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Approximationstheorie

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6.1 Translationsinvariante Räume 115<br />

I. Im letzteren Fall gilt beispielsweise immer, daß Lp(I) ⊂ L1(I), 1 < p ≤ ∞, ist 137 , auf R<br />

gehört aber zur Integrierbarkeit immer noch ein gewisses Abklingen von |f(x)| p für x → ±∞,<br />

was mit fallendem Exponenten p nicht mehr der Fall sein muß.<br />

6.1 Translationsinvariante Räume<br />

Wir nennen einen Teilraum V ⊂ L2(R) translationsinvariant 138 , englisch “shift invariant”,<br />

wenn<br />

f ∈ V ⇐⇒ f (· ± k) ∈ V, k ∈ Z.<br />

Demnach sind die einfachsten translationsinvarianten Räume also Räume der Form139 <br />

<br />

V = span {ϕ (· − k) : k ∈ Z} = ck ϕ (· − k) : ck ∈ R, k ∈ Z , (6.2)<br />

die von den Translaten einer Funktion ϕ erzeugt werden. Solche Räume werden gern als principal<br />

140 shift invariant spaces (“PSI”) bezeichnet. Die nächste Stufe wären dann “FSI”–Räume 141 ,<br />

die von den (ganzzahligen) Translaten von endlich vielen Funktionen aufgespannt werden. Wir<br />

bleiben aber einfach und werden uns daher nur mit Räumen der Form 6.2 befassen.<br />

k∈Z<br />

Definition 6.2 Mit ℓ(Z) = {c : Z → R} bezeichnen wir den Vektorraum aller doppeltunendlichen<br />

Folgen, die wir bequemerweise als diskrete Funktionen c : Z → R schreiben werden und mit<br />

ℓp(Z), 1 ≤ p < ∞, den Vektorraum derjenigen Folgen c ∈ ℓ(Z), die<br />

<br />

<br />

cp := |c(j)| p<br />

1/p < ∞<br />

erfüllen. Entsprechend ist<br />

<br />

ℓ∞(Z) =<br />

j∈Z<br />

c ∈ ℓ(Z) : c∞ := sup |c(j)| < ∞<br />

j∈Z<br />

Zwischen den Folgenräumen ℓ(Z), bzw. ℓp(Z), 1 ≤ p ≤ ∞ und der Funktion ϕ kann man nun<br />

Faltung definieren, indem man das Integral im kontinuierlichen Gegenstück<br />

<br />

f ∗ g := f(· − t) g(t) dt<br />

R<br />

137 Das einzige was passieren kann ist, daß eine Funktion irgendwo “gegen Unendlich geht” und das ist mit<br />

Exponent 1 immer langsamer als mit Exponent > 1<br />

138 Nach dem, was wir gerade gesagt haben, wäre “ganzzahlig translationsinvariant” wohl der korrektere Begriff,<br />

aber man muß ja nicht unnötig mit Worten um sich werfen.<br />

139 Ob wir hier nun “+k” oder “−k” schreiben, das ist offensichtlich irrelevant. Warum wir’s nun gerade so und<br />

nicht anders machen, wird aber hoffentlich bald klar werden.<br />

140 Das Wort “principal” wurde wohl im Anklang an “principal ideals”, auf Deutsch “Hauptideale” gewählt, das<br />

sind (polynomiale) Ideale, die von einem einzigen Polynom erzeugt werden. Und nun übersetze man das mal ins<br />

Deutsche . . .<br />

141 Finitely generated Shift Invariant spaces<br />

<br />

.

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