Approximationstheorie
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Sunt qui quicquid in libris scriptum domi<br />
habent, noscere sibi videantur; cumque<br />
ulla de re mentio incidit, “hic liber”,<br />
inquiunt, “in armario meo est” . . .<br />
Manche halten sich für Kenner all<br />
dessen, was in den Büchern ihrer<br />
Hausbibliothek steht; wird irgendeine<br />
Sache erwähnt, sagen sie: “Dieses Buch<br />
steht in meinem Schrank” . . .<br />
Petrarca, De librorum copia – Von der<br />
Bücherfülle, 1366<br />
Polynomapproximation –<br />
Dichtheitsaussagen 2<br />
In diesem Kapitel befassen wir uns mit Approximation durch algebraische Polynome auf einem<br />
kompakten Intervall, genauer, mit Tschebyscheffapproximation, also die Approximation<br />
von stetigen Funktionen bezüglich der Supremumsnorm.<br />
2.1 Der Satz von Weierstraß<br />
Jetzt also zu “dem” Satz der <strong>Approximationstheorie</strong>, dem Satz von Weierstraß für algebraische<br />
Polynome. Dazu erst mal ein klein wenig Notation.<br />
Definition 2.1 Mit Π = R[x] bezeichnen wir die Algebra der Polynome mit reellen Koeffizienten<br />
und mit<br />
k<br />
Πn = span R x<br />
<br />
: k = 0, . . . , n , n ∈ N0,<br />
den Untervektorraum der Polynome vom Grad ≤ n.<br />
Satz 2.2 (Satz von Weierstraß für algebraische Polynome) Sei I ⊂ R ein kompaktes Intervall.<br />
Zu jeder Funktion f ∈ C(I) und jedem ε > 0 gibt es ein Polynom p ∈ Π, so daß<br />
f − p < ε.<br />
Zu diesem Satz gibt es jede Menge Beweise, mehr oder weniger lange und komplizierte, elementare<br />
und nicht–elementare. Ein nettes Beispiel ist [44], wo der Satz von Weierstraß auf die<br />
Approximation von Treppenfunktionen durch Polynome zurückgeführt wird, siehe Übung 2.5.<br />
Hier allerdings gönnen wir uns den “Klassiker”, nämlich den ersten konstruktiven Beweis des<br />
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