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Approximationstheorie

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8.2 Von Würfeln und Intervallen 163<br />

.0 .1 1.<br />

1.<br />

.1<br />

.00 .01 .10 .11 1.<br />

Abbildung 8.3: Die Abbildung θ für s = 2 und B = 2. Da man in zwei übereinanderliegenden<br />

Teilquadraten Punkte wählen kann, die beliebig dicht beisammen liegen, deren Bilder<br />

aber in deutlich getrennten Intervallteilen landen, kann θ nicht stetig sein.<br />

zuordnen. Damit wäre g = f ◦ θ −1 eine univariate Funktion, die f darstellt, nur leider ist θ<br />

nicht stetig, siehe Abb. 8.3 und damit g entsprechend kompliziert. Wir müssen uns also etwas<br />

besseres einfallen lassen.<br />

Die Konstruktion der “magischen” Funktionen φj aus Satz 8.2 basiert auf der Konstruktion<br />

eines leicht pathologischen Objekts, nämlich einer monoton steigenden Funktion, deren Ableitung<br />

fast überall Null ist 202 . Und in der Tat ist die Konstruktion solch einer Funktion gar nicht<br />

mal schwer. Zu einer Basis B ≥ 3 und k ∈ N definieren wir die Intervalle der Stufe k<br />

I k j := j B 1−k + B −k [1, B − 1] , j = 0, . . . , B k−1 . (8.3)<br />

Abgesehen von I k<br />

B k, das wir aber der Vollständigkeit halber mitdefinieren wollen, sind das alles<br />

Teilintervalle von [0, 1], die an den Abtastpunkten mit Schrittweite 1/B k−1 beginnen und die<br />

Breite (B − 2)/B k < 1/B k−1 haben – damit sind alle Intervalle der Stufe k disjunkt und<br />

überdecken [0, 1] nicht vollständig.<br />

Beispiel 8.4 Für B = 10 haben wir auf den Stufen 1 bis 3 die folgenden Intervalle in [0, 1]<br />

I 1 0 = [.1, .9]<br />

I 2 0 = [.01, .09], . . . , I 2 9 = [.91, .99]<br />

I 3 0 = [.001, .009], . . . , I 2 99 = [.991, .999]<br />

Am einfachsten beschreibt man diese Intervalle über Ziffern! Sei 203 ZB := Z/BZ {0, . . . , B−<br />

202 Dies Funktion kann natürlich nicht mehr stetig differenzierbar sein, außer sie wäre konstant<br />

203 Wie immer sei hier auf den Unterschied hingewiesen: Eigentlich ist – ganz analog wie beim Torus – ZB,<br />

sprich “Z modulo B”, nicht nur die Menge {0, . . . , B −1}, sondern diese Menge zusammen mit den Rechenregeln<br />

modulo B, also einer wohldefinierten Addition und Multiplikation.

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