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30 Jahre Veloförderung in der Stadt Zürich 1975 bis 2005

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Interview<br />

Hansruedi Wymann<br />

Hansruedi Wymann war<br />

von 1986 <strong>bis</strong> März 200<br />

Kommissariatsleiter <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Abteilung für Verkehr <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>polizei <strong>Zürich</strong>; seit<br />

200 Bereichsleiter Planung<br />

und Lenkung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dienstabteilung<br />

Verkehr des<br />

Polizeidepartements.<br />

Sie kamen Mitte <strong>der</strong> Achtzigerjahre als Veloplaner von Bern nach <strong>Zürich</strong> – was<br />

erwartete Sie hier?<br />

Bei me<strong>in</strong>em Amtsantritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Zürich</strong> 1986 traf ich auf e<strong>in</strong>en<br />

Riesenstapel von Veloanliegen, hauptsächlich aus dem «Velophon», das e<strong>in</strong>ige<br />

<strong>Jahre</strong> zuvor vom damaligen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Zürich</strong> e<strong>in</strong>gerichtet worden war. In<br />

<strong>der</strong> Abteilung für Verkehr <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>polizei gab es <strong>bis</strong> zu diesem Zeitpunkt nur e<strong>in</strong>e<br />

Person, die sich mit Veloanliegen zu befassen hatte. Ich gründete die «Interne<br />

Velokommission» – mit Fachleuten aus allen Bereichen <strong>der</strong> Abteilung für Verkehr<br />

und <strong>der</strong> Verkehrs<strong>in</strong>struktion. Diese koord<strong>in</strong>iert <strong>bis</strong> heute die Umsetzung von<br />

Veloprojekten mit Signalisationen, Markierungen etc. Seit zwei <strong>Jahre</strong>n s<strong>in</strong>d auch<br />

<strong>der</strong> städtische Velobeauftragte und se<strong>in</strong> Stellvertreter <strong>in</strong> dieser Kommission dabei.<br />

Die Projektierung von Velomassnahmen verlagerte sich <strong>in</strong> dieser Zeit immer mehr<br />

von Nebenstrassen auf Hauptstrassen, im Gegensatz zur früheren Politik «Velo –<br />

weg von Hauptstrassen». Die Velophon-Anliegen sollten optimal im S<strong>in</strong>ne des<br />

Strassenverkehrsgesetzes realisiert werden. Der Velophon-Beauftragte Jean-Louis<br />

Frossard fasste die Anliegen aus <strong>der</strong> Bevölkerung jeweils katalogartig mit detailliertem<br />

Beschrieb, Skizzen und Fotos so gut zusammen, dass sich zeitaufwändige<br />

Begehungen erübrigten. Viele pragmatische Lösungen wurden <strong>in</strong> diesen <strong>Jahre</strong>n<br />

realisiert.<br />

Was hat sich seither verän<strong>der</strong>t?<br />

Es folgten die <strong>Jahre</strong> <strong>der</strong> Kompromisse – Stichwort «historischer Kompromiss» bei<br />

<strong>der</strong> Parkplatzfrage <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zürcher Innenstadt. Es gab geme<strong>in</strong>same Kampagnen mit<br />

Verkehrsverbänden zur Verbesserung <strong>der</strong> Verkehrskultur. Mit <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Verlagerung von Velonebenrouten auf Hauptachsen kamen nun auch Lösungen für<br />

«Knackpunkte» dazu. Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die Veloführung auf <strong>der</strong> Rudolf-Brun-<br />

Brücke o<strong>der</strong> im Museumsknoten, wo lange Zeit nach Lösungen gesucht wurde.<br />

Der Museumsknoten ist e<strong>in</strong> gutes Beispiel dafür, wie e<strong>in</strong> jahrelang bestehen<strong>der</strong><br />

«gordischer Knoten» für Velofahrende befriedigend und vor allem verkehrssicher<br />

gelöst werden konnte. Nicht zuletzt standen uns <strong>in</strong>zwischen auch planerische und<br />

verkehrstechnische Instrumente wie aufgeweitete Radstreifen o<strong>der</strong> vorgezogene<br />

Radstreifen zur Verfügung, was vor zwanzig <strong>Jahre</strong>n noch undenkbar gewesen<br />

wäre. H<strong>in</strong>gegen mussten wir bei Veloanliegen an lichtsignalgeregelten Kreuzungen<br />

– etwa «Vorgrün» für Radfahrende – aus gesetzlichen Gründen heikle Abwägungen<br />

treffen. Lieber markierten wir an diesen Örtlichkeiten separate Spuren für Radfahrende.<br />

Oft wird auch übersehen, dass die Verknüpfung <strong>der</strong> Verkehrsregelung an<br />

benachbarten Kreuzungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong> untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Priorität des öffentlichen Verkehrs nur wenig Spielraum für «spezi-<br />

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