30 Jahre Veloförderung in der Stadt Zürich 1975 bis 2005
30 Jahre Veloförderung in der Stadt Zürich 1975 bis 2005 30 Jahre Veloförderung in der Stadt Zürich 1975 bis 2005
1997 3. Motion Baur/Walther Die geplanten Strecken führen über kommunale und überkommunale Strecken und weisen eine Gesamtlänge von rund 40 km auf – und 28 ausgewiesene Lücken. Für die Schliessung der insgesamt 28 festgestellten Lücken legt die Arbeitsgruppe folgende Grundsätze fest: – Einfache und kostengünstige Lösungen. – Lösungen mit hoher Akzeptanz sollen eine rasche Realisierung ermöglichen. – Keine Lösungen lediglich mit Alibicharakter. – Die Hauptrouten sollen trotz unterschiedlichster Massnahmen und Erscheinung durchgehend erkennbar sein. – Die Massnahmen sollen vom Ansatz her Modellcharakter für die weitere Förderung des Veloverkehrs auf den städtischen Strassen haben. – Die vom Bundesamt für Polizeiwesen vertretene Auffassung, wonach «Probleme des leichten Zweiradverkehrs immer auch solche des Motorfahrzeugverkehrs und deshalb auch dort zu lösen sind», wird möglichst konsequent angewendet. Die Bearbeitung der Lücken erfolgt in Zusammenarbeit mit der kantonalen Verwaltung sowie den städtischen Verkehrsbetrieben (VBZ). Im Konzept enthalten sind auch begleitende Massnahmen. So soll durch eine gute Wegweisung die klare Führung des Veloverkehrs gewährleistet werden. Zudem sollen Eröffnung und Einführung der Routen von einer breiten Öffentlichkeitskampagne begleitet werden, welche der potenziellen «Kundschaft» S. 27 24 Viele Verbesserungen und «mehr Platz für Velos», mit prominenter Unterstützung von Nationalrätin Ursula Koch – aber Problempunkte wie der Museumsknoten harren noch einer Lösung. Die Motionsrouten sollen Abhilfe schaffen.
Interview Kathy Riklin Kathy Riklin – Gymnasiallehrerin und Nationalrätin der CVP, war von 1982 bis 2001 im Gemeinderat der Stadt Zürich und Mitglied der Velowegkommission. Was war Ihr erster Kontakt mit der Veloförderung? Mein erster überwiesener Vorstoss als frischgebackene Gemeinderätin war 1982 die Prüfung der Aufhebung der Sperrzonen in der Altstadt für den Veloverkehr. In der Velowegkommission vertrat damals Leo Kälin die CVP, notabene explizit als Fussgänger. Als aktive und begeisterte Velofahrerin musste ich bis 1987 warten, bis ich unsere Partei vertreten durfte. Das Beispiel illustriert gut die damalige Stimmung. Die Velodurchlässigkeit der Innenstadt blieb im Gemeinderat ein ewiges Thema, das leider immer mehr versandete. Noch mehr als früher wäre ich heute als Bewohnerin der Altstadt auf legale Zufahrten angewiesen. Wie erlebten Sie die folgenden Jahre? Das grosse Velo-Engagement von Stadtrat Aeschbacher war durch die ganzen Achtzigerjahre stark spürbar. Für die bürgerlichen KollegInnen blieb das Velo vorab ein Sportgerät, und die Verkehrsdiskussionen wurden zum Dauerthema. Als Politikerin und Alltagsvelofahrerin brachten mir die Velowegkommissionsreisen nach Deutschland und Holland – auch durch die überparteilichen Kontakte mit KollegInnen und der Verwaltung – viel. Mitte der Neunziger war mit der Veloförderung ein Stand erreicht, der sich sehen lassen konnte. Auch in der Verwaltung wurde das Velo selbstverständlich. Als ich im Jahr 2000 Gemeinderatspräsidentin wurde, erhielt ich als GA-Besitzerin anstelle einer Freikarte für die VBZ ein «Velo- Begleit-GA», mit dem ich meine repräsentativen Pflichten am Zürichberg bequemer erledigen konnte. Wie hat sich Zürich sonst noch veloklimatisch verändert? Die Anbindemöglichkeiten an den Bahnhöfen und die Aktion Veloordnung haben eine grössere Sicherheit für die VelobenutzerInnen ermöglicht und zu einem schöneren Stadtbild geführt. Bei privaten Liegenschaften muss in den Köpfen aber noch viel passieren. So sind z.B. Velokeller in Schulen keine Alternative zu attraktiven Abstellplätzen bei den Eingängen. Wie sehen Sie die Rolle des Velos in der Zukunft? Als Alltagsvelofahrerin begrüsse ich jegliche Massnahmen zugunsten einer Steigerung des Veloanteils. Deshalb wäre eine Velohelmpflicht ein sehr schlechtes Signal. Eine Reglementierung zu Ungunsten der Velofahrenden wäre auch aus gesundheitspolitischen Gründen falsch, da dies der Veloförderung diametral entgegenlaufen würde. Viel besser wären Kampagnen mit Prominenten, die Velo fahren. Die zunehmende «Automobilisierung» der Schweiz ist ein grosses Problem. Hier müsste die Politik das Velo viel prominenter als Alternative propagieren. n 25
