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Textsemantische Grundlagen der Analyse von Musikszenen und ...

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Musik wie den Blues einzulassen. Während die Jugendlichen authentische<br />

Performer <strong>der</strong> Musik sind, bleiben die bürgerlichen Besucher dem Milieu<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Musik fremd. 26<br />

Die Attraktionalität des Geschehens<br />

Es würde zu weit führen, das gesamte Spektrum <strong>der</strong> textuellen Funktionen<br />

<strong>und</strong> Motivationen <strong>von</strong> Filmmusik o<strong>der</strong> Musik im Film hier vorzustellen.<br />

Stattdessen sei im Folgenden ferner auf den beson<strong>der</strong>en Aspekt des<br />

Spektakulären hingewiesen, <strong>der</strong> sozusagen quer zu einem textsemantischen<br />

Zugang liegt.<br />

In <strong>der</strong> Geschichte des Films haben sich eine ganze Reihe <strong>von</strong> Formen<br />

herausgebildet, die das narrative Moment um ein attraktionelles Moment<br />

anreichern, es möglicherweise sogar aussetzen. Stand das Attraktionelle<br />

nach heutiger Forschungslage am Anfang <strong>der</strong> Filmgeschichte noch ganz im<br />

Zentrum <strong>der</strong> Schauwerte des Kinos <strong>und</strong> bildete den Kern <strong>der</strong><br />

Gratifikationen, die Zuschauer bei <strong>der</strong> Besichtigung <strong>von</strong> Kinovorführungen<br />

erlangen konnten, hat sich das Narrative immer mehr zum eigentlichen<br />

Ausgangspunkt <strong>und</strong> Zentrum <strong>der</strong> filmischen Darbietung entwickelt. 27 Das<br />

Attraktionelle ist aber nie ganz verschw<strong>und</strong>en – Action- <strong>und</strong> Stunt-Szenen,<br />

26 Es handelt sich um den »Art and Viv San<strong>der</strong>s’ Wood Green Jazz Club« an den<br />

Fishmonger’s Arms in London; die Aufnahmen erfolgten 1955; die Produktion hatte<br />

<strong>der</strong> BFI Experimental Film F<strong>und</strong> übernommen; <strong>der</strong> Film wurde in <strong>der</strong> ersten<br />

Auswahl <strong>der</strong> Free-Cinema-Programme im Februar 1956 im National Film Theatre<br />

gezeigt. Zur detaillierteren <strong>Analyse</strong> des Films vgl. Wulff 2011.<br />

27 Vgl. neben den klassischen Untersuchungen zur Attraktionalität des frühen Kinos<br />

<strong>von</strong> Gaudreault <strong>und</strong> Gunning etwa King 2000 <strong>und</strong> Maltby/Craven 1995, 18ff u.<br />

323ff.<br />

Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung, 9, 2013 // 282

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