14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Doch Liam sieht nicht besonders schockiert aus, nur fragend.<br />

„Ich dachte, Claninterna sind von unseren Regeln etwas ausgenommen?“<br />

„Nicht, wenn man uns angreift, Liam, dann dürfen wir uns wehren.”<br />

„Wie soll ich denn ... also, wie soll ich sie denn ... bekämpfen?“<br />

Interessant, die Benennung seiner baldigen Taten bringt ihn immer noch aus dem Gleichgewicht<br />

und es hapert dann an seinen Formulierungen. Meistens aber nur mir gegenüber. Sein Respekt<br />

und seine Hörigkeit vermitteln ihm ein Gefühl der Nervosität.<br />

„Du wirst sie dir unauffällig schnappen und an einem sicheren und vor allem anonymen Ort<br />

leertrinken. Trinken bis sie zu Asche zerfällt.“<br />

„Haben Sie so etwas schon einmal getan, Herr Lancaster?“<br />

Ich überlege kurz, ob es klug ist, ihm davon zu erzählen, doch ich denke, dass es ihm bei<br />

seinem jetzigen Plan hilft, wenn er weiß, dass er sich mit diesem Verhalten meinem annähert.<br />

„Ja, das habe ich. Ich trank, dann schlug ich zu und dann trank ich wieder. Bis er starb.“<br />

„Tatsächlich? Mit den Fäusten?”<br />

Ich seufze kurz.<br />

„Ja, Liam, mit den Fäusten. Hältst du mich für so verkümmert, dass ich das nicht schaffen kann?<br />

Oder unterschätzt du deinen Clan so sehr?“<br />

„Nein! Nein, natürlich nicht!”<br />

„Weißt du, früher waren unter den Ventrue viele Feldherren und Schlachtgelehrte. Sie waren<br />

sowohl geistig als auch körperlich gestählt. Und zusammen mit unseren Disziplinen legten sich<br />

ihnen ganze Armeen zu Füßen.“<br />

„Ja, Herr Lancaster, ich verstehe.”<br />

„Du wirst dir einen Plan überlegen, wie du vorgehen möchtest. Erfahre viel über sie, nutze dein<br />

Geld und deine Kontakte. Studiere ihre Gewohnheiten, ihren Nachtablauf. Und dann schnappe<br />

zu wie eine Falle und lasse sie nicht mehr gehen. Du planst es, präsentierst es mir und wenn<br />

alles passt, werden wir alle notwendigen Schritte einleiten.“<br />

„Ja, Herr Lancaster, ich werde mich dann mit den Ergebnissen bald bei Ihnen melden. Ich danke<br />

Ihnen.“ Er erhebt sich und reicht mir die Hand.<br />

„Bis vier Uhr dann“, erinnere ich ihn an unsere Abfahrtszeit. Er verlässt mein Büro. Ich grinse,<br />

erst dezent, dann immer breiter. Bis ich mir schließlich auch ein Kichern und schlussendlich ein<br />

kehliges Lachen nicht verkneifen kann. Mit keinerlei Worten hat er nach der Notwendigkeit<br />

gefragt. Er akzeptiert ihren Tod als Preis für ihr dreistes Verhalten. Vor einem Jahr hätte er sich<br />

noch vor sie geworfen, um sie vor jemanden wie ihn heute zu beschützen. Es ist zu köstlich.<br />

355

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!