Approximationstheorie
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140 7 WAVELETS<br />
4. Noch ein Wort zum Namen “Multiresolution”: Die Idee bei der Definition der Räume Vj<br />
besteht darin, daß durch die immer feinere Skalierung der Funktionen in Vj für immer<br />
größeres j, man Funktionen mit immer feineren Details darstellen kann und daß am jede<br />
Funktion f ∈ L2(R) durch eine Folge fj ∈ Vj (mit immer mehr Details) beliebig gut<br />
approximiere kann. Anders gesagt: Mit diesen Funktionen fj betrachtet man also wegen<br />
des (möglicherweise) höheren Detailreichtums immer höher auflösende Näherungen von<br />
f.<br />
Beispiel 7.3 Die einfachste Multiresolution Analysis, die gleichzeitig auch den “Modellfall”<br />
darstellt, wird von der Skalierungsfunktion ϕ = χ erzeugt. Die Räume Vj := σ2jS(χ), j ∈ Z,<br />
sind dann nichts anderes als die stückweise konstanten Funktionen, genauer, die Treppenfunktionen,<br />
die auf den dyadischen Intervallen [2−jk, 2−j (k + 1)] konstant sind, siehe Abb. 7.1. Wie<br />
sieht es nun mit den Eigenschaften aus? Nun, die Bedingungen (7.2), (7.3) und (7.4) folgen<br />
direkt aus der Definition der Vj, die Stabilität (7.5) ergibt sich aus<br />
<br />
χ ∗ c 2<br />
2 =<br />
<br />
|χ(t − j) c(j)| 2 dt = <br />
R<br />
j∈Z<br />
k∈Z<br />
1<br />
0<br />
|χ(t − j + k)<br />
<br />
=δjk χ(t)<br />
c(j)| 2 dt = <br />
k∈Z<br />
|c(k)| 2 = c 2<br />
2<br />
sogar mit 178 A = B = 1. Schließlich ist auch die “Verschachtelung” Vj ⊂ Vj+1 klar und daß<br />
Vj → L2(R) für j → ∞ ist die Dichtheit der Treppenfunktionen, wohingegen Vj → {0} für<br />
j → −∞ auf der einfachen Tatsache beruht, daß die einzige konstante Funktion in L2(R) die<br />
Nullfunktion ist.<br />
j=0 j=1<br />
Abbildung 7.1: “Typische” Funktionen aus V0 und V1 in Multiresolution Analysis, die von<br />
χ erzeugt wird. Je höher der Index j wird, desto mehr wächst natürlich die Fähigkeit der<br />
Funktionen, feinere Details darzustellen oder wiederzugeben.<br />
Daß eine Funktion ϕ eine MRA erzeugt, stellt auch besondere Forderungen an diese Funktion,<br />
und zwar, daß sie Lösung einer Funktionalgleichung ist.<br />
178 Na gut, die Translate dieser Funktion sind wegen ihres disjunkten Trägers ja auch noch orthonormal, also<br />
würde auch Bemerkung 7.2 reichen, aber es ist doch immer gut, eine zweite Meinung zu hören.