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Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

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„Der Bischof von Offenbach, Herr Augustus, wurde von der Camarilla überfallen und ist jetzt in<br />

deren Gewalt. Auch wenn ich auf seine absolute Treue und Verschwiegenheit baue, so ist sein<br />

Wissen jetzt eine Gefahr für uns. Wir ziehen in unsere Zuflucht, <strong>Melville</strong>.“<br />

„Bleiben wir aber dennoch zusammen?“ Kurz befürchte ich, dass sich das Rudel jetzt räumlich<br />

aufteilen wird.<br />

„Natürlich, wir brauchen einander, mehr als zuvor. Aber jetzt entschuldige mich, die Pflicht ruft.“<br />

Und vollkommen gegen ihre eigenen Regeln, küsst sie mich auf die Lippen, zwar nur kurz und<br />

auch eher flüchtig, doch Sergej sieht verwundert von ihr zu mir. Ich kann nicht anders, als ihm<br />

neckisch zuzulächeln. Sie dreht sich um und geht die Treppen zu ihrem Arbeitszimmer hinauf<br />

und auch ich sollte die wichtigsten Unterlagen einräumen und mich abfahrbereit machen. Es ist<br />

zwar sehr schade, jetzt wo mein Reich annähernd komplett ist, doch es muss so sein. Auf der<br />

Treppe nach oben sehe ich Annemarie unten im Flur stehen, etwas hilflos und umzingelt von<br />

schwerbepackten Leuten. Sie wirkt überfordert und auch fast schon leicht panisch. Ich gehe die<br />

Treppen wieder hinunter und strecke meine Hand zu ihr aus.<br />

„Komm, stören wir die anderen nicht.“<br />

Ihr Gesicht erhellt sich dankbar, aber sie wirkt immer noch abwesend, als würden die vielen<br />

Köpfe um sie herum sie beeinflussen. Am Ende kann sie eventuell wirklich Gedanken lesen.<br />

Ich gehe gemeinsam mit ihr in mein Arbeitszimmer und sie setzt sich ruhig auf meinen<br />

Schreibtischstuhl. Während ich die Akten und Unterlagen meiner betreuenden<br />

Finanzbuchhaltung in große Taschen packe, spreche ich sie an.<br />

„Du wirkst so still, im Gegensatz zu deiner Art im Hotel. Hast du irgendetwas?“<br />

Ich befürchte, dass sie vielleicht bereits mehr weiß als wir.<br />

„Manchmal ist alles ein bißchen viel … es ist alles so fremd und neu … ich wäre jetzt gerne<br />

zuhause.“ Sie zieht die Knie an und stellt die Beine auf den Stuhl, um sich festzuhalten und sich<br />

hinter ihnen etwas zu verstecken.<br />

„Wir ziehen nur um, dann wird es so sein wie vorher. Sind deine Sachen denn bereit?“<br />

„Dein Butler hat meine Tasche zu deinen gestellt, ich hab sie schon gesehen.“<br />

„Gut, dann kannst du ruhig sitzen bleiben und warten, bis es losgeht.“<br />

„<strong>Melville</strong>?“<br />

Ich blicke kurz auf, das Ladekabel vom Laptop in der Hand.<br />

„Ja?“<br />

„Du bist nett. Ich mag dich.“<br />

Diese Aussage verblüfft mich etwas. Ich stopfe erst weiter das elektronische Zubehör in die<br />

Taschen und weiß nicht so recht, was ich antworten soll. Ich greife dann die zwei schweren<br />

Aktensammlungen, wende mich zu ihr und sage:<br />

„Ich bin gleich wieder da … versprochen.“<br />

Sie nickt nur und beginnt, sich auf meinem Stuhl etwas hin und her zu drehen. Ich bringe die<br />

Taschen nach unten zu den anderen Sachen, mit dem Extrahinweis, dass es sich um Frau<br />

Annikovas Geschäftspapiere handelt und besonders sicher zu verstauen sind. Auf Nachfrage<br />

erfahre ich, dass die Abreise in etwa einer Stunde beginnen soll und dass das Rudel<br />

unabhängig von der Materialkolonne reisen wird. Natürlich begleitet vom Alpha Rudel und<br />

einigen Paladinen. Ich greife mir meinen letzten Blutvorrat und verschwende keinen Gedanken<br />

an die zurückbleibenden Menschen unten im Keller. Wenn sie nicht schon beseitigt worden sind.<br />

Ich nehme noch zwei Gläser dazu, denn die Menge übersteigt meinen Einzelbedarf und kehre<br />

zurück in mein Arbeitszimmer. Dort sitzt sie, friedlich und mit großen erwartungsvollen Augen.<br />

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