Schlussbericht - Difu.de
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Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />
Kapitel 2 Grundlagen<br />
plan & rat / PGV<br />
9<br />
Verhaltensän<strong>de</strong>rung sowie Unterstützung bzw. Stabilisierung <strong>de</strong>r gewünschten Verhaltensweisen.<br />
Diese hat auf <strong>de</strong>n vorgenannten Handlungsebenen zu erfolgen (vgl. ausführlicher<br />
PGV/PLANERBÜRO SÜDSTADT, 1997).<br />
Bezüglich einer effizienten Öffentlichkeitsarbeit, d.h. kontinuierlich, professionell und zielorientiert,<br />
auch was die Notwendigkeit <strong>de</strong>r Bereitstellung entsprechen<strong>de</strong>r Finanzmittel angeht, gibt es<br />
noch erhebliche Defizite. Oftmals wird Öffentlichkeitsarbeit auf Pressearbeit o<strong>de</strong>r die Herausgabe<br />
von Faltblättern und Broschüren verkürzt (vgl. u.a. die Analyse bei PLATE et al., 2001). Erfahrungen<br />
zeigen aber auch, dass mit geringeren finanziellen Mitteln durch eine Kooperation<br />
mit (lokalen) Akteuren, Phantasie und personellen Engagement eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n kann, z.B. Stadt Marl (vgl. auch MWMEV NRW, 2000).<br />
Individuelle Einstellungen zum Fuß- und Radverkehr<br />
Steigen<strong>de</strong> Anteile <strong>de</strong>s Fuß- und Radverkehrs erfor<strong>de</strong>rn Verhaltensän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Einzelnen<br />
bei <strong>de</strong>r Verkehrsmittelwahl. Zu berücksichtigen sind in diesem Kontext auch die individuellen<br />
Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zur Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verkehrsverhaltens. Verhaltensän<strong>de</strong>rungen<br />
sind nach vorherrschen<strong>de</strong>r Meinung nur dann zu erwarten, wenn sie einen Gewinn<br />
bzw. Nutzen versprechen. Was jedoch von Personen als Gewinn bzw. Nutzen – materiell o<strong>de</strong>r<br />
emotional - empfun<strong>de</strong>n wird, ist abhängig von <strong>de</strong>n jeweiligen Werthaltungen, diese wie<strong>de</strong>rum<br />
sind geprägt von gesellschaftlichen Normen und an<strong>de</strong>ren Personen. Verhaltensabsichten und<br />
Verhaltensweisen lassen sich nicht ohne Bezug auf persönliche Eigenschaften und Lebenslagen<br />
sowie die physischen uns sozialen Umweltbedingungen erklären und verstehen. Beson<strong>de</strong>rs<br />
für die Verän<strong>de</strong>rung normativer Überzeugungen spielt Öffentlichkeitsarbeit eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Rolle (BECKMANN et al., 1989; FLADE, 2000).<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein umweltorientierter Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Verkehrspolitik zwar an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist, aber grundsätzlich möglich<br />
ist. Auch unter <strong>de</strong>rzeitigen Rahmenbedingungen ist die Verkehrsentwicklung in Städten damit<br />
innerhalb einer beachtlichen Bandbreite steuerbar. Die Chancen zu einer Trendwen<strong>de</strong> sind<br />
<strong>de</strong>rzeit wahrscheinlich besser als in <strong>de</strong>r Vergangenheit. Dafür sprechen die erheblichen Potenziale<br />
für eine innerstädtische Entwicklung, die zur Zeit vorhan<strong>de</strong>n sind und sich abzeichnen<strong>de</strong><br />
gesellschaftliche Verän<strong>de</strong>rungen, die eine Renaissance städtischer und damit rad- und fußaffiner<br />
Lebensformen stärken könnten (APEL et al., 2000). Öffentlichkeitsarbeit und das Agieren<br />
von umweltorientierten Akteuren spielen dabei eine nicht zu vernachlässigen<strong>de</strong> Rolle.