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Approximationstheorie

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118 6 APPROXIMATION MIT TRANSLATIONSINVARIANTEN RÄUMEN<br />

Sieht man sich den Beweis von Proposition 6.5 etwas genauer an, so stellt man fest, daß der<br />

kompakte Träger von ϕ bereits die ganze Geschichte nach L1 verlagert.<br />

Korollar 6.7 Hat ϕ ∈ Lp(R) kompakten Träger, dann ist ϕ ∈ L1(R).<br />

Beweis: Sei wieder [0, N] der Träger von ϕ, dann lifert die Höldersche Ungleichung fg1 ≤<br />

fpgg für Funktionen, daß<br />

ϕ1 = χ[0,N] · ϕ ≤ 1 <br />

χ[0,N] ϕ q p = N 1/q ϕp .<br />

Beispiel 6.8 Uns fehlt noch ein griffiges Beispiel für eine “gute” Funktion ϕ, die S(ϕ) erzeugt.<br />

Dazu bezeichnen wir mit χ = χ[0,1] die charakteristische Funktion von [0, 1] und definieren als<br />

<br />

N0 = χ, Nj+1 = χ ∗ Nj =<br />

R<br />

χ(t) Nj (· − t) dt =<br />

1<br />

0<br />

Nj (· − t) dt, j ∈ N0,<br />

den kardinalen B–Spline Nj der Ordnung j ∈ N0. Diese Funktionen haben Träger [0, j], sind<br />

j − 1–mal stetig differenzierbar 143 und stückweise Polynome vom Grad j auf jedem Intervall<br />

der Form (k, k + 1).<br />

Übung 6.3 Beweisen Sie die in Beispiel 6.8 aufgeführten Eigenschaften der kardinalen B–<br />

Splines. ♦<br />

Das Approximationsproblem mit dem wir uns hier beschäftigen wollen, soll aber nicht nur einen<br />

Raum S(ϕ) oder Sp(ϕ) verwenden, denn das wäre einfach zu wenig Flexibilität, wir wollen<br />

vielmehr auch noch die Skalierung σh, definiert durch σhf = f (h·), f : R → R, h ∈ R+, der<br />

Funktion ϕ zulassen. Mit anderen Worten, für h > 0 sollen die Räume<br />

<br />

Vh = σh S (ϕ) = (ϕ ∗ c) (h·) = <br />

<br />

ϕ(h · −j) c(j) : c ∈ ℓ(Z)<br />

zur Approximation zugelassen werden. Auch zur Konstruktion eines Elements dieser Räume<br />

genügt es immer noch, einzig die Funktion ϕ zu kennen.<br />

Bemerkung 6.9 Hat ϕ den kompakten Träger [0, N], dann ist genau dann ϕ(hx − j) = 0,<br />

wenn hx ∈ j + [0, N] = [j, j + N], also genau dann, wenn x ∈ h −1 j + [0, h −1 N]. Mit anderen<br />

Worten: Die Funktion ϕ wird um den Faktor h gestaucht und um j/h verschoben.<br />

Beispiel 6.10 Ist ϕ = N0, dann ist V1 = S(ϕ) gerade die Menge aller Funktionen, die auf den<br />

ganzzahligen Intervallen [j, j + 1], j ∈ Z, konstant sind, wohingegen Vh gerade aus denjenigen<br />

Funktionen besteht, die auf [j/h, (j + 1)/h] konstant sind.<br />

143 Eine −1–mal stetig differenzierbare Funktion darf sogar unstetig sein, wohingegen 0–malige stetige Differen-<br />

zierbarkeit einfach Stetigkeit ist.<br />

j∈Z

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