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Approximationstheorie

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162 8 DER SATZ VON KOLMOGOROFF<br />

Satz 8.2 (Satz von Kolmogoroff) Es gibt Konstanten λk ∈ (0, 1], k = 1, . . . , s, und Funktionen<br />

φj, j = 0, . . . , 2s, mit den folgenden Eigenschaften:<br />

1. Die Funktionen φj sind Lipschitz–stetig für einen passenden Exponenten α > 0 und strikt<br />

monoton steigend.<br />

2. Zu jedem f ∈ C ([0, 1] s ) gibt es ein g ∈ C ([0, s]), so daß<br />

2s<br />

f (x1, . . . , xs) = g (λ1φj (x1) + · · · + λsφj (xs)) . (8.2)<br />

j=0<br />

Bemerkung 8.3 Bevor wir uns an den Beweis dieser Aussage machen, sehen wir uns nochmal<br />

genau an, was wirklich wovon abhängt.<br />

1. Sowohl die Funktionen φ0, . . . , φ2s wie auch die Werte λ0, . . . , λ2s sind universell, hängen<br />

also nicht von der darzustellenden Funktion f ab, sondern nur von der Dimensionalität<br />

des Problems. Sie lassen sich unabhängig vom Kolmogoroffschen Satz auch als Lösung<br />

gewisser Einbettungsprobleme geometrisch interpretieren, siehe [47, S. 169].<br />

2. Das Einzige, was wirklich von f abhängt, ist die Funktion g. Wir werden sehen, daß hier<br />

auch ein bisschen die Crux des Darstellungssatzes 8.2 liegt, denn g wird Grenzwert einer<br />

Folge von Approximationsfunktionen sein.<br />

3. “Praktisch” kann man also auch den Satz von Kolmogoroff weniger als exakte Darstellung<br />

realisieren, sondern eben auch nur als Approximation der multivariaten Funktion<br />

f durch Superposition.<br />

8.2 Von Würfeln und Intervallen<br />

Dimension ist eine interessante Sache. Einerseits ist der Würfel [0, 1] s ja ein s–dimensionales<br />

Objekt, andererseits lässt er sich aber sehr einfach bijektiv auf das Intervall [0, 1] abbilden. Dazu<br />

betrachten wir zu x ∈ [0, 1] und B ∈ N, B > 1, die B–adische Entwicklung<br />

x = .ξ1ξ2 . . . =<br />

∞<br />

j=1<br />

ξj B −j , ξj ∈ {0, . . . , B − 1}.<br />

Mit deren Hilfe können wir nun jedem x = (x1, . . . , xs) ∈ [0, 1] s mit dyadischen Entwicklungen<br />

xj = .ξj,1ξj,2 . . . , j = 1, . . . , s,<br />

den Punkt<br />

[0, 1] ∋ x ∗ = θ(x) = .ξ1,1 . . . ξs,1ξ1,2 . . . ξs,2 . . . =<br />

∞<br />

B −s(j−1)<br />

j=1<br />

s<br />

k=1<br />

ξj,kB −k

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