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Approximationstheorie

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8.3 Der Beweis 167<br />

ist. Der Grund hierfür ist einfach: Für β ∈ Z k−1<br />

B<br />

der Form<br />

<br />

k−1<br />

βℓB −ℓ + (βk − 2j) B −k =<br />

ℓ=1<br />

k<br />

ℓ=1<br />

sind die Randpunkte des Intervalls Ij(β) von<br />

B k−ℓ βℓ − 2j<br />

<br />

B −k = NB −k<br />

für ein N ∈ N und damit ist kein Randpunkt der Stufe k auch Randpunkt der Ordnung k ′ mit<br />

k ′ > k, denn letztere verteilen sich ja auf einem feineren Gitter.<br />

8.3 Der Beweis<br />

So, jetzt wird es aber Zeit, sich an den Beweis von Satz 8.2 zu machen. Zuerst die Bestimmung<br />

der λj, die noch recht einfach ist: Im Geiste unserer rational/irrationalen Unterscheidungen<br />

sollen λ0, . . . , λ2s irrationale Zahlen sein, die über Q linear unabhängig sind, so daß es also<br />

keine rationalen Zahlen q0, . . . , q2s gibt, die<br />

2s<br />

j=0<br />

λj qj = 0<br />

erfüllen. Sowas kann man ganz fein und abstrakt mit algebraischen Köpererweiterungen machen,<br />

es geht aber auch einfacher.<br />

Lemma 8.7 Für jedes n ∈ N gibt es irrationale Zahlen λ1, . . . , λn ∈ (0, 1), die über Q linear<br />

unabhängig sind.<br />

Beweis: Wir wählen n transzendente Zahlen µ1, . . . , µn ∈ (1, 2), deren Produkt ebenfalls<br />

transzendent ist 209 und setzen λj = log 2 µj ∈ (0, 1), j = 1, . . . , n. Wären diese λj nun linear<br />

abhängig über Q, dann gäbe es qj, j = 1, . . . , n, so daß<br />

0 =<br />

n<br />

j=1<br />

qj λj =<br />

n<br />

kj λj, kj ∈ Z,<br />

wobei die kj durch einfache Hauptnennerbildung generiert werden. Also ist<br />

1 = 2 P n<br />

j=1 kj λj =<br />

j=1<br />

j=1<br />

n log<br />

2 2 µj kj = 2 k<br />

im deutlichen Widerspruch zur Transzendenz des Produkts der der µj. <br />

209 Das geht, weil die rationalen und algebraischen Zahlen beide abzählbar sind – jede algebraische Zahl ist eine<br />

von endlich vielen Nullstellen eines Polynoms mit rationalen Koeffizienten und die sind abzählbar, wie man sich<br />

leicht überlegen kann: Man “sortiert” nach Grad und zählt dann die einzelnen Koeffizienten ab, was man mischt<br />

wir beim Cantorschen Diagonalverfahren für die rationalen Zahlen.<br />

n<br />

j=1<br />

µ kj<br />

j ,

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