Approximationstheorie
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8.3 Der Beweis 169<br />
4. Die Intervalle J (β 1 , . . . , β s ) aus (8.10) sind alle disjunkt.<br />
Nehmen wir also an, wir hätten die Werte der Funktionen an allen Stellen aj,β, bj,β, j = 0, . . . , 2s,<br />
β ∈ Bn−1 passend bestimmt und sehen uns an, wie die Funktionen nun auf aj,β, bj,β, j =<br />
0, . . . , 2s, ℓ(β) = n, fortzusetzen sind.<br />
Zuerst setzen wir jedes φj individuell so fort, daß Eigenschaft 2) erfüllt ist. Auf Stufe n<br />
haben wir es bei der Zerlegung mit Intervallen der Form<br />
NB −n+1 , (N + 1)B −n+1 ⊃ [aj,β, bj,β] = Ij(β),<br />
die zu einem Teil (B − 2)/B von Ij(β) ausgefüllt werden, wobei zwischen zwei derartigen<br />
Intervallen Lücken der Länge 2/B auftreten. Daher kann so ein Intervall Ij(β) entweder einen<br />
der früheren Punkte enthalten 211 , oder keinen 212 , siehe Abb. 8.5. Auf jedem Intervall der Stufe<br />
Abbildung 8.5: Die Intervalle auf Stufe n und n + 1. Diejenigen Intervalle, die einen Randpunkt<br />
der darüberliegenden Stufe enthalten, sind rot eingefärbt.<br />
n legen wir nun die Werte an den Endpunkten als<br />
φj (aj,β) = φj (bj,β) = φj,β<br />
n<br />
n+1<br />
(8.11)<br />
fest; das ist natürlich nicht streng monoton steigend, aber dieses Manko lässt später beheben.<br />
Enthält das Intervall Ij(β) einen “übergeordeten” Endpunkt<br />
a ∈ Aj,n−1 := {aj,β : β ∈ Bn−1} ∪ {bj,β : β ∈ Bn−1} ,<br />
dann setzen wir 213 φj,β = φj(a) so daß unsere Definition von φj konsistent bleibt. Für die<br />
anderen Intervalle betrachten wir zwei beliebige benachbarte Punkte a < a ′ ∈ Aj,n−1, für die,<br />
nach Induktionsvoraussetzung, φj (a ′ )−φj(a) ≤ (B/2) n−1 (a ′ − a) gilt, und die auf dem Gitter<br />
N0B −n+1 liegen 214 . Daher verteilen sich die Intervalle und Lücken auf Stufe n gleichmäßig<br />
zwischen diesen Punkten, siehe Abb. 8.6, und die Lücken machen eine Gesamtlänge von 2(a′ −a)<br />
B<br />
aus. In jeder dieser Lücken erhöhen wir dann φj,β um einen Faktor, der proportional zu dieser<br />
Länge ist. Ist nun x = bj,β der rechte Randpunkt eines Intervalls und x ′ = aj,β ′ der linke<br />
211 Nämlich dann, wenn sich die Intervalle überlappen. Dieses Überlappen ist durch die Verschiebung bedingt.<br />
212 Nämlich dann, wenn das Intervall in eines niedrigerer Stufe “eingepasst” ist.<br />
213 Eine andere Wahl haben wir ja auch gar nicht.<br />
214 Hier wirkt sich die Kopplung von B und s in (8.7) positiv aus.