14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

den Raum, während der andere sich wieder daran macht, auf sie einzuschlagen. Doch sie<br />

nimmt diese Schläge mit einer Haltung an, als würde sie über diesen niederen Handlungen<br />

stehen. Doch deutlich erkenne ich den Wandel in ihrem Ausdruck, als der dritte Verhörer<br />

zurückkehrt. Auf einem kleinen Wagen transportiert er ein großes steinernes Gefäß, aus dem<br />

mehrere Eisenstangen hervorluken. Deutlich erkenne ich die Farbe von heißglühendem Stahl.<br />

Darauf wird sie keine hochnäsige Reaktion kennen.<br />

Leise höre ich meinen Primogen seufzen.<br />

„Ich vergesse manchmal, wie grausam diese Dinge eigentlich sind.”<br />

Ich antworte nicht, sondern staune nur weiter.<br />

Mit auffällig massiven Manschetten werden ihre Arme und Beine gefesselt, man rechnet fest mit<br />

ihrem Widerstand, trotz ihrer merkwürdig schlaffen Gegenwehr.<br />

„Wieso hast du dann deinen Klüngelsprecher angegriffen, als er sich nach deinen Kontakten<br />

informiert hat?”, fragt er weiter. Und zu meiner Überraschung erwähnt sie unser Gespräch, ihren<br />

Bruder und meine Taten, nicht.<br />

„Er hat keine Ahnung. Er hat mich beleidigt und herausgefordert. Ich habe einfach die<br />

Beherrschung verloren. Ich wollte auch nicht, dass er stirbt.“ Ihre Stimme wird zum Ende hin<br />

weinerlicher. Der Wachmann greift mit einem Handschuh nach einer der glühenden Stangen<br />

und hält die Spitze in ihr Sichtfeld.<br />

„Dann betrachte das vorerst als Antwort der Camarilla, weil du einen von uns angegriffen hast.<br />

Jemanden, der dich zum Schutz an seiner Seite hatte. Man bricht sein Treuegelübde gegenüber<br />

der Regentschaft nicht, ohne dafür zu bezahlen.“<br />

Laut hallen ihre Schreie zu uns, auch ohne elektronische Unterstützung könnten wir sie hören.<br />

Ich bereue es, dass ich ihr verbrennendes Fleisch nicht auch riechen kann. Ich sehe nicht zur<br />

Seite noch blinzele ich. Ich will diese Szene ganz in mich aufnehmen.<br />

Und während mein Primogen etwas unruhig mit seinen Armlehnen spielt und wegsieht,<br />

versuche ich, meine Erregung zu unterdrücken. Doch mein Schritt spannt bereits unangenehm<br />

und erst kurz vor dem Ende des heutigen Verhörs kann ich diesen Zustand unterbinden. Und<br />

ihre Tortur dauert lange, sehr lange.<br />

Ich freue mich schon auf morgen Abend.<br />

Zuhause angekommen wollte ich gerade nach der aktuellen Tageszeitung greifen, da sagt<br />

jemand plötzlich:<br />

„Sag, dass du nichts damit zu tun hast!“<br />

Andrew steht in der Ecke des Wohnzimmers und ich habe ihn tatsächlich nicht wahrgenommen.<br />

„Erschreck mich nicht so, Andrew!“, fahre ich ihn stattdessen an.<br />

„Lass deine Spielchen. Ich will wissen, was du zum Senegal gesagt hast? Was du wegen<br />

Vanessa gesagt hast.“<br />

„Ich denke, dass geht dich nichts an, Andrew. Und jetzt entschuldige mich.” Ich will mich herum<br />

drehen, um meine Zeitung im oberen Stockwerk genießen zu können, doch er hat wohl etwas<br />

dagegen. Er stellt sich mir in den Weg.<br />

„Sie hat mich angerufen, nachdem sie sich im Elysium gemeldet hat, um sich freiwillig verhaften<br />

zu lassen. Sie wollte, dass ich dabei bin, weil sie der Sache nicht getraut hat. Ich habe ihr<br />

gesagt, dass alles gut werden wird. Doch weißt du was?“ Sein Blick wirkt wütend und<br />

aufgebracht.<br />

„Was?“, frage ich nur zurück, nicht von meiner Stelle weichend.<br />

214

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!