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Approximationstheorie

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156 7 WAVELETS<br />

1. In (7.24) findet sich nur eine Approximationsordnung von 2 −kn während wir für die Approximationsordnung<br />

des Raums Vk in Satz 7.20 ja die Ordnung 2 −k(n+1) bekommen haben.<br />

Es ist aber nichts faul mit den Wavelets, wie man auch aus dem Beweis von Satz 7.24<br />

ersehen kann, sondern es ist lediglich eine Normierungsfrage: Die skalierten Wavelets<br />

ψ 2 k · −ℓ erfüllen schließlich “nur”<br />

weswegen sie eigentlich zu<br />

ψ 2 k · −ℓ , ψ 2 k · −ℓ ′ = 2 −k δℓ,ℓ ′, ℓ, ℓ′ ∈ Z,<br />

ψk,ℓ := 2 k/2 ψ 2 k · −ℓ , k, ℓ ∈ Z,<br />

umskaliert werden müssten, um eine Orthnormalbasis zu bilden. Verwendet man diese<br />

Funktionen, so ergibt sich dann auch die “erwartete” Approximationsordung 2 −k(n+1) .<br />

2. Es gibt Wavelets mit kompaktem Träger, nämlich die bereits erwähnten Daubechies–<br />

Wavelets, die sogar verhältnismäßig einfach zu konstruieren sind 195 , ihre Verfeinerungskoeffizienten,<br />

um genau zu sein, denn man kennt weder geschlossene Formeln für diese<br />

Funktionen, noch für ihre Fouriertransformierte! Das macht aber auch nichts, denn diese<br />

Koeffizienten reichen für das praktische Arbeiten mit Wavelets vollkommen aus. Außerdem<br />

sind die Verfeinerungskoeffizienten zu Daubechies–Wavelets kleiner Ordnung sogar<br />

in [16, 54] aufgelistet.<br />

3. Wir können den kompakten Träger der Wavelets sogar als Stärke sehen: Hat ψ den Träger<br />

[a, b], so hat ψ 2k · −ℓ den Träger 2−k (ℓ + [a, b]) und berücksichtigt so nur das lokale<br />

Glattheitsverhalten der Funktion f um den Punkt 2−kℓ. Hat also beispielsweise eine<br />

Funktion einen “Knick” an einer Stelle x∗ und ist ansonsten glatt, dann werden die Wa-<br />

k veletkoeffizienten dk 2 x deutlich langsamer abfallen. Das kann man beispielsweise<br />

zur automatischen Erkennung von Singularitäten nutzen, siehe Abb. 7.6.<br />

4. Aber auch bei der Kompression hilft das: Ist nämlich die Funktion f “weitestgehend”<br />

glatt, dann werden die meisten Wavelet–Koeffizienten ziemlich schnell ziemlich klein werden<br />

und wir können sie einfach vergessen und nur die betragsmäßig größten Koffizienten<br />

oder alle, deren Absolutbetrag oberhalb eines bestimmten Wertes liegt 196 behalten. Der<br />

Vorteil solcher Kompressionsverfahren liegt darin, daß die Rekonstruktion oftmals kaum<br />

sichtbare Unterschiede zum Original aufweist.<br />

5. Was aber tun mit Skalierungsfunktionen wie Splines, bei denen wir entweder nur ein<br />

Prewavelet mit kompaktem Träger oder aber ein Wavelet mit unendlichem Träger bekommen?<br />

Nun, abgesehen davon, daß man wegen des Abfalls von Funktion und Koeffizienten<br />

numerisch einfach “abschneiden” könnte, gibt es auch noch biorthogonale Wavelets, siehe<br />

z.B. [54] oder [49].<br />

195 Aber trotzdem gehört dieser Punkt in eine Spezialvorlesung über Wavelets.<br />

196 Dieses Verfahren bezeichnet man als “Threshholding”.

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