14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ein Freitag im September<br />

Ich öffne die Augen und da steht sie bereits vor mir und lächelt mich an. An diese Art zu<br />

Erwachen könnte ich mich gewöhnen.<br />

„Guten Abend, <strong>Melville</strong>.”<br />

„Guten Abend, Sophia.“ Und erhebe mich aus dem Bett.<br />

„Bist du bereit, heute Nacht dein Dasein für immer zu verändern? Es gibt keinen Weg zurück!“<br />

Ihr Ton ist schneidend. Ich sehe sie an und erkenne, dass sie heute Nacht von mir keine<br />

Schwäche dulden wird. Heute muss ich beweisen, dass ich es wert bin, so viel Vertrauen von ihr<br />

zu erhalten. Ich erhebe mich und sage:<br />

„Ich bin bereit!”<br />

Ich kleide mich schnell an, James hat bereits unsere Sachen zusammengepackt. Es dauert<br />

kaum zwanzig Minuten und wir sitzen schon in ihrem großen dunkelblauen Wagen und fahren<br />

durch die Nacht. In eine für mich ungewisse Zukunft.<br />

„Dein baldiges Rudel hat übrigens in den letzten zwei Nächten die Jäger getötet“, sagt sie fast<br />

nebenher. Ich sehe sie an, mein fragendes Gesicht bringt sie beinahe zum Lachen.<br />

„Deine kleine Nosferatu war so frei, den entscheidenden Hinweis an dein Handy zu senden. Und<br />

wir haben direkt zugeschlagen, während das kleine traurige Klüngel auf Antwort von ihrem<br />

Sprecher wartete.“ Sie säuselt diese Worte mit übertrieben mitfühlender Stimme.<br />

Mein altes Klüngel hatte es im Endeffekt also herausgefunden. Auch wenn ich mich jetzt ja von<br />

ihnen abwende, empfinde ich einen gewissen Stolz. Dennoch senke ich etwas demütig den<br />

Blick.<br />

„Ich freue mich, dass mein Ductus die Jägerbrut zur Strecke bringen konnte. Ich helfe gerne bei<br />

der Jagd nach der Gruppe in Wiesbaden und Mainz.“<br />

„Das wird nicht nötig sein, <strong>Melville</strong>. Wir unterhalten dort keine Diözesen. Wir sind eher im Raum<br />

Darmstadt vertreten. Unser Problem wäre damit erledigt. Wir kennen ja nun auch ihre Methode.<br />

Und, <strong>Melville</strong>?”<br />

Ich blicke auf.<br />

„Ja, Sophia?”<br />

„Du hattest Recht. Es war ein Spion in unseren Reihen, der die Daten entwendet hatte. Aber er<br />

macht nun keine Probleme mehr.“ Und wie zum Lohn streichelt sie mir mit ihrem<br />

Handschuhrücken über die Wange. Ich sehe sie ganz verliebt an, würde sie am liebsten küssen.<br />

Doch stattdessen streicht sie mir nur kurz zaghaft über die Lippen und senkt ihre Hand dann<br />

wieder.<br />

„Liam wartet bereits auf dich. Er empfängt dich im Wohnzimmer seines neuen Appartements. Er<br />

wird sich freuen, dich zu sehen.“ Ein zynisches Lächeln huscht über ihr Gesicht.<br />

Ich überlege kurz, was mir eigentlich bevorsteht. Ich will ihn töten, ihn aber nicht trinken. Meine<br />

körperlichen Disziplinen sind eher weniger ausgeprägt.<br />

„Sophia?“<br />

„Ja, liebster Ventrue?“ Und ihre Stimme klingt wie eine Melodie, wie eine Quelle der Zuversicht.<br />

Ich kann nicht anders, als nach ihrer Hand zu greifen. Ich halte sie ganz fest. Sie lächelt.<br />

„Ich brauche noch etwas, bevor ich zu ihm kann.”<br />

„Was denn, <strong>Melville</strong>?“<br />

474

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!