Schlussbericht - Difu.de

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14.10.2013 Aufrufe

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse Tab. 7-8: Zusammengefasste Verkehrsvermeidungspotenziale für Lingen und Plauen Datenbasis für Verkehrsverlagerung Zählungen (2001, 2004) Zählungen (2001, 2004) Zählungen (2001, 2004) Befragung (SrV 2003) plan & rat / PGV 118 Räumlicher Bezug Verkehrsart Ziel- und Quellverkehr der Innenstadt Ziel- und Quellverkehr der Innenstadt Ziel- und Quellverkehr der Innenstadt Binnenverkehr Gesamtstadt Stadt Lingen Fußverkehr 95,1 Radverkehr 314,5 Fuß- und Radverkehr Stadt Plauen unterer Wert oberer Wert Tsd. Pers.-km/a Tsd. Pers.-km/a Tsd. Pers.km/a 409,6 Radverkehr 207,5 Fuß- und Radverkehr 9.000 21.500 1. Nutzenbewertung unter Anwendung eines umfassenden Vermeidungskostenansatzes (Beispiele Lingen und Plauen) Der Vermeidungskostenansatz nach LITMAN berücksichtigt wie dargestellt (vgl. Kap. 2.2) ein umfassendes Spektrum an Nutzenkomponenten, das in erster Näherung auf deutsche Verhältnisse übertragbar ist. Für die Anwendung in den Modellstädten Lingen und Plauen werden nachfolgend die Berechnungsgrundlagen bzw. Annahmen erläutert 84 . Nutzen- bzw. Potenzialherleitung: Jährliche Vermeidungskosten werden für einen durchschnittlichen IST-Zustand zwischen 2001 und 2004 ermittelt, d.h. auf Basis der gezählten (auf jährliche Werte hochgerechneten) Fußgänger und Radfahrer an einem (inneren, weitgehend geschlossenen) Innenstadtkordon. Es werden nur die durchschnittlichen Zuwächse in diesem Zeitraum bewertet, die eine Vermeidung von vorher mutmaßlich vorhandenen MIV-Fahrten bewirkten. Es wird demnach angenommen, dass keine ÖV-Fahrten zum Fuß- oder Radverkehr verlagert werden und dass keine neuen Fuß- und Radverkehrswege entstehen. Die Hochrechnung von gezählten, nachmittäglichen Werten auf jährliche Werte erfolgt vorsichtig (Hochrechnungsmodell): die Vermeidungswerte pro km Pkw-Fahrt (vgl. Tab. 7-6) werden auf eine 3h-Gruppe der Hauptverkehrszeit und 2 x 3h-Gruppen der übrigen Tageszeiten bezogen sowie auf nur 26 Wochen des Jahres („die mit gutem Wetter“) mit je 6 Werktagen. 84 Ausführliche Herleitung (EXCEL-Tabelle) vgl. Materialien-CD, Materialien Schlussbericht, Kap. 7.5.

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse plan & rat / PGV 119 Die durchschnittlichen Wegelängen des Fuß- und Radverkehrs werden für Lingen geschätzt (= etwas höher als der Bundesdurchschnitt 85 ) und für Plauen aus der SrV- Befragung 2003 86 entnommen. Diese Wegelängen werden jeweils um ca. 10 bis 20% verringert angesetzt, weil die mittleren Entfernungen mit der Innenstadt als Ziel geringer als der Durchschnitt aller Quelle-Ziel-Beziehungen angenommen wird. Kostenherleitung: Unter Vermeidung einer aufwändigen, aber dennoch nicht erfolgversprechenden (und nicht auf andere Städte übertragbaren) Ermittlung von Einzelkosten wurden die geplanten, der Länge nach quantifizierbaren Radroutennetze der Städte mit einem pauschalen km-Preis von 30 Tsd. € für die bauliche Herrichtung (bzw. Sanierung) mit einem Mix aus verkehrsregelnden und baulichen Maßnahmen finanziell bewertet. Der km-Preis entspringt den etwa gleichlautenden Angaben beider Städte. Durch den gewählten Innenstadtbezug der Bewertung der Verkehrsvermeidung können nicht die vollen Kosten des gesamtstädtischen Netzes umgelegt werden, sondern nur ein fiktiver Anteil, der den innenstadtbezogenen Verkehr aufnimmt. Dieser wird mit 50% veranschlagt. Der Fußverkehr wird der Einfachheit halber als mit einfachen Maßnahmen pauschal inbegriffen betrachtet. Dies begründet sich u.a. darin, dass ein Wirkungszusammenhang zwischen Maßnahme und Verkehrsaufkommen für das zu Fuß gehen weitaus schwerer nachweisbar erscheint als für das Rad fahren. Die jährlichen kalkulatorischen Kosten für Abschreibung und Unterhaltung werden vereinfachend mit 10% der Herstellungskosten angesetzt. Dieser Wert entspricht etwa einem schweizerischen Maßnahmenbeispiel „Radfahrstreifen“ und liegt deutlich über den Ansätzen für andere, bauliche Maßnahmenbeispiele mit ca. 7% (ASTRA 2003). Nachfolgende Tab. 7-9 gibt eine Übersicht über die von LITMAN herangezogenen Nutzenfaktoren und ihre monetäre Bewertung. 85 Bundesdurchschnitt 2002: Fußwege 1,4 km, Radfahrten 3,3 km (Quelle: Mobilität in Deutschland, Fahrradverkehr, Hrsg. BMVBW, April 2004) 86 SrV Plauen 2003: Fußwege 1,2 km, Radfahrten 4,2 km.

Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />

Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

Tab. 7-8: Zusammengefasste Verkehrsvermeidungspotenziale für Lingen und Plauen<br />

Datenbasis<br />

für Verkehrsverlagerung<br />

Zählungen<br />

(2001, 2004)<br />

Zählungen<br />

(2001, 2004)<br />

Zählungen<br />

(2001, 2004)<br />

Befragung<br />

(SrV 2003)<br />

plan & rat / PGV<br />

118<br />

Räumlicher Bezug Verkehrsart<br />

Ziel- und Quellverkehr<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt<br />

Ziel- und Quellverkehr<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt<br />

Ziel- und Quellverkehr<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt<br />

Binnenverkehr Gesamtstadt<br />

Stadt Lingen<br />

Fußverkehr 95,1<br />

Radverkehr 314,5<br />

Fuß- und<br />

Radverkehr<br />

Stadt Plauen<br />

unterer Wert oberer Wert<br />

Tsd. Pers.-km/a Tsd. Pers.-km/a Tsd. Pers.km/a<br />

409,6<br />

Radverkehr 207,5<br />

Fuß- und<br />

Radverkehr<br />

9.000 21.500<br />

1. Nutzenbewertung unter Anwendung eines umfassen<strong>de</strong>n Vermeidungskostenansatzes<br />

(Beispiele Lingen und Plauen)<br />

Der Vermeidungskostenansatz nach LITMAN berücksichtigt wie dargestellt (vgl. Kap. 2.2) ein<br />

umfassen<strong>de</strong>s Spektrum an Nutzenkomponenten, das in erster Näherung auf <strong>de</strong>utsche Verhältnisse<br />

übertragbar ist. Für die Anwendung in <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstädten Lingen und Plauen wer<strong>de</strong>n<br />

nachfolgend die Berechnungsgrundlagen bzw. Annahmen erläutert 84 .<br />

Nutzen- bzw. Potenzialherleitung:<br />

Jährliche Vermeidungskosten wer<strong>de</strong>n für einen durchschnittlichen IST-Zustand zwischen<br />

2001 und 2004 ermittelt, d.h. auf Basis <strong>de</strong>r gezählten (auf jährliche Werte hochgerechneten)<br />

Fußgänger und Radfahrer an einem (inneren, weitgehend geschlossenen) Innenstadtkordon.<br />

Es wer<strong>de</strong>n nur die durchschnittlichen Zuwächse in diesem Zeitraum bewertet, die<br />

eine Vermeidung von vorher mutmaßlich vorhan<strong>de</strong>nen MIV-Fahrten bewirkten. Es wird<br />

<strong>de</strong>mnach angenommen, dass keine ÖV-Fahrten zum Fuß- o<strong>de</strong>r Radverkehr verlagert wer<strong>de</strong>n<br />

und dass keine neuen Fuß- und Radverkehrswege entstehen.<br />

Die Hochrechnung von gezählten, nachmittäglichen Werten auf jährliche Werte erfolgt vorsichtig<br />

(Hochrechnungsmo<strong>de</strong>ll): die Vermeidungswerte pro km Pkw-Fahrt (vgl. Tab. 7-6)<br />

wer<strong>de</strong>n auf eine 3h-Gruppe <strong>de</strong>r Hauptverkehrszeit und 2 x 3h-Gruppen <strong>de</strong>r übrigen Tageszeiten<br />

bezogen sowie auf nur 26 Wochen <strong>de</strong>s Jahres („die mit gutem Wetter“) mit je 6<br />

Werktagen.<br />

84 Ausführliche Herleitung (EXCEL-Tabelle) vgl. Materialien-CD, Materialien <strong>Schlussbericht</strong>, Kap. 7.5.

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