Schlussbericht - Difu.de
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Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />
Kapitel 2 Grundlagen<br />
plan & rat / PGV<br />
13<br />
Umweltbun<strong>de</strong>samtes (UBA) auf <strong>de</strong>r Grundlage von Km-Fahrleistungen <strong>de</strong>s PKW- und Radverkehrs.<br />
Bei <strong>de</strong>r theoretischen Abschätzung auf Basis von Wegelängenstatistiken wur<strong>de</strong>n vier<br />
Verlagerungsszenarien entwickelt, die CO2-Einsparungen zwischen 3,5 und 12 Mio. t/a ermöglichen<br />
wür<strong>de</strong>n (vgl. ausführlicher BMVBW, 2002).<br />
Entsprechen<strong>de</strong> Potenzialabschätzungen für <strong>de</strong>n Fußverkehr liegen bisher nicht vor.<br />
Grundlagen <strong>de</strong>r Nutzen-Bewertung möglicher Senkungen <strong>de</strong>s Krankenstan<strong>de</strong>s in Unternehmen<br />
Senkungen <strong>de</strong>s Krankenstan<strong>de</strong>s durch eine Steigerung <strong>de</strong>s Anteils radfahren<strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
sind aus Sicht <strong>de</strong>r Unternehmen ein wirtschaftlich beson<strong>de</strong>rs greifbarer Vorteil. Oft zitiert wird<br />
das norwegische Beispiel <strong>de</strong>r Firma Hunsfos, die allen 610 Mitarbeitern ein Fahrrad schenkte,<br />
sodass die Senkung <strong>de</strong>s Krankenstan<strong>de</strong>s zu einer jährlichen Personalkostenersparnis von<br />
225 Tsd. € führte. Auch liegen u.a. Beispielrechnungen einer Arbeitsgruppe <strong>de</strong>s Kongresses<br />
„Wirtschaft in Bewegung“ in 2005 bei <strong>de</strong>r WHO in Bonn vor, wonach eine Senkung <strong>de</strong>s Krankenstan<strong>de</strong>s<br />
bspw. eines Betriebes mit 500 Mitarbeitern von 4 auf 3,5 % mit Einsparungen von<br />
68.750 € verbun<strong>de</strong>n ist 6 .<br />
Die Ergebnisse von zwei Studien zum Thema Radfahren und Gesundheit ließen erkennen,<br />
dass die individuellen positiven gesundheitlichen Wirkungen <strong>de</strong>s Radfahrens hochgradig signifikant<br />
sind (BALS, 2003; FROBÖSE, 2004). Die Bielefel<strong>de</strong>r Miele-Studie (BALS, 2003) wäre<br />
eventuell für eine Potenzialabschätzung geeignet. Da jedoch bisher keine „Formeln“ für die<br />
spezifische Monetarisierung <strong>de</strong>s gesundheitlichen Nutzens (einer Stadt, eines Unternehmens)<br />
aufgrund von realen Maßnahmen existieren, kann dies <strong>de</strong>rzeit nicht vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Grundlagen <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s LCTP-Verfahrens<br />
Angesichts <strong>de</strong>r dramatischen Haushaltslage <strong>de</strong>r meisten Kommunen erscheint es erstaunlich,<br />
dass in <strong>de</strong>n meisten Kommunen über die tatsächlichen Ausgaben für die verschie<strong>de</strong>nen Verkehrsträger<br />
bzw. das gesamte Verkehrssystem große Unklarheit herrscht. Dies kann dazu führen,<br />
dass trotz leerer Kassen nicht die kostengünstigsten Lösungen für die Sicherstellung und<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Mobilitätsbedürfnisse aller Bürger gefun<strong>de</strong>n und umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vor diesem Hintergrund hat das Umweltbun<strong>de</strong>samt mit <strong>de</strong>m Instrument <strong>de</strong>s Least-Cost<br />
Transportation Planning (LCTP) 7 ein Verfahren zur Haushaltsstrukturanalyse für Verkehrspla-<br />
6 www.wirtschaftinbewegung.com/national.php?url=national.bonn_foren.inc.html&menu=national.menu.inc<br />
7 svw. „Umweltentlastung durch Kostenminimierung in <strong>de</strong>r Verkehrsplanung“