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Approximationstheorie

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8.2 Von Würfeln und Intervallen 165<br />

Lemma 8.5 Die Funktion φ aus (8.5) ist stetig, monoton steigend und erfüllt fast überall φ ′ (x) =<br />

0.<br />

Beweis: Auf den Intervallen I(β), β ∈ {0, ρ} k−1 , k ∈ N, ist φ ebenso wie ψ konstant, also im<br />

Inneren dieser Intervalle differenzierbar mit Ableitung 0. Da diese Intervalle zusammen aber<br />

Maß 1 haben, gilt diese Eigenschaft damit überall.<br />

Bleibt die Stetigkeit. Dazu betrachten wir die B–adische Entwicklung<br />

x = .ξ1ξ2 . . .<br />

eines Punktes x ∈ [0, 1]. Ist nun ξ1 ∈ {1, . . . , B − 2}, dann gehört x zu I(), in dessen Innerem<br />

φ konstant, also insbesondere stetig ist. “Problematisch” sind nur die beiden Randpunkte<br />

.10 . . . = .0ρ . . . und .(ρ − 1)ρ . . . = .ρ0 . . . .<br />

Mittels der Invervalle I(0) und I(ρ) erhalten wir dann auch Stetigkeit an allen Punkten der<br />

Form .0ξ2 . . . bzw. .ρξ2 . . ., ξ2 ∈ {1, . . . , B − 2} wieder bis auf die Randpunkte<br />

sowie<br />

.010 . . . = 0.00ρ . . . , und .0(ρ − 1)ρ . . . = .0ρ0 . . .<br />

.ρ10 . . . = 0.ρ0ρ . . . , und .ρ(ρ − 1)ρ . . . = .ρρ0 . . . .<br />

Setzen wir das weiter fort, so stellen wir fest, daß Stetigkeit nur an den Punkten der Form x =<br />

.ξ1ξ2 . . . mit ξj ∈ {0, ρ} nachzuprüfen ist. Diese Punkte sind entweder linker Randpunkt eines<br />

Intervalls, wenn ρ unendlich oft wiederholt wird oder rechter Randpunkt, wenn 0 unendlich oft<br />

auftaucht 205 . Sehen wir uns mal die Definition von ψ(x) nach (8.4) für k ∈ N so einen linken<br />

Randpunkt an:<br />

x = .ξ1 . . . ξk−10ρ . . . ⇒ ψ(x) = .ɛ1 . . . ɛk−11, ɛj = ξj<br />

, j = 1, . . . , k − 1.<br />

ρ<br />

Nun wird x aber durch die Intervalle I (ξ1, . . . , ξk−1, 0, ρ, . . . , ρ) angenähert, auf denen ψ und<br />

damit dann auch φ den Wert .ξ1, . . . , ξk−1, 0, 1, . . . , 1 hat, was gegen ψ(x) = ɛ1 . . . ɛk−11 konvergiert.<br />

Für die rechten Randpunkte argumentiert man entsprechend. <br />

Bemerkung 8.6 Die Funktion φ, die wir hier kennengelernt haben, hat eine recht faszinierende<br />

Eigenschaft: Alle Intervalle der Konstruktion werden auf dyadische Zahlen abgebildet. Die<br />

Gesamtheit der Intervalle ist eine Menge vom Maß 1, die dyadischen Zahlen hingegen sind eine<br />

Menge vom Maß 0. Und damit:<br />

Die Funktion φ ist eine monoton steigend Bijektion von [0, 1] auf sich selbst, die<br />

eine Menge vom Maß 0 auf eine Menge vom Maß 1 abbildet und umgekehrt.<br />

205 In beiden Fällen bestehen die Zahlen genaugenommen aus einem endlichen Teil und ab einem bestimmten<br />

Punkt kommen dann nur noch Nullen oder Einsen.

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