Schlussbericht - Difu.de
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Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />
Kapitel 2 Grundlagen<br />
2. Grundlagen<br />
2.1 För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Fuß- und Radverkehrs<br />
2.1.1 Erkenntnisstand<br />
plan & rat / PGV<br />
4<br />
Über 20 Jahre Forschung im Bereich Radverkehrsinfrastruktur und Radverkehrsför<strong>de</strong>rung haben<br />
in diesem Bereich zu weitestgehend gesicherten Erkenntnissen geführt. Der Bericht <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung über die Situation <strong>de</strong>s Fahrradverkehrs (BMVBW, 2000) hat ebenso wie die<br />
nordrhein-westfälische "Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte und Gemein<strong>de</strong>n" Erfolg<br />
versprechen<strong>de</strong> Handlungsfel<strong>de</strong>r zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Radverkehrs aufgezeigt. Die neueren Regelwerke<br />
<strong>de</strong>r Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) geben <strong>de</strong>n<br />
Kommunen auf dieser Basis Planungshilfen für eine stadtverträgliche Verkehrsabwicklung. Seit<br />
Frühjahr 2002 liegt <strong>de</strong>r Nationale Radverkehrsplan (NRVP) vor, <strong>de</strong>r unter Beteiligung von Län<strong>de</strong>rn,<br />
Kommunen und Verbän<strong>de</strong>n erarbeitet wur<strong>de</strong> (BMVBW, 2002). Der NRVP zeigt Zielsetzungen<br />
und Handlungsfel<strong>de</strong>r für eine zukünftige Fahrradför<strong>de</strong>rung in Deutschland auf. Mit <strong>de</strong>r<br />
Vorlage <strong>de</strong>s NRVP (2002 2012) bekennt sich die Bun<strong>de</strong>sregierung zu ihrer aktiven Rolle als<br />
Katalysator und Mo<strong>de</strong>rator bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Radverkehrs.<br />
Demgegenüber spielt <strong>de</strong>r Fußverkehr innerhalb <strong>de</strong>r Grundlagenforschung und innerhalb <strong>de</strong>r<br />
kommunalen Verkehrsplanungen eine weit geringere Rolle. Bei <strong>de</strong>r Mehrzahl bisher vorliegen<strong>de</strong>r<br />
Untersuchungen liegt das Schwergewicht auf <strong>de</strong>r Dimensionierung von Verkehrsanlagen (z.<br />
B. Breiten), weniger auf <strong>de</strong>r Definition von Qualitätsstandards <strong>de</strong>s Zufußgehens. Einzelne Städte<br />
verfolgen, wie etwa HaIle/Saale o<strong>de</strong>r Wuppertal sowie im europäischen Ausland etwa Amsterdam<br />
o<strong>de</strong>r Basel, weitergehen<strong>de</strong> Planungen auf Basis von Netzkonzeptionen (vgl. auch MIN.<br />
FÜR WIRTSCHAFT UND VERKEHR BAWÜ, 1997). Die 2002 erschienenen "Empfehlungen für<br />
Fußgängerverkehrsanlagen" (EFA) <strong>de</strong>r FGSV können <strong>de</strong>n Kommunen wichtige Planungshilfen<br />
geben.<br />
Der Fahrradanteil an allen Wegen liegt in Deutschland bei 9% und damit in einer <strong>de</strong>r ÖPNV-<br />
Nutzung vergleichbaren Häufigkeit, <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s Fußverkehrs bei 23% (MID, 2002). Im internationalen<br />
Vergleich liegt Deutschland beim Anteil <strong>de</strong>s Radverkehrs an allen Ortsverän<strong>de</strong>rungen<br />
über <strong>de</strong>m EU-Durchschnitt von 5%, aber unter <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n (27%) Dänemark und<br />
Japan (14%). Je<strong>de</strong>r Deutsche fährt jährlich rund 300 km mit <strong>de</strong>m Rad, während in Dänemark<br />
und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n pro Einwohner etwa jeweils 1.000 km zu verzeichnen sind. Die mittlere<br />
Wegelänge von Fahrten mit <strong>de</strong>m Rad liegt in Deutschland bei 3,3 km, Fußwege sind ca. 1,4 km