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Wissensnetz Gender Mainstreaming für die Bundesverwaltung

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<strong>Wissensnetz</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong><br />

III.2. Das Verhältnis von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> zu Frauenpolitik – Das Verhältnis<br />

von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> zu Männerpolitik<br />

<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> (GM) ist eine Strategie zur Verwirklichung tatsächlicher Gleichstellung.<br />

Frauenförderung ist ebenso wie Männerförderung nur eine Maßnahme, <strong>die</strong> aufgrund <strong>die</strong>ser<br />

Strategie ergriffen werden kann. Der Ansatz von GM insgesamt ist breiter. Diskussionen zeigen,<br />

dass in <strong>die</strong>sem Zusammenhang Missverständnisse um das Verhältnis von Frauenpolitik oder<br />

Männerpolitik zu GM geklärt und missbräuchliche Interpretationen von GM korrigiert werden<br />

müssen. Dabei geht es um Vorbehalte, <strong>die</strong> gegenüber Frauenpolitik bestehen, und um Annahmen<br />

in der Männerpolitik, sowie um <strong>die</strong> Visionen, <strong>die</strong> mit dem Begriff Geschlechterdemokratie<br />

verbunden sind. Des Weiteren sind auch Funktionen und Aufgaben <strong>für</strong> <strong>die</strong> gleichstellungspolitischen<br />

Akteure und Akteurinnen – Gleichstellungsbeauftragte, Frauenministerien usw. – bei der<br />

Umsetzung von GM zu bestimmen.<br />

Literaturhinweise:<br />

Bothfeld, Silke/Gronbach, Sigrid/Riedmüller, Barbara, <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> – eine Innovation<br />

in der Gleichstellungspolitik – Zwischenberichte aus der politischen Praxis, 2002.<br />

Krannich, Margarete (Hg.), Geschlechterdemokratie in Organisationen, 1999.<br />

Riebe, Helga/Düringer, Sigrid/Leistner, Herta, Perspektiven <strong>für</strong> Frauen in Organisationen –<br />

Neue Organisations- und Managementkonzepte kritisch hinterfragt, 2000.<br />

Frauenförderung und Männerförderung<br />

Frauenförderung und Männerförderung sind Instrumente, <strong>die</strong> im Rahmen der Strategie GM eingesetzt<br />

werden. Oft ist eher <strong>die</strong> Rede von ‘Frauenpolitik’, seltener von ‘Männerpolitik’, womit<br />

meist eine einseitige Zielorientierung auf <strong>die</strong> Förderung von Frauen oder von Frauen gemeint<br />

ist.<br />

Vorbehalte<br />

Typische Vorbehalte oder Missverständnisse gegenüber der Maßnahme der Frauenförderung<br />

sind:<br />

Frauenförderung gilt nur als eine rechtfertigungsbedürftige Sondermaßnahme. Dabei wird übersehen,<br />

dass das allgemeine Ziel der Gleichstellung in bestimmten Bereichen nur mit Mitteln der<br />

Frauenförderung verwirklicht werden kann. Heute wird das juristisch oft deutlich formuliert. So<br />

sagt Art. 141 EG-Vertrag, dass Fördermaßnahmen keine Diskriminierung darstellen. Das ist nur<br />

konsequent, da mit ihnen Diskriminierung gerade abgebaut werden soll.<br />

Im Begriff ‘Frauenförderung’ liegt implizit <strong>die</strong> Annahme eines Defizits bei den Frauen. Diese<br />

Annahme hat ihre Wurzeln darin, dass traditionell ‘<strong>die</strong> Frau’ und ‘Weiblichkeit’ als defizitär definiert<br />

waren. Ein Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wirkung <strong>die</strong>ser Annahme ist bis heute der Begriff ‘Quotenfrau’.

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