Schlussbericht - Difu.de

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14.10.2013 Aufrufe

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse plan & rat / PGV 110 In Plauen liegen die Zunahmen beim Fußverkehr bei knapp 3 %, beim Radverkehr bei deutlichen 76 %. Verhielten sich die Verkehrsmengen 2001 noch wie 1:17 so hat das Verhältnis jetzt auf ca. 1:10 zugenommen. In Wittenberg sind Abnahmen sowohl bei Fußgängern (- 15 %) als auch bei Radfahrern (- 25 %) zu verzeichnen. Die ausgewählten Zählstellen markieren an beiden Zählzeitpunkten die wichtigsten Innenstadtzugänge bzw. Zufahrten des nichtmotorisierten Verkehrs. Der Nachher- Zeitraum war baulich wesentlich durch die Umgestaltung der Jüdenstraße, aber auch durch Straßenbaumaßnahmen südlich und östlich der Innenstadt, geprägt (Neubau B 2 und B 187). 2. Modal-Split-Veränderungen 78 Generelle Potenziale zur Veränderung der Verkehrsmittelwahl zugunsten von Rad- und Fußverkehr waren in allen drei Modellstädten vorhanden (vgl. Kap. 2.1). Zu Beginn des Modellvorhabens in 2001 wurde die Ausgangslage dokumentiert. Für Plauen lagen exakte Modal-Split- Daten aus der SrV (1998) vor, für Lingen und Wittenberg wurden Schätzungen vorgenommen 79 . (s. Tab. 7-4). Tab. 7-4: Modal-Split-Daten und Schätzung für die Modellstädte (Binnenverkehr) (2001) [Anteil an der Zahl der Wege in %] Lingen (eigene Schätzung) Plauen (SrV/1998) Wittenberg (eigene Schätzung) MIV 55 43 50 ÖV 5 15 10 Rad 20 3 15 Fuß 20 39 25 Nachstehend werden mögliche eingetretene Veränderungen in der Verkehrsmittelwahl aufgezeigt, wobei die Qualität der Daten und die Erhebungszeiträume in den drei Städten unterschiedlich sind. Die Bewertung der nachstehenden Ergebnisse ist ferner vor dem Hintergrund des bundesweiten Trends zu sehen (Ergebnisse der Untersuchung „Mobilität in Deutschland 2002“) 80 : - Zunahme im MIV (vor allem im Ausbildungs-, Einkaufs- und Freizeitverkehr); 78 s. die ausführliche Darstellung auf der Materialien-CD (Materialien Schlussbericht, Kap. 7.4). 79 s. auch Zusammenstellung und die Herleitung der Schätzwerte des Modal-Split im 1. Zwischenbericht, Kap.4 (Materialien-CD /1. Zwischenbericht). 80 INFAS/DIW(2003). Mobilität in Deutschland. Tabellenband Juli 2003. www.kontiv2002.de

Modellvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse plan & rat / PGV 111 - Leichte Abnahme des Radverkehrs insgesamt, jedoch Zunahme des Radverkehrsanteils in einzelnen Städten und große regionale Unterschiede; - Leichter Rückgang des Fußverkehrs. Differenziert für die drei Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind die Anteile des Rad- und Fußverkehrs nachstehend dargestellt (s. Tab. 7-5). Tab. 7-5: Anteile im Rad- und Fußverkehr Radverkehr Fußverkehr Niedersachsen 12,7 % 20,8 % Sachsen-Anhalt 11,1 % 26,4 % Sachsen 7,2 % 25,7 % Bundesweit 8,7 % 23 % Wege, Personen ab 0 Jahre, Hauptverkehrsmittel nach Zuordnungsregel KONTIV (www.kontiv2002.de) Lingen: Für die Bedeutung der nichtmotorisierten Verkehrsmittel und die Abschätzung möglicher Modal- Split-Veränderungen können Daten einer Bürgerbefragung (2002) zu künftigen Schwerpunkten der Arbeit von Rat und Verwaltung herangezogen werden: Das Fahrrad wird von den Lingenern nach dem PKW als das zweithäufigste Verkehrsmittel genannt, signifikante Unterschiede nach Geschlecht gibt es nicht. Weitere potenzielle Veränderungen in der Verkehrsmittelwahl können aufgrund des geplanten Fußgänger- und Radfahrertunnels (Bahnhofsunterführung als kürzere Verbindung der Innenstadtbereiche mit den östlichen Stadtteilen) genannt werden (vgl. Kap. 4). Über die Hälfte der befragten Kraftfahrer würde sich für die Nutzung des Fußgänger- und Radfahrertunnels auf dem Weg in die Innenstadt bzw. zum Bahnhof entscheiden, d.h. das Auto stehen lassen. Von dem ebenfalls geplanten Bau einer Fahrradstation am Bahnhof sind jedoch keine signifikanten Verlagerungen vom Autoverkehr zu erwarten. Auf die Frage, ob sie das Fahrrad im Vor- oder Nachtransport nutzen würden, wenn eine gesicherte und wettergeschützte Abstellanlage vorhanden sei, antworteten 48% mit „ja“, 52% mit „nein (SCHNÜLL/HALLER, 2003). Für eine positive Bewertung des Modal-Split sprechen auch die Steigerungen der Querschnittsbelastungen (Radverkehr +14,5 % Fußverkehr +18 %).

