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Approximationstheorie

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6.4 Approximationsordnung 133<br />

6.4 Approximationsordnung<br />

Der Nutzen der Polynomerhaltung bei der Bestimmung der Approximationsgüte wird nun darin<br />

liegen, daß wir die Tatsache ausnutzen, daß für eine hinreichend oft differenzierbare Funktion<br />

f das Taylorpolynom<br />

Tnf =<br />

n<br />

k=0<br />

f (k) (x)<br />

k!<br />

(· − x) k<br />

der Ordnung n ∈ N0 eine gute lokale Approximation der Funktion darstellt. Kann nun das<br />

Taylorpolynom durch S(ϕ) exakt dargestellt werden, so muß nur noch dieser lokal recht kleine<br />

Fehler approximiert werden und wenn man das mit der Lokalität von ϕ kombiniert (das heißt,<br />

mit dem kompakten Träger von ϕ), dann kommen wir zu guten Abschätzungen für den Fehler<br />

bei der Approximation aus S(ϕ). Nun, das ist die hehre Idee, bei deren Realisierung wir uns<br />

natürlich schon noch mit den Details herumschlagen müssen.<br />

Bemerkung 6.28 Mit<br />

L n p(R) = f ∈ Lp(R) : f (n) ∈ Lp(R) <br />

bezeichnen wir die Funktionen, die eine Ableitung in Lp besitzen. Bezüglich der Norm<br />

f p,n =<br />

n <br />

(j)<br />

f <br />

p<br />

ist L n p(R) dann ein Banachraum, in dem C n 00(R) dicht 169 liegt.<br />

Nun können wir unser Approximationsresultat auch “schon” formulieren.<br />

j=0<br />

Satz 6.29 Die Funktion ϕ ∈ C00(R) erfülle die Strang–Fix–Bedingungen der Ordnung n. Dann<br />

gibt es zu jedem f ∈ Ln+1 p (R) und h > 0 ein ch ∈ ℓ(Z), so daß<br />

<br />

f − σ1/h (ϕ ∗ ch) ≤ C h p n+1 (n+1)<br />

f . (6.31)<br />

p<br />

Wir können das auch noch anders sagen: Erfüllt ϕ die Strang–Fix–Bedingungen, dann erlaubt<br />

S(ϕ) sehr gute Approximation an zwar nicht alle Funktionen170 , aber doch an differenzierbare<br />

Funktionen. Und solche Sätze habe wir schon kennengelernt: Satz 6.29 ist nämlich nichts<br />

anderes als das Gegenstück zu den Jackson–Sätzen für differenzierbare Funktionen, siehe Proposition<br />

5.19.<br />

Wir werden einen linearen Operator, der (6.31) erfüllt sogar explizit konstruieren, und zwar<br />

einen sogenannten Quasiinterpolanten171 der Form<br />

Qhf := <br />

λk (σhf) ϕ h −1 · −k =: (ϕ ∗ λ) h −1 · (σh f) , h > 0,<br />

k∈Z<br />

169 Natürlich wieder bezüglich der Norm · p,k.<br />

170 Wer würde das auch erwarten?<br />

171 Oder, wie G. G. Lorentz mal gesagt haben soll (sinngemäß): “Entweder der Operator interpoliert, dann ist er<br />

ein Interpolant, oder er tut’s nicht, dann ist er kein Interpolant. Was also ist ein Quasiinterpolant?”

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