Schlussbericht - Difu.de
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Vorwort<br />
Wir können es je<strong>de</strong>n Tag beobachten, wenn wir aus <strong>de</strong>r Haustür treten: Wir sind<br />
stark auf das Auto ausgerichtet. Wie attraktiv Autos sind und wie schön Auto fahren<br />
sein kann, stellen die Massenmedien immer wie<strong>de</strong>r dar. Die Realität in unseren<br />
Städten sieht – wie wir alle wissen – oft an<strong>de</strong>rs aus. Die Menschen dort lei<strong>de</strong>n unter<br />
<strong>de</strong>m massiven Verkehr, <strong>de</strong>r die Lebensqualität in <strong>de</strong>n Innenstädten stark<br />
beeinträchtigt. Ein Beispiel: Viele Bürgerinnen und Bürger dieses Lan<strong>de</strong>s sind<br />
permanent mit Lärm konfrontiert. Zwei von drei Personen fühlen sich durch<br />
Straßenverkehrslärm „belästigt“. Mo<strong>de</strong>llrechnungen zeigen, dass tagsüber fast 16<br />
Prozent <strong>de</strong>r Bevölkerung einem Straßenverkehrslärm mit ganz erheblichen<br />
Schallpegeln von über 65 dB(A) ausgesetzt sind.<br />
Dieser Lärm bleibt nicht ohne Folgen, er stresst, er kann sogar krank machen: Das<br />
Umweltbun<strong>de</strong>samt schätzt, dass circa 12 Millionen Menschen in Deutschland ein<br />
erhöhtes Risiko haben, durch Verkehrslärm Herzkreislauferkrankungen zu erlei<strong>de</strong>n.<br />
Es verwun<strong>de</strong>rt daher nicht, dass – wer es sich leisten kann –aus <strong>de</strong>r Stadt nach<br />
draußen auf die grüne Wiese zieht. Das setzt einen Teufelkreis in Gang, da letztlich<br />
noch mehr Verkehr entsteht, sobald die Menschen von <strong>de</strong>r Wohnung außerhalb <strong>de</strong>r<br />
Stadt zum Arbeiten und Einkaufen in die Städte drängen. Mensch und Umwelt und<br />
das Klima wer<strong>de</strong>n so noch mehr belastet.<br />
Wir können dagegen etwas tun, in<strong>de</strong>m wir zum Beispiel <strong>de</strong>n Fußgänger- und<br />
Fahrradverkehr in unseren Städten konsequent för<strong>de</strong>rn. Fußgänger- und<br />
fahrradfreundliche Städte reduzieren die Schadstoff- und Lärmbelastung für Mensch<br />
und Umwelt. Ein weiterer Aspekt: Diese Städte brauchen auch viel weniger Fläche,<br />
da <strong>de</strong>r Flächenbedarf für <strong>de</strong>n Radverkehr um das 5 bis 10-fache unter <strong>de</strong>m liegt, was<br />
<strong>de</strong>r Pkw- und <strong>de</strong>r Lkw-Verkehr beanspruchen. Städte, die auf Fahrradverkehr setzen,<br />
können somit auf <strong>de</strong>n Neubau von Straßen, Parkplätzen für Pkw und Lkw<br />
weitgehend verzichten. Dies hat wirtschaftliche Vorteile: Die Hinwendung zum Fuß-<br />
und Radverkehr kann die wirtschaftliche Situation <strong>de</strong>r Städte und Kommunen<br />
verbessern.<br />
Fazit: Zu Fuß gehen und Radfahren ist aktiver Klima- und Umweltschutz und gut für<br />
die kommunalen Kassen. Doch nicht nur das: Wer sich so bewegt, tut auch etwas für<br />
die Gesundheit und hält sich fit.<br />
Neben <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llvorhaben „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“ wur<strong>de</strong> 2001<br />
das Vorhaben „Chancen <strong>de</strong>s Rad- und Fußverkehrs als Beitrag zur<br />
Umweltentlastung“ abgeschlossen. In einem Leitfa<strong>de</strong>n und einer Defizitanalyse<br />
wer<strong>de</strong>n wertvolle Ratschläge zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Fuß- und Radverkehrs gegeben.<br />
Dieses Vorhaben ist in <strong>de</strong>r Reihe Texte <strong>de</strong>s Umweltbun<strong>de</strong>samtes unter <strong>de</strong>r Nummer<br />
32/01 erschienen.