Schlussbericht - Difu.de
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Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />
Kapitel 9 Schlussfolgerungen: Handlungsempfehlungen zur strategischen För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Fuß- und Radverkehrs<br />
plan & rat / PGV<br />
157<br />
Fuß- und Radverkehrs unterschiedlich genutzt. Neben einer Übersicht über die län<strong>de</strong>rspezifischen<br />
Ausführungsbestimmungen <strong>de</strong>s GVFG (Synopse) sollten die vorhan<strong>de</strong>nen Spielräume<br />
innerhalb <strong>de</strong>s GVFG offensiv und zeitgemäß genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die für Radfahrer und Fußgänger wichtigen öffentlichen Verkehrsräume gehören bisher nicht zu<br />
<strong>de</strong>n för<strong>de</strong>rfähigen Vorhaben nach GVFG (explizit eingegangen und damit för<strong>de</strong>rfähig sind lediglich<br />
die selbstständigen Radverkehrsanlagen in gemeindlicher Baulastträgerschaft). Zu<strong>de</strong>m ist<br />
die För<strong>de</strong>rung an <strong>de</strong>n Kfz-Zulassungen festgemacht. Der in § 1 GVFG ausdrücklich festgeschriebene<br />
Gesetzeszweck „Verbesserung <strong>de</strong>r Verkehrsverhältnisse <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n“ wird so<br />
unzureichend umgesetzt. Eine Verbesserung könnte über die explizite För<strong>de</strong>rung entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Infrastrukturmaßnahmen erreicht wer<strong>de</strong>n. Weiterhin sollte <strong>de</strong>r Verteilschlüssel in § 6<br />
GVFG dahingehend geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass statt einer Aufteilung nach zugelassenen Kfz die<br />
Aufteilung nach <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Bevölkerung vorgenommen wird.<br />
2. Datenerfassung<br />
Es sollte geprüft wer<strong>de</strong>n, ob – ähnlich <strong>de</strong>m Kfz-Verkehr – turnusmäßige, bun<strong>de</strong>sweite Zählungen<br />
und/ o<strong>de</strong>r Haushaltsbefragungen zum Fuß- und Radverkehr durchführbar und för<strong>de</strong>rfähig<br />
sind.<br />
3. Koordination<br />
Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Koordination <strong>de</strong>r Fuß- und Radverkehrsför<strong>de</strong>rung kann die Einrichtung<br />
von so genannten Kompetenzzentren für <strong>de</strong>n Fuß- und Radverkehr dienen. Die in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />
z.T. eingesetzten Lan<strong>de</strong>sbeauftragten für (Fuß- und) Radverkehr haben in <strong>de</strong>r Regel eine<br />
vergleichsweise schwache Funktion im Hinblick auf ihre Stellung in <strong>de</strong>r Verwaltungshierarchie,<br />
ihr Selbstverständnis und ihre (unmittelbare) Ansprechbarkeit. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite besteht<br />
bei Kommunen und Interessenverbän<strong>de</strong>n ein ständig wachsen<strong>de</strong>s Bedürfnis z.B. nach Informationen<br />
über För<strong>de</strong>rmöglichkeiten und nach Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern.<br />
Formal könnten gestärkte Lan<strong>de</strong>sbeauftragte für <strong>de</strong>n Fuß- und Radverkehr die Möglichkeit<br />
eines aktiven „Gegen-Übers“ zu <strong>de</strong>n kommunalen Beauftragten bieten. Dies beson<strong>de</strong>rs vor<br />
<strong>de</strong>m Hintergrund, dass die mittlere Verwaltungsebene (Bezirksregierungen) mit ihren bisherigen<br />
fachlich kompetenten Ansprechpartnern zunehmend aufgelöst wird.<br />
Die Einrichtung von Kompetenzzentren für <strong>de</strong>n Fuß- und Radverkehr könnte die Bün<strong>de</strong>lung von<br />
Verwaltungs- und Fachkompetenzen auf Lan<strong>de</strong>sebene beinhalten, beson<strong>de</strong>rs für eine effektive<br />
Kommunikation <strong>de</strong>r aktuellen För<strong>de</strong>rrichtlinien und technischen Regelwerke. Hierzu bedarf es<br />
einer genaueren Definition und Machbarkeitsuntersuchung.