14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ernüchterung<br />

Ich sitze in meinem Büro. Nora bringt mir alle Unterlagen, die ich benötige, um die letzten drei<br />

Wochen aufzuholen; fast fühle ich mich innerlich schlecht, dass ich mir überhaupt Freizeit<br />

gegönnt habe. Ein stetiger Arbeitstrieb in mir verbietet eigentlich solche Aussetzer.<br />

Als Erstes fällt mir auf, dass Liam in seinen zehn Nächten, die er von Zuhause aus gearbeitet<br />

hat, wirklich unseren Gewinn gesteigert hat. Der Akiro-Deal öffnet uns den asiatischen Markt, so<br />

dass Anleger, also meine Kunden, auch dort die besten Angebote nutzen können. Wenn Liam<br />

doch nur nicht so emotional gewesen wäre, dann könnte ich ihn glatt zum zweiten<br />

Geschäftsführer machen.<br />

Ich bin sehr zufrieden und überlege, mein Unternehmen zu vergrößern, um noch mehr<br />

menschliche Geldgeber miteinbeziehen zu können.<br />

Da klopft es an meiner Tür.<br />

„Herein.“<br />

Liam tritt ein und sein Gesicht sieht nicht besonders erfreut aus. Er hat Unterlagen in der Hand<br />

und kommt direkt auf meinen Schreibtisch zu, ohne sich hinzusetzen. Er reicht mir den Ordner.<br />

„Wir haben noch mehr Kunden verloren, kleine Fische, aber es summiert sich. Frau Kolbhöfer<br />

war fleißig.“<br />

Ich kneife die Augenbrauen etwas zornig zusammen und sehe mir die Daten an. Tatsächlich,<br />

diese impertinente Person, dieses unwürdige Blut hat weiter meine Kunden abgeworben! Ich<br />

frage mich, ob sie gezielt nur meine Geldgeber umstimmt oder auch anderen Finanzinstituten<br />

die Kunden klaut. Trotz meiner Absicht, von meinen destruktiven Verhalten abzulassen, kann<br />

ich einfach nicht anders. Das innere Gefühl der Schmach, der Schande, von so einer niederen<br />

Person denunziert zu werden, bringt meine Pläne ins Wanken. Rache ist unabdingbar, um das<br />

Gefüge der Macht wieder herzustellen. Wütend blicke ich zu Liam.<br />

„Das kann ich nicht weiter dulden ... wir lassen den vorherigen Plan fallen Liam, ich werde mich<br />

persönlich um sie kümmern!“<br />

Liam sieht mich kurz an, scheint zu überlegen, was es wohl bedeuten könnte, wenn ich mich<br />

darum kümmere, nickt dann aber schließlich.<br />

„Soll ich Ihnen meine Nachforschungsergebnisse bringen, Herr Lancaster?“<br />

„Natürlich, Liam ... und dann möchte ich, dass du dich raushältst, als Küken ist das Ganze doch<br />

zu heikel für dich. Aber ich sage nur Eines, dies waren die letzten Kunden, die Frau Kolbhöfer je<br />

jemand anderen entrissen hat!“<br />

Sie muss hart dafür bestraft werden!<br />

Während ich darauf warte, dass Liam die Ergebnisse zu dieser unwürdigen Person aus seinem<br />

Büro holt, telefoniere ich bereits mit meinem Nosferatu Kontakt. Ich will alles, aber auch wirklich<br />

alles zu dieser Marlene wissen. Wann sie speist, mit wem sie redet, ihre Hobbies, ihr Verhalten,<br />

einfach alles. Und diese Informationen will ich möglichst schnell, am besten noch heute Nacht.<br />

Auch wenn mein Telefonpartner von dieser Arbeitsflut nicht gerade begeistert scheint, stimmt<br />

ihn aber mein Geldangebot friedlich. Er bittet sich vier Stunden aus, um sicher sein zu können,<br />

dass ihm keine Details entgehen. Nosferatu, er weiß sicher genau, was meine Absichten sind,<br />

doch ihr gewissenloser Charakter zeigt sich immer im Glanz des Geldes. Wie berechenbar.<br />

Liam kommt zurück, reicht mir die Unterlagen.<br />

395

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!