Schlussbericht - Difu.de

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14.10.2013 Aufrufe

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse plan & rat / PGV 80 konzepte wurden die konstituierenden Sitzungen der projektbegleitenden Beiräte genutzt (Zeitraum September 2001 bis Januar 2002). Die Bedeutung der Zieldiskussion (Entwickeln von Zielen und Leitlinien) Die Bedeutung von Leitlinien und Zielvorstellungen ist Voraussetzung für die Entwicklung der Handlungsfelder und entsprechender Maßnahmenkonzepte und Einzelmaßnahmen sowie für die Überprüfung der Ergebnisse. Diese Zieldiskussion wurde in allen drei Modellstädten in den projektbegleitenden Beiräten geführt. Waren es in Lingen allgemeinere Zielvorstellungen zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs unter dem Oberziel „Veränderung der Verkehrsmittelwahl“ 42 , so wurden in Plauen u.a. konkret messbare Vorgaben wie Erhöhung des Radverkehrsanteils von derzeit 3% auf 5% in 2005, möglichst keine Verlagerungen zum ÖPNV und Stabilisieren des zu Fuß Gehens formuliert. In Wittenberg sind detaillierte Leitlinien in Form von Qualitätszielen – versehen mit einzelnen Indikatoren - in unterschiedlichen Bereichen (u.a. Stadtplanung, Verkehrssicherheit, Radverkehrsanlagen/Fußwege, Öffentlichkeitsarbeit) beschlossen worden. Diese wurden bindend für die Verwaltung in einer Dienstanweisung festgeschrieben, eine Überprüfung der Umsetzung steht noch aus 43 . Die Handlungsfelder: Wesentliche Elemente des Gesamtkonzeptes Die Handlungsfelder als wesentliches Element des Gesamtkonzeptes wurden aus den Leitlinien und Zielvorstellungen abgeleitet 44 . Bei der Formulierung der Handlungsfelder wurde von der zentralen These ausgegangen, dass Konzepte zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs für alle Beteiligte (lokale Akteure und Gesamtheit der Bewohner) einen Nutzen versprechen müssen, das heißt positiv besetzt und in eine Gesamtstrategie eingebunden sein müssen. Diese Gesamtstrategie muss die notwendige Infrastruktur, die Beteiligung lokaler Akteure und die Integration in das Verwaltungshandeln umfassen. Auf dieser Basis wurden die Handlungsfelder in den Kernarbeitsgruppen vorstrukturiert, in den projektbegleitenden Beiräten diskutiert, ergänzt und festgelegt. Einen Kurzüberblick über die einzelnen Handlungsfelder zeigt Tab. 7-2. In Lingen und Plauen nahm die Erarbeitung einer Netzplanung für den Radverkehr einen breiten Raum ein. Die Steigerung der Attraktivität, Er- 42 Dies vor dem Hintergrund potenzieller Verlagerungen im Berufs- und Einkaufsverkehr aufgrund der vorhandenen Fahrradtradition und der kompakten Stadtstruktur. 43 vgl. ausführlicher Baustein 13 bzw. Kap. 7.6. 44 So wurde beispielsweise in Plauen aus dem Ziel „Steigerung des Radverkehrsanteil auf 5% bis 2005“ das Handlungsfeld „Öffentlichkeitskampagne auf allen Ebenen zur Förderung des Radverkehrs“ abgeleitet (vgl. auch Kap. 5.3).

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse plan & rat / PGV 81 reichbarkeit und Aufenthaltsqualität der Innenstadt zu Fuß und mit dem Rad waren Themen in Lingen und Wittenberg. Kinder und Jugendliche als Radfahrer und Fußgänger waren wichtige Handlungsfelder in allen drei Modellstädten, Tourismus und Radverkehr vor allem in Wittenberg. Tab 7-2: Handlungsfelder der Modellstädte Handlungsfelder Lingen (Ems) Lutherstadt Wittenberg Plauen (Vogtland) Organisations- und Kommunikationsstruktur zur Begleitung des Modellvorhabens Entwicklung eines Radverkehrskonzeptes in enger Abstimmung mit dem Projektbegleitenden Beirat Kinder/Jugendliche als Radfahrer Fahrrad als Verkehrsmittel im Berufsverkehr ("mit dem Rad zur Arbeit") Fahrrad als Verkehrsmittel zum Einkaufen und in der Freizeit ("mit dem Rad in die Innenstadt") Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt Beteiligung der politischen Gremien Organisations- und Kommunikationsstruktur zur Begleitung des Modellvorhabens/Öffentlichkeitsarbeit Sofortmaßnahmenprogramm zur Beseitigung baulicher Mängel bei Rad- und Fußwegen Attraktivitätssteigerung der Altstadt als Aufenthaltsort, Ort des Einkaufens und der Touristen Verkehrsberuhigungskonzept flächendeckend Tempo 30 / Verkehrssicherheitskonzept Organisations- und Kommunikationsstruktur zur Begleitung des Modellvorhabens Öffentlichkeitskampagne „auf allen Ebenen“ zur Förderung des Radverkehrs Fahrrad- und Tourismusförderung Hand in Hand (Stadtmarketing) Erarbeitung eines Netzkonzeptes„Fahrradfreundliche Stadt“ (Netzplan) Tourismus und Verkehr Erreichbarkeit der Straßenbahn zu Fuß und mit dem Rad Kinder und Jugendliche als Radfahrer und Fußgänger Für eine konsequente Umsetzung der Handlungsfelder und der Akzeptanz der Maßnahmen im Rahmen des Konzeptes „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“ ist es unabdingbar, die politischen Gremien kontinuierlich in Kenntnis zu setzen. Für die Beteiligung der politischen Gremien 45 lässt sich festhalten, dass dieses in allen drei Modellstädten ausreichend geschehen ist. Die Gremien wurden in regelmäßigen Abständen über den Projektfortgang in Form von Vorlagen und mündlichen Sachstandsberichten unterrichtet. Hervorzuheben ist die Beschlussfassung über Organisationsstruktur, Leitlinien und Handlungskonzept im Stadtrat in Wittenberg 46 45 In Lingen der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Umwelt, in Plauen der Planungs- und Bauausschuss und in Wittenberg der Bauausschuss. 46 Dies hatte aber letztendlich wegen fehlender Kontrolle keinen Einfluss auf den Fortgang des Modellvorhabens (Bereitstellung notwendiger Mittel, Bereitstellen von personellen Kapazitäten in der Verwaltung, s. Baustein 13).

Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />

Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

plan & rat / PGV<br />

81<br />

reichbarkeit und Aufenthaltsqualität <strong>de</strong>r Innenstadt zu Fuß und mit <strong>de</strong>m Rad waren Themen in<br />

Lingen und Wittenberg. Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche als Radfahrer und Fußgänger waren wichtige<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r in allen drei Mo<strong>de</strong>llstädten, Tourismus und Radverkehr vor allem in Wittenberg.<br />

Tab 7-2: Handlungsfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstädte<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

Lingen (Ems) Lutherstadt Wittenberg Plauen (Vogtland)<br />

Organisations- und Kommunikationsstruktur<br />

zur<br />

Begleitung <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens<br />

Entwicklung eines Radverkehrskonzeptes<br />

in enger<br />

Abstimmung mit <strong>de</strong>m Projektbegleiten<strong>de</strong>n<br />

Beirat<br />

Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche als<br />

Radfahrer<br />

Fahrrad als Verkehrsmittel<br />

im Berufsverkehr ("mit <strong>de</strong>m<br />

Rad zur Arbeit")<br />

Fahrrad als Verkehrsmittel<br />

zum Einkaufen und in <strong>de</strong>r<br />

Freizeit ("mit <strong>de</strong>m Rad in<br />

die Innenstadt")<br />

Steigerung <strong>de</strong>r Aufenthaltsqualität<br />

in <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r politischen Gremien<br />

Organisations- und Kommunikationsstruktur<br />

zur Begleitung<br />

<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens/Öffentlichkeitsarbeit<br />

Sofortmaßnahmenprogramm<br />

zur Beseitigung baulicher<br />

Mängel bei Rad- und Fußwegen<br />

Attraktivitätssteigerung <strong>de</strong>r<br />

Altstadt als Aufenthaltsort,<br />

Ort <strong>de</strong>s Einkaufens und <strong>de</strong>r<br />

Touristen<br />

Verkehrsberuhigungskonzept<br />

flächen<strong>de</strong>ckend Tempo 30 /<br />

Verkehrssicherheitskonzept<br />

Organisations- und Kommunikationsstruktur<br />

zur<br />

Begleitung <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens<br />

Öffentlichkeitskampagne<br />

„auf allen Ebenen“ zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Radverkehrs<br />

Fahrrad- und Tourismusför<strong>de</strong>rung<br />

Hand in Hand<br />

(Stadtmarketing)<br />

Erarbeitung eines Netzkonzeptes„Fahrradfreundliche<br />

Stadt“ (Netzplan)<br />

Tourismus und Verkehr Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Straßenbahn<br />

zu Fuß und mit <strong>de</strong>m<br />

Rad<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche als<br />

Radfahrer und Fußgänger<br />

Für eine konsequente Umsetzung <strong>de</strong>r Handlungsfel<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Akzeptanz <strong>de</strong>r Maßnahmen im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s Konzeptes „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“ ist es unabdingbar, die politischen<br />

Gremien kontinuierlich in Kenntnis zu setzen. Für die Beteiligung <strong>de</strong>r politischen Gremien<br />

45 lässt sich festhalten, dass dieses in allen drei Mo<strong>de</strong>llstädten ausreichend geschehen ist.<br />

Die Gremien wur<strong>de</strong>n in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Projektfortgang in Form von Vorlagen<br />

und mündlichen Sachstandsberichten unterrichtet. Hervorzuheben ist die Beschlussfassung<br />

über Organisationsstruktur, Leitlinien und Handlungskonzept im Stadtrat in Wittenberg 46<br />

45<br />

In Lingen <strong>de</strong>r Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Umwelt, in Plauen <strong>de</strong>r Planungs- und Bauausschuss und<br />

in Wittenberg <strong>de</strong>r Bauausschuss.<br />

46<br />

Dies hatte aber letztendlich wegen fehlen<strong>de</strong>r Kontrolle keinen Einfluss auf <strong>de</strong>n Fortgang <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens<br />

(Bereitstellung notwendiger Mittel, Bereitstellen von personellen Kapazitäten in <strong>de</strong>r Verwaltung, s. Baustein 13).

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