14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Ja, bis dann.”<br />

Und dann legen wir auf. Jetzt also Vanessa.<br />

Es klingelt eine Weile, dann geht sie ran. Sie klingt etwas echauffiert, was merkwürdig ist, wenn<br />

man ihre Natur bedenkt.<br />

„Yo?”<br />

„<strong>Melville</strong> hier. Kannst du sprechen? Ist alles okay bei dir?“ Ich spare mir bei ihr die<br />

formvollendete Rede, es hat ja eh keinen Sinn.<br />

„Ich musste nur gerade ein paar Brüdern und Schwestern klarmachen, dass man auf mir nicht<br />

herumtreten kann. Wieso?“<br />

„Du klingst etwas angestrengt.“<br />

„Ach was, das geht schon. Was willst du denn, Mellie?“ Und da ist er, der erste Moment, dass<br />

ich meinen Anruf bereue.<br />

„Ich gebe eine Einweihungsveranstaltung. Ich habe ja gesagt, dass ich bald umziehe und nun ist<br />

es soweit und ich wollte fragen, ob ...“ Da höre ich einen lauten Schlag und Vanessa, aus etwas<br />

Entfernung zum Telefon, aufschreien.<br />

„Bist du verrückt, wenn das Scheißteil jetzt kaputt ist, kaufst du mir ein Neues ...“<br />

Ihr antwortet eine fremde, sehr tiefe Stimme.<br />

„Dein Bonzenteil kannst du in der Stadt benutzen, du Straßenstreuner, aber nicht hier. Verpiss<br />

dich, dahin wo du hin gehörst!”<br />

Dann klingt es nach Kampfgeräuschen und ich bin zu neugierig, um einfach aufzulegen. Es<br />

klingt wie Knurren und ich kann mehrmaliges Ächzen hören. Dann ein Wimmern und schließlich,<br />

nach einigen Minuten, nimmt sie das Telefon wieder in die Hand.<br />

„Noch dran oder isses kaputt?“<br />

„Nein, ich bin noch dran. Bist du gerade überfallen worden?“<br />

„Ach, pfff, das war nur so ein Naturfreak, der meint, Handystrahlung zerstört den Wald und tötet<br />

die kleinen Elfen.“<br />

Ich bin verwirrt.<br />

„Kleine Elfen?“<br />

„<strong>Melville</strong>, das war ein Witz!“ Und dann höre ich sie etwas über meine Annahme, es könnte<br />

wirklich kleine Elfen geben, lachen.<br />

„Nun ja, also. Machen wir es kurz. Willst du heute Abend zu mir und Andrew in mein neues<br />

Haus kommen? Etwas Zusammensein und den Einzug feiern?”<br />

„Ja, warum nicht? Hier hab ich für heute Nacht eh verschissen.”<br />

„Welch wohlgewählte Ausdrucksweise.”<br />

„Es stimmt aber. Also, wo und wann?“<br />

„Thurloe Street 2, South Kensington. So in einer Stunde etwa.”<br />

„Hui, ne Stunde wird knapp. Bin ein wenig außerhalb. Aber du stirbst ja nicht, wenn ich etwas<br />

später da bin, ne?“<br />

„Nein, ganz sicher nicht.”<br />

„Gut, ich mach mich auf den Weg. Hoffentlich gibt’s was zu knabbern!”<br />

„Ähm ...“<br />

Und da legt sie auch schon auf. Etwas zu knabbern?<br />

Ich öffne die Tür und da steht er. Es erheitert mich schon fast, wie menschlich seine<br />

Erscheinung wirkt. Er hat sich schick gemacht, mit den Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung<br />

128

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!