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Textsemantische Grundlagen der Analyse von Musikszenen und ...

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innen (<strong>und</strong> fragt dann nach den inneren Strukturen <strong>von</strong> Szenen <strong>und</strong><br />

Sequenzen) wie aber auch nach außen, sich auf die textuellen Leistungen<br />

konzentrierend, die sie erbringen.<br />

Die <strong>Analyse</strong> ist darum auf drei Ebenen funktionaler Organisiertheit<br />

ausgerichtet:<br />

– auf die Binnenstruktur <strong>der</strong> jeweiligen Szene o<strong>der</strong> Sequenz,<br />

– auf die Rolle, die ihr im Gesamtsystem des Textes zukommt, sowie auf<br />

– die umgebenden Funktionskreise <strong>der</strong> gesellschaftlichen Kom-<br />

munikation.<br />

Alle diese Überlegungen gelten auch für die <strong>Analyse</strong> <strong>der</strong> Rolle <strong>von</strong><br />

Filmmusik im Zusammenhang <strong>von</strong> Filmen. Man könnte zwar meinen, das<br />

Verhältnis <strong>von</strong> Film <strong>und</strong> Musik sei summativ, das eine trete dem an<strong>der</strong>en zur<br />

Seite <strong>und</strong> ergänze es um seine eigenen Qualitäten. Man würde aber – den<br />

Vorüberlegungen einer strukturfunktionalen <strong>Analyse</strong> folgend – dagegen<br />

setzen, dass Film <strong>und</strong> Musik zwei Elemente sind, die eine neue Ganzheit<br />

bilden, die Qualitäten umfasst, die keines <strong>der</strong> Elemente allein enthalte. Dass<br />

die Beziehung zwischen Film <strong>und</strong> Musik tatsächlich übersummativ ist, dass<br />

sie eine integrale Beziehung bilden <strong>und</strong> zu einer neuen Ganzheit<br />

synthetisiert werden, ist durch zahlreiche Beobachtungen <strong>und</strong> sogar<br />

experimentelle Überprüfungen klargestellt worden. Wenn man also einer<br />

Filmsequenz die Musik entzieht, so zerstört man eine Ganzheit.<br />

Die <strong>Analyse</strong> filmischer Strukturen hat zwei Bezugspunkte: denjenigen <strong>der</strong><br />

textuellen Strukturen <strong>und</strong> denjenigen <strong>der</strong> Rezeption. Beide hängen<br />

miteinan<strong>der</strong> zusammen. Es sind morphologische Verhältnisse <strong>und</strong><br />

Beziehungsnetze, die das Material für den Rezeptionsprozess bilden. Sie<br />

stellen alle Bedeutungspotentiale zur Verfügung, die in <strong>der</strong> Rezeption<br />

Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung, 9, 2013 // 230

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