Approximationstheorie
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104 5 APPROXIMATIONSORDNUNG<br />
5.5 Trigonometrische Polynome IV: Differenzierbare Funktionen<br />
Bisher haben wir die Approximationsgüte stetiger Funktionen auf T durch trigonometrische<br />
Polynome über eine Glattheitseigenschaft der Funktionen beschrieben – allerdings nur für Exponenten<br />
echt zwischen 0 und 1. In diesem Abschnitt übertragen wir dies nun auf alle nichtganzzahligen<br />
rellen Exponenten und erhalten so die folgende Aussage.<br />
Satz 5.18 Für k ∈ N0, 0 < α < 1 und f ∈ C(T) ist<br />
f ∈ C k+α (T) ⇐⇒ sup n<br />
n∈N<br />
k+α E ∗ n(f) < ∞. (5.28)<br />
Eine Richtung von Satz 5.18 folgt wieder recht unmittelbar aus der folgenden Verallgemeinerung<br />
des Jackson–Satzes, Satz 5.9.<br />
Proposition 5.19 (Jackson–Satz für differenzierbare Funktionen)<br />
Für jedes k ∈ N gibt es eine Konstante Mk, so daß für alle f ∈ C k (T) und n ∈ N0 die<br />
Ungleichung<br />
gilt.<br />
E ∗ n(f) ≤ Mk n −k <br />
ω f (k) , 1<br />
<br />
n<br />
Beweis: Wir werden zeigen, daß es eine Konstante M gibt, mit der die Ungleichung<br />
gilt, woraus durch Iteration und Satz 5.9 für n ≥ k<br />
(5.29)<br />
E ∗ n(f) ≤ M n −1 E ∗ n (f ′ ) , f ∈ C 1 (T), (5.30)<br />
E ∗ n(f) ≤ M n −1 E ∗ n (f ′ ) ≤ M 2 n −2 E ∗ n (f ′′ ) ≤ · · · ≤ M k n −k E ∗ n<br />
≤ M k M<br />
n<br />
=:Mk<br />
−k <br />
ω f (k) , 1<br />
<br />
n<br />
f (k) <br />
folgt. Und auch (5.30) ist eine eher einfache119 Angelegenkeit! Dazu sei p ∈ Tn definiert als<br />
n<br />
f ′ ∗ Kn(x) =: p(x) =: p0<br />
2 +<br />
k=1<br />
pk cos kx + p ′ k sin kx, x ∈ T,<br />
wobei Kn wieder den Jackson–Kern aus (5.13) bezeichnet. Wegen der Normierung 1 ∗ Kn = 1,<br />
n ∈ N, ist120 <br />
π p0 = p(t) dt = f<br />
T<br />
T<br />
′ <br />
∗ Kn(t) dt = f<br />
T T<br />
′ (s) Kn (t − s) ds dt<br />
<br />
= f<br />
T T<br />
′ <br />
(s) Kn(t) dt ds = f<br />
T<br />
′ <br />
(s) ds Kn(t) dt = 0.<br />
T <br />
=f(π)−f(−π)=0<br />
=1∗Kn=1<br />
119 Aber bekanntlich ist ja alles relativ . . .<br />
120 Wenn man genau hinschaut, dann verbirgt sich in dieser Rechnung das “Prinzip” daß die Fouriertransformierte<br />
der Faltung zweier Funktionen das Produkt der individuellen Fouriertransformationen ist (siehe Satz 6.13) – das<br />
wiederum ist von kaum zu überschätzender Bedeutung in der Signalverarbeitung.