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Schlussbericht - Difu.de

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Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />

Kapitel 2 Grundlagen<br />

Fußgänger- und Velomo<strong>de</strong>llstadt Burgdorf (Schweiz)<br />

I<strong>de</strong>e und Ziel<br />

plan & rat / PGV<br />

19<br />

Das Mo<strong>de</strong>llvorhaben ist Teil <strong>de</strong>s Aktionsprogramms "Energie 2000" (seit 2001 "EnergieSchweiz"),<br />

einem Programm <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung zum freiwilligen Energiesparen. Ziel war<br />

es (nach<strong>de</strong>m das Schweizer Volk eine Initiative zur Abschaltung <strong>de</strong>r Atomkraftwerke abgelehnt<br />

hatte), <strong>de</strong>n Energieverbrauch bis 2000 je nach Sparte zu senken o<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens zu stabilisieren.<br />

Auch wenn dieses Ziel nur teilweise erreicht wer<strong>de</strong>n konnte, so gelang es doch, im Verkehrsbereich<br />

einige vielversprechen<strong>de</strong> Projekte auszulösen.<br />

Eines davon ist die Fußgänger- und Velomo<strong>de</strong>llstadt Burgdorf, eine Stadt mit 20.000 EW im<br />

Kanton Bern (Laufzeit 1995-2001). Unter <strong>de</strong>m Titel "Fußgänger- und Velomo<strong>de</strong>llstadt" lief das<br />

mehrjährige Projekt mit <strong>de</strong>m Ziel, das Zufußgehen und das Radfahren in <strong>de</strong>r Stadt zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Ziel <strong>de</strong>s Projektes war die Reduktion <strong>de</strong>s innerstädtischen motorisierten Verkehrs um 10%, die<br />

Erhöhung <strong>de</strong>s Fußverkehrsanteils um ein Drittel und <strong>de</strong>s Veloanteils um 20%. Die erste Phase<br />

<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens, die ein gutes Dutzend Projekte beinhaltete, wur<strong>de</strong> 2001 abgeschlossen,<br />

eine zweite Phase mit weiteren Projekten läuft seit 2002. In <strong>de</strong>r Rangfolge ihrer Wirkung auf<br />

<strong>de</strong>n Energieverbrauch sind hier die „Begegnungszone“, die Mobilitätsberatung zum Sportverkehr<br />

(„sportlich unterwegs in Burgdorf“) und <strong>de</strong>r „Hauslieferdienst“ (Einkäufe wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

mit <strong>de</strong>m Rad nach Hause gebracht) zu nennen 12 .<br />

Kern <strong>de</strong>s Pilotprojektes ist die Burgdorfer „Begegnungszone“ 13 . Ziel war ein neues, fußverkehrsfreundliches<br />

Verkehrsmanagement im Ortskern, ohne <strong>de</strong>n Autoverkehr wesentlich einzuschränken<br />

und ohne große bauliche Investitionen. In einem zentral gelegenen Straßenabschnitt mit<br />

einem DTV von 6000 Kraftfahrzeugen, Warenhäusern, Bahnhofserschließung und großen Fußverkehrsströmen<br />

erhielt <strong>de</strong>r Fußverkehr auf <strong>de</strong>r ganzen Straßenfläche Vorrang, für Autos galt<br />

Tempo 20 (vergleichbar mit <strong>de</strong>m Verkehrsberuhigten Geschäftsbereich Z 274 StVO).<br />

Der Erfolg <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens ist unbestritten. Die verkehrlichen bzw. energetischen Ziele<br />

konnten zwar nicht im beabsichtigten Umfang nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, sind aber doch zufrie<strong>de</strong>nstellend<br />

14 , I<strong>de</strong>en und Projekte <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstadt Burgdorf fan<strong>de</strong>n nationale Beachtung. Seit 2001<br />

12<br />

vgl. ausführlicher FUßGÄNGER- UND VELOMODELLSTADT BURGDORF (2002). Natürlich unterwegs. <strong>Schlussbericht</strong><br />

1996-2001. Burgdorf<br />

Aktuelle Materialien unter http://www.mo<strong>de</strong>lcity.ch<br />

13<br />

Die Begegnungszone ist eine Schweizer Kombination aus <strong>de</strong>m bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen verkehrsberuhigten Bereich (Z<br />

325 StVO) und <strong>de</strong>m verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 20. Der als<br />

Begegnungszone ausgewiesene Bereich gilt als Wohnstraße (Höchstgeschwindigkeit 20, Vortritt für Fußgänger).<br />

14<br />

Die Begleitforschung ergab eine Treibstoffvermin<strong>de</strong>rung von ca. 16 % in <strong>de</strong>r Begegnungszone infolge Verlagerung<br />

von Autofahrten auf das Velo bzw. die eigenen Füße sowie durch langsameres Fahren. Der im Jahre 2000 erho-

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