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Approximationstheorie

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128 6 APPROXIMATION MIT TRANSLATIONSINVARIANTEN RÄUMEN<br />

S(ϕ), dann ist für jedes p ∈ Πn auch 159<br />

ϕ ∗ p = <br />

ϕ (· − j) p(j) ∈ Πn und deg ϕ ∗ p ≤ deg p. (6.23)<br />

j∈Z<br />

Mit anderen Worten: “Produktion” und “Reproduktion” von Polynomen sind beinahe äquivalent.<br />

Beweis: Sei Πn ∋ p = ϕ ∗ c für ein c ∈ ℓ(Z), das ja existieren muß, weil Πn ⊂ S(ϕ). Dann ist<br />

ϕ ∗ p = <br />

ϕ (· − j) p(j) = <br />

ϕ (· − j) <br />

ϕ(j − k) c(k)<br />

j∈Z<br />

j∈Z<br />

= <br />

ϕ (· − j − k) ϕ(j) c(k) =<br />

j,k∈Z<br />

<br />

ϕ(j)<br />

j∈Z<br />

<br />

ϕ (· − j − k) c(k)<br />

<br />

k∈Z<br />

ϕ∗c(·−j)=p(·−j)<br />

= <br />

ϕ(j) p(· − j). (6.24)<br />

j∈Z<br />

Ist nun p ∈ Πn, so ist auch p(· − j) ein Polynom 160 vom selben Grad wie p in Πn und da ϕ<br />

kompakten Träger hat, ist die Summe auf der rechten Seite eine endliche Linearkombination<br />

von Polynomen vom Grad ≤ deg p, also wieder in ein Polynom vom Grad ≤ deg p. <br />

Was natürlich schön wäre, das wäre deg ϕ ∗ p = deg p in (6.23), nur leider können wir das nicht<br />

erwarten, wie das folgende Beispiel zeigt.<br />

Beispiel 6.20 Sei<br />

dann ist<br />

also Π0 ⊂ S(ϕ), aber<br />

⎧<br />

⎨<br />

ϕ :=<br />

⎩<br />

k∈Z<br />

−1, x ∈ [−1, 0),<br />

1, x ∈ [0, 1),<br />

0, sonst,<br />

2 = <br />

(−1) j ϕ(· − j),<br />

j∈Z<br />

ϕ ∗ 1 = <br />

ϕ(· − j) = 0,<br />

j∈Z<br />

der Grad wird also echt “kleiner”! Nun gut, dieses Funktion ϕ ist ja auch nicht stetig, aber<br />

erstens wurden im obigen Beweis ja eigentlich nur kompakter Träger und gleichmäßige Beschränktheit<br />

von ϕ verwendet und zweitens kann man natürlich auch Beispiele höherer Ordnung<br />

angeben. Die sind halt dann bloß nicht mehr so einfach.<br />

159 Die Faltung in (6.23) ist zuerst einmal mehrdeutig! Da es aber nur genau ein Polynom gibt (welches?!), das<br />

zu Lp(R) für irgendein 1 ≤ p < ∞ gehört, wollen wir Polynome immer nur im “diskreten Sinne” mit Funktionen<br />

falten, also Polynome p hier als die “Vektoren” oder Folgen (p(j) : j ∈ Z) ∈ ℓ(Z) auffassen.<br />

160 Ja, die Polynome von einem bestimmten Höchstgrad bilden einen endlichdimensionalen translationsinvarianten<br />

Raum – wer häte gedacht, daß es so was gibt?

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