Approximationstheorie
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6.2 Ein bißchen Fourieranalysis 125<br />
die für n → ∞ in der Norm ·2 gegen f konvergiert. Da<br />
<br />
<br />
fn+k − <br />
<br />
fn = (fn+k − f) ∧ = fn+k − fn 2 2 , k, n ∈ N,<br />
2<br />
ist fn eine Cauchyfolge und konvergiert gegen eine Funktion in L2(R), die wir f nennen wollen.<br />
Beweis von Satz 6.16: Wir definieren<br />
<br />
h(x) = f(t) g (t − x) dt = (f ∗ g(−·)) (x), x ∈ R,<br />
und erhalten, daß h(0) = fg. Außerdem ist<br />
R<br />
h(ξ) = f(ξ) (g(−·)) ∧ (ξ)<br />
<br />
=bg(ξ)<br />
= f(ξ) g(ξ), ξ ∈ R.<br />
Sind nun f und g so “brav”, daß f, g ∈ L2(R) ist152 , dann ist mit (6.15)<br />
<br />
1<br />
2π<br />
f(ϑ) g(ϑ) dϑ = 1<br />
<br />
2π<br />
<br />
i0θ<br />
h(ϑ) e dϑ = h(0) = f(t) g(t) dt,<br />
R<br />
R<br />
was (6.18) liefert. Und die Plancherel–Identität (6.19) ist dann eine unmittelbare Konsequenz<br />
aus der Parseval–Formel (6.18). <br />
Eine wichtige Identität haben wir aber noch – und auf ihr werden die wesentlichen Resultate<br />
der folgenden Abschnitte beruhen; außerdem werden wir sehen, daß sie auf sehr interessante<br />
Art die Fouriertransformierte und die Fourierreihe miteinander verbindet.<br />
Satz 6.17 (Poisson153 –Summenformel)<br />
Für f ∈ L1(R) ist<br />
<br />
f (2kπ) = 1 <br />
f (k)<br />
2π<br />
k∈Z<br />
und <br />
f(k) =<br />
k∈Z<br />
<br />
f (2kπ) .<br />
k∈Z<br />
(6.20)<br />
k∈Z<br />
Beweis: Wir setzen<br />
g(x) = <br />
f (x + 2kπ) , x ∈ R, (6.21)<br />
k∈Z<br />
und bemerken, daß g (x + 2π) = g(x), also g eine 2π–periodische Funktion ist, und wegen<br />
gT,1 =<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2π<br />
|g(t)| dt = f (t + 2kπ) dt ≤ |f (t + 2kπ)| dt<br />
T<br />
T <br />
<br />
k∈Z<br />
k∈Z<br />
0<br />
<br />
= |f (t)| dt = fR,1 R<br />
152Das ist beispielsweise der Fall, wenn f und g differenzierbar sind; dies folgt aus (6.13) und dem Riemann–<br />
Lebesgue–Lemma, Proposition 6.15.<br />
153Siméon Denis Poisson, 1781–1840, studierte bei Laplace und Legendre, Beiträge zur Fourier–Analysis und<br />
Wahrscheinlichkeitstheorie (“Poisson–Verteilung”), schrieb zwischen 300 und 400 Arbeiten, auch über Elektrizität,<br />
Magnetismus und Astronomie.<br />
R