Schlussbericht - Difu.de

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt
Kapitel 6 Die Modellstadt Lutherstadt Wittenberg
Stadtverkehrspolitisches Konzept und Situation
plan & rat / PGV
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1993 ist ein Stadtentwicklungskonzept unter intensiver Mitarbeit der lokalen Akteure und Bürger
erarbeitet worden. Die historische Altstadt ist Sanierungsgebiet (Grundlage Rahmenplan Altstadt
mit Stadtmöblierungskonzept), die Siedlungen Piesteritz und Lerchenberg mit Hundertwasser-Schule
(Luther-Gymnasium) sind in das Programm Urban 21 aufgenommen. Die Fortschreibung
des Stadtentwicklungskonzeptes hat unter Beteiligung der Wittenberger stattgefunden,
ein entsprechendes Positionspapier ist vom Stadtrat im Dezember 2001 verabschiedet
worden (STADT BÜRO HUNGER, 2000/2001). Synergieeffekte lassen sich durch das Bund-
Länder-Programm „Soziale Stadt“ (Gebiete Lerchenberg-Trahjuhnscher Bach) und das Förderprogramm
„Städtebauliche Erneuerung und Weiterentwicklung in großen Wohngebieten“
(Wohngebiet Wittenberg-West) erwarten.
Die Stadt hat keinen gültigen Flächennutzungsplan. Der Verkehrsentwicklungsplan wird in Bausteinen
erarbeitet und soll Fachplan zum F-Plan sein. Es liegt ein nicht politisch beschlossener,
aber für die Verwaltung verbindlicher, Radwegeplan vor. Im Bereich motorisierter Verkehr gibt
es einen politischen Beschluss zum Basisnetz. Geplant ist eine östliche Ringstraße, eine Südumfahrung
und nach der Fertigstellung des Umbaus des Bahnhofsbereichs eine direktere Anbindung
an die Altstadt mit einer Brücke über die Bahn für Kfz, Busse, Radfahrer und städtebauliche
Anbindung auf beiden Seiten. Untersucht werden Korridore für eine Nordumfahrung
(Stand Ende 2001) 24 .
Situation im Fuß- und Radverkehr (Infrastruktur/Service)
Die Stadtstruktur ist als bandartig entfernungsintensiv zu charakterisieren; die Entfernungen von
der Lerchenbergsiedlung und der Piesteritzer Werksiedlung zum Marktplatz betragen ca. 3,5
km. Die erweiterte Altstadt (historische Altstadt, angrenzendes Gründerzeitgebiet) ist kompakt.
Um die geschlossene Ortslage aus Altstadt, nördlich angrenzende Wohngebiete und Wittenberg-West
liegen eine Reihe Ortsteile, die großenteils durch neu angelegte Radverkehrsverbindungen
untereinander und an den Kernort angeschlossen sind. Durch das Stadtgebiet verlaufen
der Elberadweg, der Europaradweg R 1 und der R4 (Süddeutschland – Ostsee) nach Jüterbog.
Barrieren in der Kernstadt bilden linienhaft die Bahnstrecken Dessau – Wittenberg (zahlreiche
Bahnübergänge) und Berlin – Halle (kreuzungsfreie Querungen) und flächenhaft besonders das
Werksgelände der SKW im Westen der Stadt. Die Regionalbahnlinie hat in Wittenberg diverse
Haltepunkte, eine kostenlose Fahrradmitnahme im Nahverkehr (in ganz Sachsen-Anhalt) ist
24 Skizze, s. Materialien-CD.