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Wissensnetz Gender Mainstreaming für die Bundesverwaltung

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<strong>Wissensnetz</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong><br />

Hinweis auf ‘<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong>’ abgebaut werden. Dagegen zeigen gerade <strong>die</strong> im Rahmen<br />

von GM erforderlichen <strong>Gender</strong>-Relevanz-Prüfungen und Gleichstellungsfolgenabschätzungen,<br />

dass in bestimmten Politikfeldern Maßnahmen erforderlich sind, <strong>die</strong> nur Frauen adressieren, in<br />

anderen Bereichen dagegen Strategien genutzt werden müssen, <strong>die</strong> sich in erster Linie mit<br />

Männern auseinandersetzen, und in wieder anderen nicht so sehr das Geschlecht, sondern<br />

eher <strong>die</strong> Lebensweise oder das Alter im Vordergrund stehen. GM zielt nicht pauschalisierend<br />

auf <strong>die</strong> Aufgabe bisheriger Formen der Gleichstellungspolitik, sondern auf ihre analytische Fun<strong>die</strong>rung,<br />

also auf ihre optimierte Planung und Gestaltung.<br />

Aufgaben der gleichstellungspolitischen Akteurinnen und Akteure<br />

Mit der Strategie GM sollen <strong>Gender</strong>-Aspekte in den Mainstream des Routinehandelns der Verwaltung<br />

integriert werden. Das bedeutet in erster Linie, dass alle Akteure und Akteurinnen in<br />

ihren jeweiligen Handlungsfeldern fachspezifisch gefordert sind. In GM sind daher Männer ebenso<br />

wie Frauen als Beschäftigte in der Verwaltung einerseits und als Zielgruppen von Maßnahmen<br />

und Programmen andererseits in <strong>die</strong> Analysen zu deren Gleichstellungsrelevanz immer<br />

einbezogen.<br />

Zu erwarten ist, dass Frauenpolitik durch GM gewinnen wird, indem ihre Kompetenzbereiche<br />

erweitert werden. Insbesondere <strong>die</strong> in der langen Praxis ausgebildete Beratungs- und Expertinnenfunktion<br />

<strong>für</strong> Geschlechterfragen wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Implementierung von GM und auch später <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Regelpraxis von Bedeutung sein.<br />

Geschlechterdemokratie<br />

Der Begriff Geschlechterdemokratie ist Anfang der neunziger Jahre in der Frauenbewegung als<br />

Gegenbegriff zum scheinbar neutralen, tatsächlich aber Frauen und Minderheiten ausgrenzenden<br />

westlichen ‘Demokratieverständnis’ geprägt worden. Der Begriff wird heute in Politik und<br />

Wirtschaft, insbesondere von Gewerkschaften und politischen Organisationen, genutzt, wobei<br />

im Begriff ‘Geschlechterdemokratie’ eine Vision des Ziels von Gleichstellung enthalten ist. Geschlechterdemokratie<br />

bedeutet insgesamt, ähnlich wie Gleichstellung, dass Interessen von<br />

Frauen und Männer gleich berücksichtigt und gleich bewertet werden. Mit dem Wort ‘Demokratie’<br />

wird ausgedrückt, dass es um einen nach demokratischen Regeln gestalteten Aushandlungsprozess<br />

zwischen den Geschlechtern geht, in dem <strong>die</strong> Vorstellung von Gleichstellung gemeinsam<br />

und kontrovers entwickelt und verwirklicht wird.<br />

Mit Geschlechterdemokratie wird ein Zustand gleicher Chancen, Rechte und Pflichten der Geschlechter<br />

in allen gesellschaftlichen Bereichen beschrieben. Zur Charakterisierung <strong>die</strong>ses Zu­<br />

standes haben Angelika Blickhäuser und Henning von Bargen eine Art Vision entworfen [link<br />

http://www.boell.de]:<br />

‘Es herrscht Pluralismus und es besteht <strong>die</strong> Bereitschaft, Differenzen auszuhalten und sich produktiv<br />

mit ihnen auseinander zu setzen.

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