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Wissensnetz Gender Mainstreaming für die Bundesverwaltung

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<strong>Wissensnetz</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong><br />

• 50 % der Befragten äußerten sich positiv aber noch zurückhaltend und forderten weitere<br />

Informationen und Fortbildung.<br />

• 25 % der Befragten waren aus persönlichen Gründen skeptisch und formulierten ihre Ab­<br />

lehnung.<br />

• 5 % Befragten äußerten sich gleichgültig und dem Thema gegenüber indifferent.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen <strong>für</strong> Akzeptanzprobleme lassen sich <strong>die</strong> skeptischen<br />

oder ablehnenden Reaktionen auf <strong>die</strong> Anforderung, <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> (GM) umzusetzen,<br />

typisieren. Typische Reaktionen und Verhaltensweisen sind:<br />

Die Zuständigkeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgabe ‘Gleichstellung’ wird auf andere delegiert: ‘Da<strong>für</strong> bin ich nicht<br />

zuständig’. Begründet wird das häufig damit, dass <strong>die</strong> Gleichstellungsbeauftragte zuständig sei.<br />

Dabei wird verkannt, dass GM als Querschnittsaufgabe alle fordert, Gleichstellungsbeauftragte<br />

dagegen nur <strong>für</strong> den Teilbereich zuständig sind, der im Bundesgleichstellungsgesetz beschrieben<br />

ist.<br />

Auf GM wird ablehnend reagiert, weil ‘wieder etwas Neues’ verlangt wird. Das ist einerseits eine<br />

typische Reaktion auf <strong>die</strong> Anforderungen der Verwaltungsmodernisierung. Andererseits kann<br />

sich hinter <strong>die</strong>ser Reaktion auch ein Akzeptanzproblem in Bezug auf GM als Strategie und<br />

Gleichstellung von Männern und Frauen als Ziel verbergen.<br />

Ablehnend wird auch reagiert, weil ‘Wichtigeres’ zu tun ist, <strong>für</strong> GM ‘kein Geld’ vorhanden ist und<br />

bei dem vorhandenen Arbeitspensum ‘keine Zeit’ <strong>für</strong> <strong>die</strong>se ‘zusätzliche’ Aufgabe bleibt. Hier<br />

wird nicht wahrgenommen, dass GM keine Zusatzaufgabe sondern eine integrative Strategie<br />

ist, durch <strong>die</strong> Fachaufgaben verändert werden. Weiter wird übersehen, dass Gleichstellung eine<br />

verfassungsrechtlich vorgegebene Staatsaufgabe ist und durchgängig, also im Rahmen der zur<br />

Verfügung stehenden Mittel und Zeithorizonte, zu verwirklichen ist.<br />

GM wird auch abgelehnt, weil ‘keine Daten’ zu <strong>Gender</strong>-Aspekten in den Fachpolitiken vorliegen<br />

und oft das Fachwissen dazu fehlt. Dabei kann aber davon ausgegangen werden, dass weit<br />

mehr Daten vorhanden sind als vermutet wird. Darüber hinaus weisen moderne Verwaltungen<br />

ihr Defizit an Planungsdaten aus und stützen sich nicht auf Stereotypisierungen.<br />

Vereinzelt wird GM abgelehnt, weil <strong>die</strong> Strategie ‘ohnehin nur auf Frauenförderung hinausläuft’.<br />

Hier wird <strong>die</strong> Strategie mit einer einzelnen Maßnahme verwechselt, <strong>die</strong> neben anderen umgesetzt<br />

wird, wenn das sachlich gefordert ist.<br />

Der Umsetzung von GM wird mit der Überzeugung widersprochen, dass mit einem geschlechtsneutralen<br />

Vorgehen <strong>die</strong> Gleichstellung von Männern und Frauen bereits ausreichend<br />

gesichert wird. Dies ist jedoch dann nicht der Fall, wenn durch ‘Neutralität’ bestehende Ungleichheit<br />

und Ungerechtigkeit festgeschrieben und bestätigt werden. Mit GM wird den tatsächlichen<br />

Lebenssituationen von Männern und von Frauen in ihrer Unterschiedlichkeit Rechnung

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