14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

wissen, dass wir sie die nächsten Nächte sicher nicht mehr groß zu Gesicht bekommen werden.<br />

Ich bedauere es etwas für sie, dass sie diese Neuigkeiten selbst nicht wirklich zelebrieren kann,<br />

aber diese Nachricht ist wirklich eine Offenbarung.<br />

Sergej zieht es lieber vor, an Sophias Bürotür Wache zuhalten und Elina möchte sich umgehend<br />

um die Vorbereitung für ein ‘perfektes Ritual für unsere Erzbischöfin’ kümmern.<br />

Also bleiben nur Gregori und ich.<br />

Ich sehe auf die Uhr.<br />

„Zum Ausgehen ist es schon zu spät. Irgendwelche Vorschläge?“<br />

„Hmm, wir könnten uns betrinken und dann erzählst du mir endlich, was zwischen dir und<br />

Sophia abläuft, besonders jetzt kann ich meine Neugier nicht mehr zügeln.“ Er lacht zwar, aber<br />

ich glaube, es ist ihm wirklich ernst.<br />

„Ich denke, auf das Besäufnis kann ich verzichten. Es sollte etwas Außergewöhnliches für mich<br />

bleiben.”<br />

„Na komm schon, jemand muss doch feiern, wenn es die anderen schon nicht schaffen!”<br />

Ich seufze kurz leise und antworte:<br />

„Na gut, aber nicht wieder so exzessiv wie zur Silvesternacht.”<br />

Ich beobachte, wie er die Nährlösung einer unserer Vorratsmenschen gegen Alkohol tauscht.<br />

Ihm ist es gleich, wer es ist, ich muss die Wahl treffen. Und da ich in den letzten Wochen bei der<br />

Auswahl mitgeholfen habe, ist auch genug Menschenmaterial für mich vorhanden.<br />

So sitzen wir wieder in seinem Zimmer auf den großen Kissen. Eine bauchige Karaffe auf dem<br />

Tisch und die qualmenden Wasserpfeifenschläuche in unseren Mündern. Seine Mätressen hat<br />

er in seine Werkstatt verbannt, damit ich mich nicht gehemmt fühle, frei zu sprechen.<br />

Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich überhaupt darüber reden sollte. Doch lockert der<br />

Alkohol meine Zunge etwas und im Grunde hatte Sophia ja selber gesagt, dass es sie nicht<br />

stört, solange wir keine Annäherungen vor dem Rudel durchführen.<br />

„Und? Seid ihr jetzt ein Paar oder nicht? Das ist wirklich schwer zu sagen, wenn man euch zwei<br />

so sieht. Aber dass da nichts ist, kannst du mir nicht weißmachen, <strong>Melville</strong>.”<br />

Ich reibe kurz etwas angespannt meine Hände, nehme noch einen großen Schluck aus meinem<br />

Glas und antworte:<br />

„Ja, ich denke, wir sind ein Paar.“<br />

Er sieht mich triumphierend an und füllt mein Glas wieder auf.<br />

„Wusste ich es doch. Ich bin vielleicht alt, aber nicht verkalkt. Und? Erzähl mal ... wie ist es so?”<br />

Da seine Fragerei nicht aufhört, nehme ich erneut einen kräftigen Schluck, um mir für meine<br />

Worte etwas Mut anzutrinken.<br />

„‘Der Himmel auf Erden’ trifft es wohl ganz gut“, antworte ich knapp.<br />

„Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen! Wie fing es denn an? Also wann?“<br />

„Warst du damals dabei, als sie mich und mein Camarilla Klüngel in einer Wohnung in Höchst in<br />

Schatten gehüllt hat?”<br />

Er überlegt kurz.<br />

„Ja, da war ich dabei. Eure schnelle Reaktion hat uns etwas überrascht und nur so war uns ein<br />

unerkannter Rückzug möglich.”<br />

„Da hat sie mich das erste Mal geküsst. Noch bevor ich wusste, wie sie aussieht oder wer sie<br />

ist.”<br />

Er lacht laut auf und schlägt sich die Hand auf sein rechtes Knie.<br />

539

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!