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Schlussbericht - Difu.de

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Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />

Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

plan & rat / PGV<br />

134<br />

Elemente <strong>de</strong>r Erstinstallation im vollen Umfang zu bejahen. Dabei stellt die Tatsache, dass ein<br />

Teil <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n QM-Anwendungen nur mit stärkerer Unterstützung <strong>de</strong>r Forschungsnehmer<br />

(Mo<strong>de</strong>ration) o<strong>de</strong>r nahezu durch sie allein (z.B. Zählungen) erbracht wur<strong>de</strong>, die Richtigkeit <strong>de</strong>s<br />

Vorgehens nicht infrage. Vielmehr zeigte sich, dass im gewissen Umfang eine Begleitung (Supervision)<br />

hilfreich sein kann und dankbar angenommen wird. Sowohl die Erfahrungen in einer<br />

anfangs nur sehr gering fahrrad-orientierten Stadt wie Plauen – um diese Verkehrsart herauszugreifen<br />

– als auch in einer Stadt mit starker Fahrradtradition wie Lingen bestätigen die These;<br />

bei<strong>de</strong> Städte konnten in ähnlichem Maße von <strong>de</strong>n QM-Elementen <strong>de</strong>r Erstinstallation profitieren.<br />

Die These, dass auch sinnvolle Kombinationen von Elementen eines Qualitätsmanagements<br />

– ohne bereits ein in sich geschlossenes System zu bil<strong>de</strong>n – zur nachhaltigen För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Fuß- und Radverkehrs wesentlich beitragen können, lässt sich dagegen nicht ein<strong>de</strong>utig<br />

bejahen, <strong>de</strong>nn ein „Vergleichsfall“ – mit vollständiger Einführung von QM für <strong>de</strong>n Fuß- und Radverkehr<br />

von Anfang an – wur<strong>de</strong> nicht untersucht. Beson<strong>de</strong>rs die Fallbeispiele Plauen und Wittenberg<br />

legen aber <strong>de</strong>n Schluss nahe, dass eine schrittweise QM-Einführung zwingend geboten<br />

sein kann. In Plauen aufgrund <strong>de</strong>r nachvollziehbaren Selbsteinschätzung <strong>de</strong>r Akteure, dass<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>r Infrastruktur (und <strong>de</strong>r Nachfrage, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>s Radverkehrs) in gewisser<br />

Weise Schritt halten muss. In Wittenberg konnten u.a. die QM-Elemente ‚Qualitätsziele’ und<br />

‚Dienstanweisung’ zwar formal eingeführt, aber noch nicht mit Leben gefüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die These, dass die Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Fuß- und Radverkehrsför<strong>de</strong>rung durch QM-<br />

Anwendung geför<strong>de</strong>rt wird, kann zum Berichtszeitpunkt noch nicht bestätigt wer<strong>de</strong>n. Dafür war<br />

<strong>de</strong>r Vorhabens- bzw. Beobachtungszeitraum bisher zu kurz. Am Beispiel Lingen sind jedoch –<br />

über die angewen<strong>de</strong>ten QM-Instrumente hinaus – <strong>de</strong>m Anschein nach Qualitäten vorhan<strong>de</strong>n,<br />

die das Vertrauen in eine nachhaltige Entwicklung <strong>de</strong>r Fuß- und Radverkehrsför<strong>de</strong>rung stärken<br />

können: Führungs- und Vorbildfunktion <strong>de</strong>r Verwaltungsspitze, flache Hierarchien und effiziente<br />

Arbeitsabläufe in <strong>de</strong>r Verwaltung.<br />

Festzuhalten ist, dass die Anwendung eines Beschwer<strong>de</strong>managements für <strong>de</strong>n Fuß- und<br />

Radverkehr in <strong>de</strong>n drei Mo<strong>de</strong>llstädten sowohl aus Sicht <strong>de</strong>r Städte als auch <strong>de</strong>r Forschungsnehmer<br />

als positive Erfahrung zu werten ist, die an<strong>de</strong>re Kommunen ermutigen kann, dieses<br />

Instrument zu nutzen. Aus Sicht <strong>de</strong>r Experten hat sich die These bestätigt, dass die Alltagserfahrungen<br />

<strong>de</strong>r Verkehrsteilnehmer ein wichtiges und nützliches Wissenspotenzial verkörpern.<br />

Gera<strong>de</strong> für die störungssensitiven Verkehrsarten Fuß- und Radverkehr können durch Mängelbehebungen<br />

hohe Attraktivitätsgewinne erzielt wer<strong>de</strong>n.

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