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Wissensnetz Gender Mainstreaming für die Bundesverwaltung

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<strong>Wissensnetz</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong><br />

Stereotype können auch dazu führen, dass Inkompetenzen und Unzulänglichkeiten durch<br />

eingefahrene Wahrnehmungsmuster nicht bemerkt oder nicht gerecht bewertet werden<br />

(Geschlechtsspezifische implizite und explizite Arbeitsanforderungen und Indikatoren).<br />

Geschlechterstereotype wirken in Form stereotyper Geschlechterideale auch als Maßstäbe<br />

<strong>für</strong> das Selbstbild und vermitteln Menschen Vorgaben von scheinbar ‘echter Weiblichkeit’<br />

und scheinbar ‘echter Männlichkeit’. Sie wirken damit auf <strong>die</strong> Selbstverständlichkeit<br />

geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung.<br />

Stereotypisierung durch andere beeinflusst auch <strong>die</strong> Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung.<br />

Dies wiederum kann das Selbstbewusstsein, das Körpergefühl und das Zutrauen<br />

in <strong>die</strong> eigenen Fähigkeiten negativ beeinflussen. Versagensängste und Schamgefühle<br />

können <strong>die</strong> Folge sein und körperliche, wirtschaftliche und sozial risikoreiche Anpassungsleistungen<br />

zur Folge haben. Extreme Beispiele <strong>für</strong> Anpassungsleistungen auf wahrgenommene<br />

Abweichungen von den Idealen bezüglich des Körpergefühls sind Anorexie<br />

und Schönheitsoperationen bei Frauen und exzessives Bodybuilding bei Männern.<br />

Beispiele<br />

Charakterliche Stereotypisierung<br />

Frauen werden z.B. stereotypisiert als emotional, gefühlvoll, abhängig, verletzlich, passiv,<br />

schwach, unterlegen, sanft, mütterlich, intuitiv, unwissend, verführerisch oder eitel.<br />

Männer werden z.B. stereotypisiert als überlegen, stark, aggressiv, vernünftig, dominierend,<br />

mutig, ehrgeizig, entschieden, zurückhaltend, bestimmt, beschlagen, logisch, unabhängig,<br />

rau.<br />

Soziale Stereotypisierung<br />

Frauen werden wahrgenommen als Mütter, <strong>die</strong> den Ehemann (Partner) und <strong>die</strong> Kinder<br />

versorgen, bildlich dargestellt in der Wohnung, in der Küche oder mit Kindern auf dem<br />

Spielplatz. Männer werden wahrgenommen als erwerbstätige Männer, dabei jedoch nicht<br />

auch als Väter, bildlich dargestellt an Arbeitsplätzen oder mit Aktivitäten im öffentlichen<br />

Raum.<br />

Sexuelle Stereotypisierung<br />

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass alle Menschen heterosexuell sind und Partner/Partnerinnen<br />

des anderen Geschlechtes wählen. Dabei gelten Junggesellen als freie<br />

und unabhängige Männer, während unverheiratete Frauen, selbst in Darstellungen von<br />

modernen, an Karriere orientierten Frauen, noch als auf der Suche nach einem Partner<br />

dargestellt werden.<br />

Literatur zum Thema Stereotypisierung<br />

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