Mo<strong>de</strong>llvorhaben Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt<br />

Kapitel 7 Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

plan & rat / PGV<br />

111<br />

- Leichte Abnahme <strong>de</strong>s Radverkehrs insgesamt, jedoch Zunahme <strong>de</strong>s Radverkehrsanteils in<br />

einzelnen Städten und große regionale Unterschie<strong>de</strong>;<br />

- Leichter Rückgang <strong>de</strong>s Fußverkehrs.<br />

Differenziert für die drei Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind die<br />

Anteile <strong>de</strong>s Rad- und Fußverkehrs nachstehend dargestellt (s. Tab. 7-5).<br />

Tab. 7-5: Anteile im Rad- und Fußverkehr<br />

Radverkehr Fußverkehr<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen 12,7 % 20,8 %<br />

Sachsen-Anhalt 11,1 % 26,4 %<br />

Sachsen 7,2 % 25,7 %<br />

Bun<strong>de</strong>sweit 8,7 % 23 %<br />

Wege, Personen ab 0 Jahre, Hauptverkehrsmittel nach Zuordnungsregel KONTIV<br />

(www.kontiv2002.<strong>de</strong>)<br />

Lingen:<br />

Für die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r nichtmotorisierten Verkehrsmittel und die Abschätzung möglicher Modal-<br />

Split-Verän<strong>de</strong>rungen können Daten einer Bürgerbefragung (2002) zu künftigen Schwerpunkten<br />

<strong>de</strong>r Arbeit von Rat und Verwaltung herangezogen wer<strong>de</strong>n: Das Fahrrad wird von <strong>de</strong>n Lingenern<br />

nach <strong>de</strong>m PKW als das zweithäufigste Verkehrsmittel genannt, signifikante Unterschie<strong>de</strong> nach<br />

Geschlecht gibt es nicht.<br />

Weitere potenzielle Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Verkehrsmittelwahl können aufgrund <strong>de</strong>s geplanten<br />

Fußgänger- und Radfahrertunnels (Bahnhofsunterführung als kürzere Verbindung <strong>de</strong>r Innenstadtbereiche<br />

mit <strong>de</strong>n östlichen Stadtteilen) genannt wer<strong>de</strong>n (vgl. Kap. 4). Über die Hälfte <strong>de</strong>r<br />

befragten Kraftfahrer wür<strong>de</strong> sich für die Nutzung <strong>de</strong>s Fußgänger- und Radfahrertunnels auf<br />

<strong>de</strong>m Weg in die Innenstadt bzw. zum Bahnhof entschei<strong>de</strong>n, d.h. das Auto stehen lassen. Von<br />

<strong>de</strong>m ebenfalls geplanten Bau einer Fahrradstation am Bahnhof sind jedoch keine signifikanten<br />

Verlagerungen vom Autoverkehr zu erwarten. Auf die Frage, ob sie das Fahrrad im Vor- o<strong>de</strong>r<br />

Nachtransport nutzen wür<strong>de</strong>n, wenn eine gesicherte und wettergeschützte Abstellanlage vorhan<strong>de</strong>n<br />

sei, antworteten 48% mit „ja“, 52% mit „nein (SCHNÜLL/HALLER, 2003).<br />

Für eine positive Bewertung <strong>de</strong>s Modal-Split sprechen auch die Steigerungen <strong>de</strong>r Querschnittsbelastungen<br />

(Radverkehr +14,5 % Fußverkehr +18 %).

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