14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Ja, viel besser.“ Ich spüre, wie eine warme Brandung in mir aufschlägt und sich das Blut des<br />

Opfers in meinem Körper verteilt. Ich würde stöhnen, doch es ist mir vor ihr zu peinlich, so bleibt<br />

es bei leisen Atemstößen.<br />

„Gut, dann lass mich dir jetzt den Rest des Hauses zeigen und unsere Regeln erklären. Eine<br />

Wohngemeinschaft braucht immer Regeln.“<br />

„Sehr wohl, mein Ductus“, antworte ich mit Demut und verneige mich vor ihr. Sie lächelt bei<br />

meiner Geste.<br />

Das Haus ist wirklich groß, viele Räume sind für Freizeitaktivitäten der Bewohner vorgesehen.<br />

Bibliothek, Billardzimmer, Kino und sogar ein Trainingsraum für Kampfsportarten. Da Sophia in<br />

ihrem Haus auch offizielle Besuche empfängt, gibt es auch repräsentative Räume und mehrere<br />

Büros. Die ghulischen Bediensteten, ebenso wie James, bewohnen einen eigenen Abschnitt im<br />

zweiten Stockwerk und die Wachen residieren in einem eigenen Anbau. Die größte<br />

Überraschung erlebe ich zum Schluss, als sie mir mitteilt, dass permanent ein Nosferatu im<br />

Anwesen wohnt, um alles Technische zu überwachen oder um benötigte Informationen zu<br />

beschaffen. Der Nosferatu selbst wechselt, nur die Loyalität und die Funktion sind wichtig.<br />

Zurzeit ist Stefan unser Nachrichtendienst, sie zeigt mir nur kurz, hinter welcher Tür er zu finden<br />

ist, aber um meine Sinne zu schonen, unterlässt sie eine persönliche Vorstellung.<br />

„Wir achten die Privatsphären der anderen und engen uns gegenseitig nicht ein. Jeder geht<br />

seinen Verpflichtungen ebenso nach wie seinem Freizeitausgleich. Manchmal sehen wir uns<br />

nächtelang nicht, besonders Elina verschwindet hin und wieder, um sich einigen Riten zu<br />

unterziehen. Einmal die Woche setzen wir uns aber möglichst zusammen und besprechen die<br />

neuesten Entwicklungen und Pläne. Außerhalb dieses Hauses wird Sergej mich auf alle offizielle<br />

Treffen als Wache begleiten. Ghule sind vom Trinken ausgeschlossen und bis auf die<br />

allgemeinen Haushaltshilfen dienen sie auch nur ihrem jeweiligen Besitzer.” Sie überlegt kurz.<br />

„Ach ja, wenn ich Besuch habe, ist es verboten, mich zu stören. Dann wird ein Bediensteter<br />

Wache vor meiner Tür halten und Besucher abwehren. Das schließt auch mein Rudel mit ein,<br />

außer in wirklich dringenden Notfällen. Hast du noch Fragen, <strong>Melville</strong>?“<br />

Ich habe fast das Gefühl, mich kurz räuspern zu müssen und frage:<br />

„Was genau wird eigentlich von mir später erwartet, also welche Rolle erfülle ich?”<br />

Sie lächelt kurz gutmütig.<br />

„Das ist zwar noch etwas verfrüht, aber ich verstehe deine Neugier. Nun ja, <strong>Melville</strong>, ich weiß<br />

von Stefan, dass du eine besondere Art im Umgang mit Menschen hast.“ Ihr Lächeln wird<br />

zweideutig und auch ich kann mir ein passendes Grinsen nicht verkneifen.<br />

„Jedenfalls ist deine Disziplin der Präsenz wohl sehr ausgeprägt. Also erwarte ich später von dir,<br />

dass du mir sämtliche Aufgaben Menschen betreffend vom Leib halten wirst. Siehe es als eine<br />

Art Diplomatenstelle. Organisatorisch haben wir noch viel mit ihnen zu tun und es ist mir<br />

persönlich zuwider, mit ihnen zu kommunizieren. Und es ist sicher auch nicht verkehrt, wenn<br />

deine beruflichen Vorzüge unsere Geschäfte etwas im Auge behalten. Im Moment habe ich<br />

noch andere Kainskinder dafür, doch ich traue niemandem so sehr, wie den Mitgliedern meines<br />

Rudels.“ Ich nicke pflichtbewusst, es wird mir eine Freude sein, ihr diese Aufgaben zu<br />

erleichtern. Ich bin noch jung, ich erinnere mich selbst an den Umgang mit Menschen von heute<br />

und gleichzeitig genieße ich die erhabene Macht über sie, die man nur bei Menschen so schön<br />

deutlich spürt.<br />

„Ich habe noch eine Frage.”<br />

495

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!