 −n = 2B 2 −n−1<br />
= 2B B − log B 2 (n+1) = 2 2B −n−1 log B 2 ≤ 2h log B 2 ,<br />
der in Lemma 8.8 angegebene Lipschitz–Exponent ist also ganz explizit α = log B 2 und wird<br />
für wachsendes B, insbesondere also wegen (8.7) für wachsendes s, immer kleiner. <br />
Nachdem der Beweis durch die unverzichtbaren technischen Details etwas kompliziert geworden<br />
ist, fassen wir nochmal schnell die wesentliche Idee zusammen:<br />
1. Zuerst definieren wir φj auf den Intervallen Ij (β) einer festen Stufe n konstant mit rationalem<br />
Wert. Damit ist dann φj (Ij (β)) einpunktig.<br />
2. Wegen der rationalen linearen Unabhängigkeit der λk sind diese einpunktigen Mengen<br />
dann alle disjunkt.<br />
3. Weil es nur endlich viele einpunktige Mengen sind, gibt es auch ε–Umgebungen dieser<br />
Mengen mit einem festen ε > 0 für alle, die ebenfalls immer noch disjunkt sind.<br />
4. Wir verändern nun die Werte von φj an den Intervallendpunkten so, daß wir “richtige”<br />
Intervalle in diesen ε–Umgebungen erhalten, die immer noch disjunkt sind.<br />
5. Den restlichen Aufwand betreibt man, um letztendlich Konsistenz zwischen den einzelnen<br />
Stufen, strikte Monotonie und Lipschitz–Stetigkeit zu bekommen.<br />
So, den “schlimmsten” Teil des Beweises haben wir schon hinter uns gebracht. Jetzt setzen wir<br />
unsere Intervalle Ij (β) zu s–dimensionalen Würfeln 219<br />
Ij<br />
1 s<br />
β , . . . , β 1<br />
:= Ij β × · · · × Ij (β s ) ⊂ R s , ℓ β 1 = · · · = ℓ (β s ) ,<br />
218 Nicht einschlafen, wir haben’s gleich! Das kommt einem alles nur so monoton vor.<br />
219 Da wir alle Indizes β k von gleicher Länge wählen, sind das auch wirklich Würfel.