- Seite 1: Stadt Zürich Tiefbau- und Entsorgu
- Seite 4 und 5: Vorwort Normalität als Ziel Meinen
- Seite 6 und 7: Veloförderung im Laufe der Zeit 19
- Seite 8 und 9: 1981 Mit der Abstimmung über die V
- Seite 10 und 11: 1988 2. Die politischen Jahre Absti
- Seite 12 und 13: Interview Ruedi Ott Ruedi Ott, Leit
- Seite 14 und 15: 1990 2. Die politischen Jahre Das P
- Seite 16 und 17: Höhepunkt: das Velo-Spektakel Plak
- Seite 18 und 19: 2. Die politischen Jahre Bericht zu
- Seite 20 und 21: Interview Ruedi Aeschbacher Ruedi A
- Seite 22 und 23: 199 Verkehrs-Aggression und Verkehr
- Seite 26 und 27: Züri rollt Das Gratis-Sommervergn
- Seite 28 und 29: 3. Motion Baur/Walther Verwaltung.
- Seite 30 und 31: 1999 2000 2002 0 Im Juni 1999 nehme
- Seite 32 und 33: 200 4. Neue Mobilitätsstrategie Ka
- Seite 34 und 35: Ob an Grossanlässen oder bei Bahnh
- Seite 36 und 37: 4. Neue Mobilitätsstrategie Veloso
- Seite 38 und 39: 200 Die Kampagne «Mobilität ist K
- Seite 40 und 41: 5. Motivation und Imageförderung M
- Seite 42 und 43: 2005 5. Motivation und Imageförder
- Seite 44 und 45: elle Velolösungen» offen lässt.
- Seite 46 und 47: Protokolle Stadtrat / Gemeinderat G
1997<br />
3. Motion Baur/Walther<br />
Die geplanten Strecken führen über kommunale und überkommunale Strecken<br />
und weisen e<strong>in</strong>e Gesamtlänge von rund 40 km auf – und 28 ausgewiesene Lücken.<br />
Für die Schliessung <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt 28 festgestellten Lücken legt die Arbeitsgruppe<br />
folgende Grundsätze fest:<br />
– E<strong>in</strong>fache und kostengünstige Lösungen.<br />
– Lösungen mit hoher Akzeptanz sollen e<strong>in</strong>e rasche Realisierung ermöglichen.<br />
– Ke<strong>in</strong>e Lösungen lediglich mit Alibicharakter.<br />
– Die Hauptrouten sollen trotz unterschiedlichster Massnahmen und Ersche<strong>in</strong>ung<br />
durchgehend erkennbar se<strong>in</strong>.<br />
– Die Massnahmen sollen vom Ansatz her Modellcharakter für die weitere<br />
För<strong>der</strong>ung des Veloverkehrs auf den städtischen Strassen haben.<br />
– Die vom Bundesamt für Polizeiwesen vertretene Auffassung, wonach<br />
«Probleme des leichten Zweiradverkehrs immer auch solche des Motorfahrzeugverkehrs<br />
und deshalb auch dort zu lösen s<strong>in</strong>d», wird möglichst<br />
konsequent angewendet.<br />
Die Bearbeitung <strong>der</strong> Lücken erfolgt <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> kantonalen Verwaltung<br />
sowie den städtischen Verkehrsbetrieben (VBZ).<br />
Im Konzept enthalten s<strong>in</strong>d auch begleitende Massnahmen. So soll durch e<strong>in</strong>e<br />
gute Wegweisung die klare Führung des Veloverkehrs gewährleistet werden.<br />
Zudem sollen Eröffnung und E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Routen von e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeitskampagne<br />
begleitet werden, welche <strong>der</strong> potenziellen «Kundschaft» S. 27<br />
24<br />
Viele Verbesserungen und<br />
«mehr Platz für Velos», mit<br />
prom<strong>in</strong>enter Unterstützung<br />
von Nationalrät<strong>in</strong> Ursula Koch<br />
– aber Problempunkte wie <strong>der</strong><br />
Museumsknoten harren noch<br />
e<strong>in</strong>er Lösung. Die Motionsrouten<br />
sollen Abhilfe schaffen.