14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Komplikationen<br />

Am nächsten Abend erwache ich. Allein. Aber nicht einsam. Ich rieche sie noch sehr intensiv,<br />

also wird sie wohl in meinem Bett, mit mir übertagt haben. Ich stehe auf und werfe einen kurzen<br />

Blick in das Nachbarzimmer. Wie erwartet ist die Ghulin nicht mehr dort. Anscheinend hat sich<br />

Sophia darum gekümmert. Noch schläft sie nach mir ein und steht auch früher auf.<br />

Ich begebe mich unter die Dusche und genieße lange und ausgiebig das heiße Wasser. Und<br />

einen kurzen Augenblick und ganz für mich selbst erkenne ich es - ich bin glücklich.<br />

Als ich die Treppen hinuntergehe, wundere ich mich, dass niemand zu sehen ist. Ich gehe<br />

mehrere unserer Gesellschaftsräume ab, aber nirgends ist jemand zu sehen. Auch Gregori treffe<br />

ich nicht in seinen Privaträumen an und langsam beginne ich mir Sorgen zu machen. Ich gehe<br />

zu Sophias Büro und erkenne eine Wache vor ihrer Tür. Ich gehe auf sie zu, auch wenn sie<br />

nicht sehr freundlich dreinschaut.<br />

„Ist Erzbischöfin Annikova in ihrem Büro?“<br />

Er mustert mich und fragt:<br />

„Name und Rang?“<br />

Ich bin etwas verwundert, wie militärisch er sich verhält.<br />

„<strong>Melville</strong> Lancaster. Rudelmitglied von Frau Annikova. Sagen Sie mir jetzt bitte, ob Sie im Büro<br />

ist?“<br />

„Erzbischöfin Annikova ist in Ihrem Büro und befindet sich in einer offiziellen Unterhaltung mit<br />

den Bischöfen von Frankfurt und Offenbach, gemeinsam mit Herrn Moldovan.”<br />

„Danke., sage ich knapp, drehe mich um und gehe wieder in Richtung Treppen. Sicher war<br />

Sergej auch bei ihr, also bleibt mir nur, Elina zu finden und sie zu fragen, was gerade passiert.<br />

Ich gehe hinunter in den Keller, obwohl ich diese Räume seit unserem Blutritual, das man im<br />

Sabbat auch als Vaulderie bezeichnet, nicht mehr wirklich gerne betrete. Vorsichtig klopfe ich an<br />

die Tür, falls Elina gerade mit einer spirituellen Sitzung oder dergleichen beschäftigt sein sollte.<br />

„Jaha ... herein“, ruft sie mit heller Stimme von innen. Ich bin froh, dass wenigstens sie wohl Zeit<br />

für mich hat. Ich trete ein, sie sitzt im Schneidesitz auf einem großen roten Teppich und hat ein<br />

Buch auf ihrem Schoß aufgeschlagen. Um sie herum stehen einige Töpfe und Behältnisse,<br />

deren unangenehmen Düfte mir bereits beim Schreiten durch die Tür in der Nase stechen. Ich<br />

zögere und beschließe, in der Nähe der Tür zu bleiben.<br />

„Guten Abend, Elina.”<br />

„Guten Abend, <strong>Melville</strong>“, sie blickt von ihrem Buch nicht auf.<br />

„Entschuldige, falls ich dich störe.”<br />

„Nein, nein, nur zu.”<br />

„Ich wollte dich fragen, ob etwas Wichtiges passiert ist? Nun ja, alle außer uns beiden sind im<br />

Büro zu einer offiziellen Besprechung.”<br />

„Wir beide sind taktisch nicht wichtig, <strong>Melville</strong>. Sophia wird die nächsten Schritte besprechen.<br />

Die Bischöfe müssen informiert sein, Gregori ist ihr Berater in solchen Fragen und Sergej ihre<br />

Leibwache. Wir müssen nicht dabei sein, also sind wir es auch nicht.”<br />

Ich nicke kurz, bin aber trotzdem etwas von ihrer Ansicht getroffen, dass wir beide nicht wichtig<br />

sind.<br />

551

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!