14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

herstellen. Ich freue mich, zu verkünden, London ist wieder ein echter Teil der Camarilla.“ Dann<br />

verbeugt er sich und verlässt ohne ein weiteres Wort die Bühne. Ich bin mir nicht sicher, ob<br />

Applaus angebracht ist, aber nach den Reaktionen der anderen Anwesenden wohl eher nicht.<br />

Die verbleibenden Primogene erheben sich und betreten über einen Seitenaufgang die Bühne,<br />

während der Vorhang soweit wieder verschlossen wird, dass das Blutbad nicht mehr zu sehen<br />

ist.<br />

Während die anderen Primogene sich in einer Reihe aufstellen, tritt Ms Goldbaum etwas hervor.<br />

Und im Gegensatz zu den anderen, ist ihr das Erlebnis von eben nicht am Gesicht abzulesen.<br />

Ich bin gespannt, was nun folgt, habe ich doch angenommen, dass mit der Hinrichtung der<br />

Verbrecher der offizielle Teil erledigt wäre.<br />

„Es ist bedauerlich, dass es soweit in unserer Domäne kommen konnte. Dass mitten unter uns<br />

sich ein Geschwür mit derlei Ausmaßen formen konnte und unerkannt von uns allen existierte.<br />

Doch es ist ganz besonders einem jungen Klüngel zu verdanken, dass diese Taten ans Licht<br />

kamen und im Namen aller bitte ich dieses Klüngel nun auf die Bühne.“<br />

Ich werde unsagbar nervös. Ich blicke suchend zu den anderen beiden und erkenne Daniel, wie<br />

er fast in seinem Sitz versinkt.<br />

„Als Klüngelsprecher <strong>Melville</strong> Lancaster, Ventrue und erst seit einigen Monaten Neonatus ...”<br />

Es ist der Augenblick gekommen, mich zu erheben und sämtliche Augen im Saal richten sich auf<br />

mich. Stolz schwillt in meiner Brust, doch auch Unbehagen, ich bin nicht auf eine solche Ehrung<br />

vorbereitet. Ich schreite an meiner Sitzreihe vorbei und gehe schließlich den gleichen<br />

Seitenaufgang wie die Primogene empor. Und noch auf meinem Weg fährt sie fort.<br />

„Daniel De Groote, Malkavianer und Neonatus der Domäne Leuven in Belgien und Vanessa<br />

Miller, Gangrel, Gastmitglied der Domäne London.”<br />

Ich sehe, wie auch die beiden sich erheben und auf die Bühne zugehen. Ich positioniere mich<br />

etwas seitlich von Ms Goldbaum, sie wartet ab, bis wir drei nebeneinander bereitstehen.<br />

„Es ist mir eine Freude, die Courage und das Engagement dieser drei jungen Klüngelmitglieder<br />

ehren zu dürfen und ernenne hiermit Mr Lancaster zum Ancilla der Domäne London. Er hat in<br />

besonders beachtenswerter Weise und entgegen den unsittlichen Befehlen seines ehemaligen<br />

Primogens die Erforschung der Missstände in seiner Domäne vorangebracht und ist in seiner<br />

Tätigkeit als Klüngelsprecher über sich hinausgewachsen. Die Ventrue dürfen Stolz sein, ihn in<br />

seinen Reihen zu wissen.”<br />

Mir entgleiten ein wenig die Gesichtszüge. Was hat sie gesagt?<br />

„Ebenso, und in Absprache mit seiner Heimatdomäne, erhebe ich Mr De Groote in den Stand<br />

des Ancilla, der mit seiner Voraussicht und Hingabe an die Wahrheit geholfen hat, auf die Taten<br />

in einer für ihn fremden Domäne hinzuweisen.”<br />

Ich merke, wie Daniel neben mir vor Scham den Kopf sinken lässt, es entspricht wohl nicht<br />

seiner Wunschvorstellung, dermaßen im öffentlichen Interesse zu stehen.<br />

„Und Ms Miller, die mit tatkräftiger Unterstützung und Besonnenheit einen wichtigen Beitrag für<br />

die Camarilla geleistet hat. Sie erhält hiermit das dauerhafte Recht zum Aufenthalt in unserer<br />

Gemeinde und wird in den Stand des Neonatus erhoben. Bitte zollen sie den drei<br />

angemessenen Respekt und danken wir ihnen alle, für die wahre Treue zur Camarilla.”<br />

Und da beginnen die Anwesenden, auch die Primogene, zu klatschen. Ich werde das Gefühl<br />

nicht mehr vergessen, eine solche Ehrung, ohne Doppeldeutigkeit oder Hintergedanken, wurde<br />

mir noch nie zuteil. Ich verbeuge mich und zolle so ihren Worten und dem Applaus Respekt.<br />

Doch meine Gedanken entfliehen auch zu einem ganz anderen Umstand. Ich werde geehrt und<br />

302

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!