Schlussbericht - Difu.de
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Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />
Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
plan & rat / PGV<br />
115<br />
tung <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n 70er- Jahren stammen<strong>de</strong>n Fußgängerzone, die eine weitere Stärkung <strong>de</strong>r<br />
Nahmobilität erwarten lassen.<br />
Für Wittenberg ist das im Rahmen <strong>de</strong>r Altstadtsanierung im Vorhabenszeitraum in Teilen umgesetzte<br />
Oberflächenkonzept mit einer für eine historische Altstadt angemessenen Straßenraumgestaltung,<br />
verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Freilegung <strong>de</strong>s Stadtbaches sowie die touristische Wegweisung<br />
für <strong>de</strong>n Fußverkehr zu nennen. Überlegungen zu einer mehr alltagstauglichen (und damit<br />
Stärkung <strong>de</strong>r Nahmobilität) Aufwertung <strong>de</strong>r Fußgängerzone (mit Vorschlägen zur Steigerung<br />
<strong>de</strong>r Aufenthaltsqualität für Kin<strong>de</strong>r) sowie zu angemessenen Fahrradabstellanlagen liegen als<br />
Konzept vor.<br />
Zusammenfassen<strong>de</strong> Einschätzung<br />
Die Voraussetzungen für die Stärkung von Nahmobilität waren durch die Auswahl in <strong>de</strong>n drei<br />
Städten gegeben. Dazu zählen die räumlich-kompakte Stadtstruktur, vergleichsweise attraktive<br />
Innenstädte sowie die Fahrradtradition mit relativ günstiger Radverkehrsinfrastruktur in Lingen<br />
und Wittenberg. Für Plauen ist <strong>de</strong>r hohe Anteil <strong>de</strong>s zu Fuß Gehens anzuführen. Konzeptionelle<br />
Planungen mit Komponenten einer verkehrsreduzieren<strong>de</strong>n Stadt- und Verkehrsplanung wur<strong>de</strong>n<br />
großenteils erst im Verlauf <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens – und durch dieses angestoßen – erarbeitet.<br />
Der Untersuchungszeitraum war zu kurz, um Effekte hieraus ableiten zu können. Dies gilt auch<br />
für die Maßnahmen zur Steigerung <strong>de</strong>r Attraktivität <strong>de</strong>s öffentlichen Raumes, in erster Linie in<br />
<strong>de</strong>r Innenstadt bzw. <strong>de</strong>r Fußgängerzone, die nicht immer in ursächlichem Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llvorhaben (vgl. Handlungsfel<strong>de</strong>r) stan<strong>de</strong>n. Dies kann lediglich für Lingen angeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, zumal mit <strong>de</strong>m Altstadtstän<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Öffnung <strong>de</strong>r Burgstraße für <strong>de</strong>n queren<strong>de</strong>n<br />
Radverkehr zwei konfliktbehaftete kommunalpolitische Themen gelöst wur<strong>de</strong>n.<br />
Die Vorher-Nachher-Zählungen an wichtigen Querschnitten unterstreichen die Notwendigkeit<br />
von kontinuierlichen Wirkungskontrollen, wobei Querschnittszählungen – genau wie Unfallanalysen<br />
– noch mit einem relativ vertretbaren Aufwand für die Kommunen durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
können. Sie sind ein erster Hinweis für mögliche Än<strong>de</strong>rungen im Verkehrsmittelwahlverhalten in<br />
Richtung Stärkung Nahmobilität, wobei im Radverkehr stärkere Zunahmen zu verzeichnen sind.<br />
Insgesamt gesehen hat <strong>de</strong>r nichtmotorisierte Verkehr in Wittenberg einen größeren Stellenwert<br />
als in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llstädten. Während in Lingen und Plauen <strong>de</strong>r MIV annähernd<br />
60 % <strong>de</strong>s Modal-Split ausmacht, sind es in Wittenberg weniger als 50 %.<br />
Die steigen<strong>de</strong>n Verkehrsmengen im Rad- und Fußverkehr in Lingen sind ein erstes Indiz für<br />
<strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r realisierten Maßnahmen im Kontext <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llvorhabens, was <strong>de</strong>n Beteili-