Approximationstheorie
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1.2 Ein historisches Beispiel: Summation von Fourierreihen 11<br />
Eine wichtige und fast nicht zu überschätzende Eigenschaft von Fn, die aus (1.13) folgt, ist<br />
die Positivität des Kerns Fn und damit auch die Positivitäte des Operators ϕn, das heißt,<br />
f ≥ 0 =⇒ ϕn(f) ≥ 0.<br />
Bemerkung 1.10 Ein kurzer Vergleich der Kerne Dn und Fn aus Abb. 1.1 und Abb. 1.2 ist ganz<br />
interessant: Beide Kerne haben ihr Maximum an t = 0, beide Kerne klingen zum Rand hin ab,<br />
beide Kerne haben die Eigenschaft, daß ihr Integral den Wert 1 hat, aber trotzdem oszilliert Dn<br />
so heftig, daß<br />
π<br />
−π<br />
|Dn(t)| dt → ∞ während<br />
ist. Was Positivität doch so alles ausmachen kann.<br />
π<br />
−π<br />
|Fn(t)| dt =<br />
π<br />
−π<br />
Fn(t) dt = 1<br />
Eine besonders wichtige Klasse positiver Kerne wird durch die folgende Definition gegeben.<br />
Definition 1.11 Eine Folge Kn ∈ C(T), n ∈ N0, von Kernen heißt approximative Identität,<br />
wenn sie die folgenden Bedingungen erfüllt:<br />
1. (Positivität) Kn ≥ 0, n ∈ N0,<br />
2. (Normiertheit)<br />
3. (Lokalität) Für jedes δ > 0 ist<br />
π<br />
−π<br />
Kn(t) dt = 1, n ∈ N0,<br />
lim<br />
n→∞ max<br />
|t|>δ Kn(t) = 0.<br />
Und in der Tat sind approximative Identitäten approximative Identitäten in dem Sinn, daß<br />
sie die Identität in der Operatornorm approximieren, daß also für die zugehörigen Operatoren<br />
κn, definiert durch κn(f) = f ∗ Kn, die Grenzertaussage<br />
lim<br />
n→∞ κn = I<br />
in der Operatornorm gilt, was wir auch wie folgt formulieren können.<br />
Satz 1.12 Sei Kn, n ∈ N0, eine approximative Indentität. Dann ist, für jedes f ∈ C(T),<br />
lim<br />
n→∞ κn(f) − f = 0. (1.14)