14.10.2013 Aufrufe

30 Jahre Veloförderung in der Stadt Zürich 1975 bis 2005

30 Jahre Veloförderung in der Stadt Zürich 1975 bis 2005

30 Jahre Veloförderung in der Stadt Zürich 1975 bis 2005

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Die politischen <strong>Jahre</strong><br />

Schwierige Umsetzung<br />

Blaubuch<br />

Die Entstehung<br />

von Velophon und<br />

Velofachstelle<br />

Dem klaren Willen zur För<strong>der</strong>ung des Zweiradverkehrs <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong> folgen<br />

schwierige <strong>Jahre</strong> <strong>der</strong> Umsetzung. Mit <strong>der</strong> klaren Frist für die Realisierung dieser<br />

Ziele <strong>bis</strong> Ende 1992 ist die <strong>Stadt</strong>verwaltung gefor<strong>der</strong>t. Die nötigen «tools» für e<strong>in</strong>e<br />

effiziente För<strong>der</strong>ung, das Velophon und die Velofachstelle, werden erst später<br />

geschaffen. Bis dah<strong>in</strong> werden e<strong>in</strong>fachere, verkehrsärmere Strassen zuerst velotauglich<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. An Knotenpunkten, grösseren Strassen und Kreuzungen<br />

h<strong>in</strong>gegen wird entgegen den Vorgaben <strong>der</strong> Initiative wenig <strong>in</strong> die Sicherheit <strong>der</strong><br />

Velofahrenden <strong>in</strong>vestiert. Im Allgeme<strong>in</strong>en wird dort etwas für den Veloverkehr<br />

getan, wo genügend Platz vorhanden ist und e<strong>in</strong>fache Lösungen möglich s<strong>in</strong>d.<br />

Das erste «Blaubuch» (Bericht zur Verkehrspolitik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong>) des <strong>Stadt</strong>rats<br />

1987 def<strong>in</strong>iert die Sicherung <strong>der</strong> umweltfreundlichen Mobilität (Velofahrer und<br />

Fussgänger) als Schwerpunkt. Gleichzeitig bahnt sich mit <strong>der</strong> Planung von<br />

Velomassnahmen auf kantonalen Strassen e<strong>in</strong> <strong>bis</strong> heute dauern<strong>der</strong> Grundsatzkonflikt<br />

mit dem Kanton an, <strong>der</strong> sich mit «ke<strong>in</strong>e Kapazitätsverr<strong>in</strong>gerung für den<br />

mIV» auf den Nenner br<strong>in</strong>gen lässt. Se<strong>in</strong>en Höhepunkt f<strong>in</strong>det er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ablehnung<br />

des kommunalen Teil-Richtplans «Radwege» durch den Zürcher Regierungsrat im<br />

Dezember 1990. Grund: die geplante Führung von kommunalen Radrouten auf<br />

überkommunalen (Staats-)Strassen.<br />

Der Rückschlag für die <strong>Veloför<strong>der</strong>ung</strong> schlägt sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> stadträtlichen<br />

Botschaft vom 20. Mai 1992 zum Fristablauf <strong>der</strong> Velo<strong>in</strong>itiative und Weiterführung<br />

<strong>der</strong> <strong>Veloför<strong>der</strong>ung</strong> nie<strong>der</strong>. Dort steht, dass «die Differenzen zwischen Kanton und<br />

<strong>Stadt</strong> über die planungsrechtlichen Grundlagen, die Def<strong>in</strong>itionen und Zielsetzungen<br />

für das Veloroutennetz gegenwärtig von e<strong>in</strong>er gemischten Arbeitsgruppe<br />

bere<strong>in</strong>igt werden». Schliesslich wird im Jahr 2000 <strong>der</strong> regionale Richtplan mit<br />

e<strong>in</strong>em umfassenden Routennetz festgesetzt.<br />

1985 wird das Velophon e<strong>in</strong>gerichtet, e<strong>in</strong>e externe Telefonstelle, die Fragen und<br />

Anliegen von Velofahrenden <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong> aufnimmt und zu beantworten<br />

versucht. Die von e<strong>in</strong>em Ingenieur geleitete Fachstelle nimmt dabei vor allem<br />

konkrete Verbesserungsideen und H<strong>in</strong>weise auf gefährliche Stellen im Velowegnetz<br />

entgegen.<br />

1987 wird auf Vorstoss <strong>der</strong> IG Velo e<strong>in</strong> Velobeauftragter e<strong>in</strong>gesetzt. Dieser<br />

arbeitet ab 1988 anfänglich im Auftragsverhältnis mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong> halbtags,<br />

kündigt aber bereits nach knapp e<strong>in</strong>em Jahr. Ab 1989 wird die Stelle neu vollbesetzt,<br />

zudem steht dem Velobeauftragten e<strong>in</strong>e Zeichner<strong>in</strong> unterstützend zur<br />

Seite. 1991 wird <strong>in</strong>nerhalb des <strong>Stadt</strong>planungsamtes e<strong>in</strong>e Velofachstelle mit drei<br />

100%-Stellen e<strong>in</strong>gerichtet. Neben <strong>der</strong> Planung des Langsamverkehrs (Mobilitätsstrategie)<br />

koord<strong>in</strong>iert sie die Durchführung von Aufträgen des <strong>Stadt</strong>- und<br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates (z.B. Motion Baur/Walther), die Herausgabe <strong>der</strong> Velo-<strong>Stadt</strong>pläne,<br />

Heiss diskutierte Themen wie<br />

«Expressstrassen durch o<strong>der</strong><br />

um <strong>Zürich</strong>?» werden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Velo-Praxis je nach Platzverhältnissen<br />

oft pragmatisch<br />

umgesetzt.<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!