Schlussbericht - Difu.de

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14.10.2013 Aufrufe

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse plan & rat / PGV 138 neuen Rad- und Fußwegeverbindung durch ein EU-gefördertes Städtebauprojekt genannt werden. 2. Was wurde durch das Modellvorhaben in den Städten angestoßen? Der Grundstein für eine nachhaltige Förderung des Fuß- und Radverkehrs ist gelegt worden. Hierzu gehören die Erarbeitung von integrierten Handlungskonzepten zum Fuß- und Radverkehr zusammen mit den lokalen Akteuren, die institutionelle Verankerung von Kommunikationsund Beteiligungsstrukturen sowie die Einsicht in die Notwendigkeit von begleitender Öffentlichkeitsarbeit als Aufgabe der Verwaltung. Dies gilt insbesondere für Plauen, wurde doch durch das Modellvorhaben erstmals eine systematische Behandlung des Themas Radverkehrsförderung begonnen. Das Bewusstsein aller Beteiligten für die Belange des Fuß- und Radverkehrs ist geschärft worden. Es hat eine Sensibilisierung der Akteure in Verwaltung, Politik und weiterer lokaler Akteure für das Thema „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“, den Umgang miteinander und mit der allgemeinen Öffentlichkeit (persönliches Umdenken, Umdenken der Verwaltung) stattgefunden. Die Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und lokalen Akteuren sind positiv (gegenseitige Akzeptanz und Unterstützung, konstruktive und ergebnisorientierte Arbeit). Die Mitarbeit und Zusammenarbeit unterschiedlicher lokaler Akteure in den Projektbegleitenden Beiräten an Konzepten (quasi planerische Arbeit in Unterarbeitsgruppen in Zusammenarbeit mit Vertretern der Verwaltung) hat zur konsensualen Umsetzung der Konzepte und zur nachhaltigen Verankerung der Organisationsstrukturen beigetragen. Dazu gehören: - Lingen: Radroutenkonzept 105 - Plauen: Radroutenkonzept/Freizeitnetz - Wittenberg: Tempo 30 - Konzept/Hauptrouten des Radverkehrs (aber erst zu einem sehr späten Zeitpunkt). Durch das Modellvorhaben sind konflikthafte kommunale Probleme und konzeptionelle Überlegungen, die latent vorhanden waren, angesprochen, bearbeitet und konsensual gelöst worden. Dazu gehören: - Lingen: Öffnen der Fußgängerzone für den Radverkehr, Konzept Abstellanlagen in der Altstadt (Entscheidung über den Altstadtständer) 106 105 vgl. Baustein 1. 106 Vgl. Baustein 6 und 8.

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse - Plauen: Elsterradweg 107 plan & rat / PGV 139 - Wittenberg: Verkehrssicherheitssituation/Tempo 30 (bis zum Ende des Modellvorhabens nicht gelöst). Das Modellvorhaben kam in Lingen und Plauen zu einem gut geeigneten Zeitpunkt. So gab es in Lingen nach der Vorlage des Verkehrsentwicklungsplans den politischen Auftrag, ein Radverkehrskonzept zu erarbeiten. In Plauen lag eine Liste mit 7000 Unterschriften vor, mehr für den Radverkehr zu tun. Die Bedeutung einer stärkeren Öffentlichkeitsarbeit wurde als weitere wichtige Säule neben Infrastruktur und Bürgerbeteiligung als Aufgabe der Verwaltung erkannt. Methoden und Hinweise konnten gegeben werden. 3. Welche Probleme bzw. Hemmnisse gab es? Die Hemmnisse lagen in erster Linie bei der fehlenden finanziellen Absicherung von Projekten und Einzelmaßnahmen, bei Schwierigkeiten bei der Beantragung von Fördermitteln sowie Problemen mit den notwendigen Eigenmitteln (vor allem in Plauen und Wittenberg). Als weitere Hemmnisse sind die angespannte Personalsituation und die fehlende Verankerung in der Verwaltungsspitze zu nennen. Die finanzielle Absicherung von Maßnahmen/Projekten ist zu spät bzw. gar nicht erfolgt. Zu berücksichtigen ist dabei, dass vor einer Antragstellung zunächst die planerische Reife, z. B. in Form eines Netzkonzeptes, vorliegen musste. Dieses musste überwiegend mit eigenen Mitteln (mit Unterstützung durch die Forschungsnehmer) erarbeitet und finanziert werden, was zu zeitlichen Verzögerungen führte. So gab es in Wittenberg und Plauen erst gegen Ende des Vorhabens finanzielle Mittel zur Umsetzung von Maßnahmen 108 , Lingen hatte für das Modellvorhaben zu Beginn eine eigene Haushaltsstelle eingerichtet, daraus wurde Öffentlichkeitsarbeit und die Arbeit des Beirates finanziert. Daraus lässt sich ableiten, dass eine Mindestabsicherung im Haushalt, vor allem für Sofortmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit, vorhanden sein sollte. Zu wenig erkannt und genutzt wurden Chancen für Synergien des Modellvorhabens mit anderen Projekten und Fördertöpfen, besonders im städtebaulichen Bereich (z.B. „Soziale Stadt“, „Stadtumbau Ost“, sonstige Wohnumfeldprogramme). Bei diesen Programmen sind 107 vgl. Baustein 2. 108 In Wittenberg 5.000 € (Sofortmaßnahmen, Broschüre Tempo 30), in Plauen ebenfalls 5.000 € (Öffentlichkeitsar- beit).

Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />

Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

- Plauen: Elsterradweg 107<br />

plan & rat / PGV<br />

139<br />

- Wittenberg: Verkehrssicherheitssituation/Tempo 30 (bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens<br />

nicht gelöst).<br />

Das Mo<strong>de</strong>llvorhaben kam in Lingen und Plauen zu einem gut geeigneten Zeitpunkt. So gab es<br />

in Lingen nach <strong>de</strong>r Vorlage <strong>de</strong>s Verkehrsentwicklungsplans <strong>de</strong>n politischen Auftrag, ein Radverkehrskonzept<br />

zu erarbeiten. In Plauen lag eine Liste mit 7000 Unterschriften vor, mehr für<br />

<strong>de</strong>n Radverkehr zu tun.<br />

Die Be<strong>de</strong>utung einer stärkeren Öffentlichkeitsarbeit wur<strong>de</strong> als weitere wichtige Säule neben<br />

Infrastruktur und Bürgerbeteiligung als Aufgabe <strong>de</strong>r Verwaltung erkannt. Metho<strong>de</strong>n und Hinweise<br />

konnten gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Welche Probleme bzw. Hemmnisse gab es?<br />

Die Hemmnisse lagen in erster Linie bei <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n finanziellen Absicherung von Projekten<br />

und Einzelmaßnahmen, bei Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Beantragung von För<strong>de</strong>rmitteln sowie Problemen<br />

mit <strong>de</strong>n notwendigen Eigenmitteln (vor allem in Plauen und Wittenberg). Als weitere<br />

Hemmnisse sind die angespannte Personalsituation und die fehlen<strong>de</strong> Verankerung in <strong>de</strong>r Verwaltungsspitze<br />

zu nennen.<br />

Die finanzielle Absicherung von Maßnahmen/Projekten ist zu spät bzw. gar nicht erfolgt. Zu<br />

berücksichtigen ist dabei, dass vor einer Antragstellung zunächst die planerische Reife, z. B. in<br />

Form eines Netzkonzeptes, vorliegen musste. Dieses musste überwiegend mit eigenen Mitteln<br />

(mit Unterstützung durch die Forschungsnehmer) erarbeitet und finanziert wer<strong>de</strong>n, was zu zeitlichen<br />

Verzögerungen führte. So gab es in Wittenberg und Plauen erst gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vorhabens<br />

finanzielle Mittel zur Umsetzung von Maßnahmen 108 , Lingen hatte für das Mo<strong>de</strong>llvorhaben<br />

zu Beginn eine eigene Haushaltsstelle eingerichtet, daraus wur<strong>de</strong> Öffentlichkeitsarbeit und<br />

die Arbeit <strong>de</strong>s Beirates finanziert. Daraus lässt sich ableiten, dass eine Min<strong>de</strong>stabsicherung im<br />

Haushalt, vor allem für Sofortmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit, vorhan<strong>de</strong>n sein sollte.<br />

Zu wenig erkannt und genutzt wur<strong>de</strong>n Chancen für Synergien <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens mit an<strong>de</strong>ren<br />

Projekten und För<strong>de</strong>rtöpfen, beson<strong>de</strong>rs im städtebaulichen Bereich (z.B. „Soziale<br />

Stadt“, „Stadtumbau Ost“, sonstige Wohnumfeldprogramme). Bei diesen Programmen sind<br />

107<br />

vgl. Baustein 2.<br />

108<br />

In Wittenberg 5.000 € (Sofortmaßnahmen, Broschüre Tempo 30), in Plauen ebenfalls 5.000 € (Öffentlichkeitsar-<br />

beit).

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