Approximationstheorie
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126 6 APPROXIMATION MIT TRANSLATIONSINVARIANTEN RÄUMEN<br />
ist g ∈ L1(T) und insbesondere wohldefiniert – die Summe in (6.21) divergiert nicht allzu<br />
unmotiviert. Die Fourierkoeffizienten gk von g haben nun nach (1.3) die Form<br />
gk = 1<br />
<br />
g(t) e<br />
2π<br />
−ikt dt = 1<br />
<br />
<br />
f (t + 2ℓπ) e<br />
2π<br />
−ikt dt = 1<br />
<br />
f(t) e<br />
2π<br />
−ikt dt = 1<br />
2π f(k)<br />
T<br />
T<br />
ℓ∈Z<br />
und, angenommen die Partialsummen der Fourierreihe von g würden konvergieren154 , erhalten<br />
so, daß<br />
1 <br />
f(k) =<br />
2π<br />
k∈Z<br />
<br />
= g(0) = <br />
f (0 + 2kπ) = <br />
f (2kπ) ,<br />
k∈Z<br />
gk e ik0<br />
<br />
=1<br />
was die erste Identität liefert. Mit deren Hilfe und (6.10) ergibt sich dann, daß<br />
<br />
f(k) = <br />
k∈Z<br />
k∈Z<br />
σ(2π) −1f (2kπ) = 1<br />
2π<br />
k∈Z<br />
<br />
k∈Z<br />
R<br />
k∈Z<br />
σ(2π) −1f ∧ (k) = <br />
k∈Z<br />
f (2kπ) .<br />
Schließlich werden wir die Fouriertransformation noch nutzen, um einen etwas anderen Begriff<br />
der Differenzierbarkeit einzuführen, der nicht auf Eigenschaften der Funktion, sondern auf<br />
Eigenschaften der Fouriertransformierten beruht. Um diese Idee zu motivieren, betrachten wir<br />
einmal eine Funktion f ∈ L1(R), deren Ableitung ebenfalls zu L1(R) gehört. Da, nach (6.13),<br />
(f ′ ) ∧ (ξ) = iξ f(ξ) und nach dem Riemann–Lebesgue–Lemma<br />
<br />
0 = lim ′ ∧ <br />
(f ) (ξ) <br />
= lim iξ<br />
ξ→±∞<br />
ξ→±∞<br />
<br />
<br />
f(ξ) = lim<br />
ξ→±∞ |ξ|<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
f(ξ) <br />
ist, muß die (gleichmäßig stetige) Funktion f also die Eigenschaft<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
f(ξ) ≤ Cf (1 + |ξ|) −1 , ξ ∈ R,<br />
für eine Konstante Cf > 0 haben155 <br />
<br />
– auf kompakten Intervallen ist ja <br />
<br />
f(·) beschränkt und<br />
außerhalb davon schlägt die asymptotische Aussage des Riemann–Lebesgue–Lemma durch.<br />
Mit anderen Worten:<br />
Ist f ∈ L1(R) differenzierbar, so ist<br />
<br />
<br />
(1 + | · |) <br />
<br />
f(·)<br />
∞<br />
< ∞.<br />
Wie aber sieht’s mit der Umkehrung aus? Verlangen wir ein bißchen “mehr”, nämlich, daß<br />
<br />
<br />
(1 + | · |) α <br />
f(·) <br />
< ∞, α > 0,<br />
154 Ansonsten müssten wir ein Summationsverfahren, beispielsweise den Féjer–Kern verwenden.<br />
155 Man beachte: Hier hängt die Konstante sehr wohl von f ab, nur eben nicht von ξ!<br />
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